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Wanderritt Teil 3 (Training)

Im 3. Teil geht es nun um das Training. Wir reiten im Juni unseren ersten Wanderritt, damit bleibt genug Zeit sich um das Training zu kümmern. Grundsätzlich ist es wichtig schon früh mit der Planung zu beginnen und dann auch mit dem Training zu starten. Es gibt nichts schlimmeres als ein unvorbereitetes Pferd UND ein unvorbereiteter Mensch. Aus dem Grund Spreche ich beim Training auch nicht vom Trainieren des Pferdes sondern vom gemeinsamen Training MIT dem Pferd.IMAG0781

Wichtig war mir herauszufinden WAS müssen wir denn überhaupt trainieren und WANN ist was dran damit wir später gut dabei sind. Meist wird hier nur an die Kondition gedacht aber es ist einiges mehr zu beachten. Auf einem Wanderritt begibt man sich und das Pferd in neue Situationen und nicht mehr nah am Stall. Wo wir hier auf unseren Tagestrails immer sehr nah am Stall sind herrscht eine viel grössere Sicherheit und selbst das hat man von der kleinen Dorfrunde bis zum Erkunden weiterer Strecken und neuen Wegen eigentlich trainiert.

Pausensituationen

In den Pausen möchte man auch mal etwas Essen und dabei nicht ständig den Strick das Pferd in der Hand haben. Das ist leider etwas was wir nie intensiv trainiert haben. Die Pferde sollen  in den Pausen wirklich „runter“ kommen und sich ausruhen und nicht Grasen sondern ruhen. Also habe ich schon im Winter damit angefangen die Pferde regelmässig mit einem Halsgurt kurz anzubinden so das sie sich nicht im Strick verfangen und das Warten lernen. Erst nur wenige Minuten und immer neben dem Pferd um notfalls zu helfen, dann das Pferd mal allein stehen lassen und sich entfernen. Sowohl das entfernen als auch die Dauer wird nach und nach erhöht. Das funktioniert schon richtig gut und wird jetzt auch auf unseren Ausritten ausserhalb des heimischen Stalls trainiert. Ein Wanderreitpferd sollte in der Lage sein mind. 1 Stunde an einer Pausesation angebunden zu stehen und zu ruhen.

Drüber – drunter – durch

Wer mit dem Parelli System vertraut ist kennt es als Squeeze game. Hier trainieren wir mit dem Pferd durch enge Passagen zu gehen über/unter Brücken zu gehen, verschieden Untergründe, an Autos IMAG0430vorbei etc… all das intensivieren wir nun noch etwas, Auf Autobahnbrücken ruhig stehen bleiben (friendly game), an Baumaschinen die am rumpeln sind vorbei oder auch mal stehen bleiben, durch lange Pfützen reiten durch Bäche reiten unter Ästen durchreiten. All das kann man reitend und auch führend trainieren. Wichtig ist so viel wie möglich reale Situationen einzubauen. Eine Raschelplane, Pylone etc… auf dem Platz sind ein guter Anfang, im Gelände wird das alles nur wenig hilfreich sein. Ganz wichtig ist es hier auch selber zu lernen, das Pferd benötigt für neue Dinge Zeit, der Mensch muss lernen dem Pferd auch zu vertrauen und ihm die Zeit die es braucht zu geben, ich stelle immer wieder fest wenn ich ’nur‘ helfe statt zu befehlen und das Pferd auch mal machen lass bekommt es die meisten Dinge viel nachhaltiger hin. Gerade im unwegsamen Gelände stellen sich unsere Vierbeiner schnell als Experten heraus, sie sind viel näher an der Natur dran als wir und haben die schärferen Sinne.

Wo bin ich

Karten lesen lernen, Kompass Navigation, GPS gestütze Routensysteme. Es gibt viele Möglichkeiten sich im Gelände zu orientieren je mehr man kennt um so besser.

Kondition

Grundsätzlich gilt für uns wir verlangen nichts unmögliches. Die erste Etappe werden 2 Tage mit je 30 km geritten danach Sternritte und am Ende 2 Tage Rückritt mit wieder jeweils 30km/Tag. Mein Anspruch an mich selber ist das MUSS nicht nur Pferd schaffen sondern ich auch! Wenn ich 30 km gehen kann, kann ich es von meinem Pferd auch erwarten. Tatsächlich sind 30 km für Pferde bei IMAG0704uns im flachen Land kein grosses Problem, wenn sie A Gesund sind und B darauf vorbereitet wurden. Im Gebirge gelten andere Regeln!! Da kann 15 km mit entsprechenden Steigungen den gleichen Trainingswert wie 30 km im Flachland haben. Für so ein Vorhaben muss auch nicht Monatelang auf Teufel komm raus koditioniert werden, aber ein rechtzeitiges intensiveres Training was langsam gesteigert wird ist notwendig. Wir nutzen jetzt mit dem meist noch schlechten Wetter eher die Zeit anbinden/Sicherheit/Desensibilisierung vorzubereiten und noch nicht für den intensiveren Koditionsaufbau. Dieser sollte etwa 8 Wochen vorher beginnen und ans Pferd angepasst aufgebaut werden. Ich würde mich davor hüten hier allgemein Gültige Regeln aufstellen zu wollen. Jedes Pferd ist anders und muss individuell trainiert werden. Ein paar Faustregeln gelten trotz allem. Ein Pferd hat in Ruhe (vor dem Ritt) einen Ruhepuls, diesen kann man messen. Im Training erhöht sich der Puls und man sollte wissen ab wo das Pferd schwierigkeiten bekommt und rechtzeitig den Puls im Schritt runterbringen. (Je schneller der Puls zurück zum Ruhepuls kommt, je Fitter ist das Pferd). Eine Besonderheit kann auch der Untergrund sein. Es hilft nicht viel  zu Wissen das man 30 km locker in seiner Umgebung reiten zu können. IMAG1054Wir werden einen grossen Teil der Strecke im Wald zurücklegen, das entspricht unseren normalen Trainingsbedingungen und einen grossen Teil in der Lüneburger Heide, das kennen unsere Pferde so nicht. Wir müssen uns im Traing also vorher schon mit tieferen Sand beschäftigen damit Gelenke und vor allem die Sehnen darauf vorbereitet sind. Die Belastung im weichen Sand ist etwas völlig anderes als Wald und Wiesenwege wie wir sie hier vor der Tür haben.

Im letzten Teil (nach unserem Wanderritt) werde ich über die Erlebnisse des Rittes berichten und hoffentlich einen schönen Wanderreitbericht mit tollen Fotos Schreiben. In der Zwiscchenzeit wird es vielleicht noch die eine oder andere Anekdote aus dem Training geben.

Vertrauen

Wie vertraut mein Pferd in kribbeligen Situationen? Was kann ich machen damit wir an einem gruseligen Bagger vorbeikommen?

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Eine Frage mit vielen Gesichtern immer wieder anders. Mal ist es der grosse Trecker, mal der Jogger in der Ferne, mal eine Fahne im Wind oder das Böse gelbe Auto.
Zum einen kann man mit Vertrauensübungen desensibilisieren, das kann Arbeit mit dem Flatterband sein, bunten Stangen, Plane oder Tonnen. Je konstruktiver und abwechslungsreicher man dies gestaltet um so mutiger wird das Pferd.
Trotz allem, man kann nicht jede Situation, die einem auf einem Geländeritt passiert trainieren. Das wichtigste ist das man mit sich selbst im Reinen ist. Ein gelbes Auto, ein Bagger am Straßenrand, ein Fahrradfahrer etc… Ist keine Gefahr und genau mit dieser Einstellung sollte man sein Pferd ehrlich und autentisch am Hindernis vorbei führen. Ruhig in den Bauch atmen, aufrecht sitzen bleiben den Blick auf den Weg und mit leichten Zügel ohne Zug drauf dran vorbei.
Die Zutaten bestehen also aus desensibilisieren, Kommunikation, Ehrlichkeit und einem Versprechen zu führen ohne einzubrechen.

Wanderreiter auf Tour

Ja auch der abgehärtetste Offenstallfan muss es einsehen momentan geht nicht viel. Es regnet und nach dem Regen ist vor dem Regen. Matschpaddocks, beschwerliche Arbeit beim Misten und Äppeln, die Tage sind kurz, nein viel zu kurz und man kommt nicht mehr wirklich oft zum Reiten in der Natur. Es werden wieder bessere Tage kommen, ganz bestimmt.

Warum dann nicht wenigstens etwas aus der Ferne und den langen Wanderwegen lesen? Die Jahreszeit bietet sich an und ich habe gerade das Buch Wanderreiter auf Tour 2 von Julia Spiegel gelesen und konnte mich etwas ablenken von dem ganzen Mistwetter und schon wieder von langen tollen Ritten träumen.

Das Buch ist von einer Wanderreiterin in den richtigen Worten ybMjAQAAQBAJgeschrieben, einfach nachvollziehbar unterhaltsam und zwischen den Zeilen entdeckt man das eine oder andere was man für seine eigenen Ritte berücksichtigen kann. Es ist kein Lehrbuch über das Wanderreiten oder eine Dokumentation wie stelle ich das an sondern eine Sammlung von ihren eigenen Wanderritte und Erfahrungen.  ich mag solche Erzählungen und es hat mich gut unterhalten. Ich habe es zum Preis von 12,90 EUR im Google play books Shop  erworben und auf dem Smartphone verschlungen. Wer es lieber in Papierform oder digitaler Form für den Kindle haben möchte findet es in beiden Formen auch auf Amazon.

Wer noch mehr Touren nachlesen möchte findet in einem weiteren Buch von Julia Spiegel weiteren Lesestoff, auch das Buch ist schon auf meiner Liste :

Wanderreiter auf Tour

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und aaaaaaction

paseo 76 copiaHeute möchte ich euch gern Diego Pelusas vorstellen. Ein spanischer Pferdeenthusiast der es auf Google plus und inzwischen auch schon in spanischen TV zu Zuschauerrekorden gebracht hat und das nicht ganz umsonst.

Aber von vorn Diego hat irgendwann angefangen uns alle mitzunehmen auf seinen trails mit den Pferden. Bewaffnet mit einer oder mehreren Achtion cams reitet er mit seinen Freunden durch eine atemberaubene Landschaft. Ein Ausreitgebiet wo wohl jeder etwas neidisch wird. Ob rasante Galopps am Mittelmeerstrand oder hoch in den Bergen über den Wolken. Morgenstimmung alte romanische Dörfer werden durchstreift und schnell vergisst man bei diesen fantastischen Bildern den Alltag und lässt sich für eine kurze Zeit mitnehmen.

Zudem beweist er immer wieder sein savvy im Umgang mit den Pferden, wie z.b. mit Arin dem 4 Jährigen, cool und sicher an freilaufenden Rindern vorbei, einem wilden Hengstpony was den Weg kreuzt, Schafen usw. Diego hilt dem Pferd wo es geht und lässt ihm die Zeit selber zu puzzeln. Grossartig!!!!!!

Ich möchte garnicht so viel schreiben da ihr euch selber ein Bild machen könnt. Lernt Diegos Welt am besten auf seinem youtubekanal kennen:

youtubechannel

Teils auch excl. Videos gibt es in seinem Google plus Profil wo er auch gern Auskunft über die Pferde etc.. gibt wenn jemand Fragen hat.

Diegeos G+ Seite

Eines meiner Lieblingsvideos breakin the foal, searching new paths mit dem jungen Arin:

 

Schaut mal rein in seinen Kanal, einfach super schön.

Black and white

Horsemanship heisst unter anderem auch auf die Bedürfnisse eingehen und Lösungen zu suchen.
Immer wieder stolpern wir Menschen über unser oft engstirniges schwarz / weiss denken. Ist etwas einmal als richtig und gut befunden ist es weiss. Kommt nun jemand daher der eine etwas andere Meinung hat ist es schwarz.
Diese Sichtweise schränkt ein und hindert uns voranzukommen!! Jemand der von vornherein eine andere Sichtweise verwirft bleibt auf seiner stehen und kann sich nur minimal weiterentwickeln.
Schauen wir genauer hin, sehr häufig sind in der Meinung anderer auch gute neue Ideen vorhanden, evntl Ideen die sogar eine Schnittmenge mit unseren Bilden und vielleicht schlechte Ideen.
Würden beide ihren „Sack“ Ideen auspacken und die besten Ideen in einen neuen packen wird der neue „Sack“ vielleicht der bessere, positivere, umfangreichere, klarere Ideensack sein. image

Genau so gehe ich auch gern ans Pferd, ich biete etwas an und schaue was kann mein Pferd davon nehmen und was bietet es mir an. Wie oft haben wir am Ende einer solchen Diskussion eine totale Bereicherung ohne Stress.
Üben kann man das aber ebend nicht nur am Pferd sondern im täglichen Leben in jeder Diskussion. Also wie so oft etwas Lebensschule die Horsemanship nunmal darstellt.

Stallgerüchte Teil 1

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Wer kennt sie nicht hartnäckige Gerüchte die auch nach Jahren ganze Ställe befallen und
Seuchenartig um sich greifen. Hier ein 1. Rundumschlag.

Pferde brauchen Decken da sie frieren.
Grundsätzlich ist ein Pferd vor Kälte durch ein ausgereiftes Körpersystem, welches sehr angepasst ist vor Kälte geschützt. Pferde fühlen sich zwischen 10Grad plus und 10Grad minus am wohlsten.

Pferde frieren nie
Ein Pferd kann genau so frieren wie alle anderen Wirbeltiere auch, wenn es krank ist kann z.B. schneller ein Frieren eintreten (genau dann kann es auch mal eine Decke brauchen).

Hufe müssen ordentlich eingefettet werden
Nein, Fett schliesst die Hufwand und die eigentlich benötigte Feuchtigkeit kann nicht diffundieren.

Mit einem Gebiss kann man jedes Pferd im Notfall halten
Ein Pferd, selbst ein Pony ist IMMER stärker als der Mensch man kann es mit Gewalt nicht halten. Pferde hält man durch Erlenen bestimmter Regeln, Vertrauen, Ruhe, Ausbildung, Selbstsicherheit, Fokus. Die Zäumung ist dabei nicht der entscheidend.

Bewegungsarme Pferde sind faule Zossen
ja kann sein aber in Wahrheit sind sie meist nur unmotiviert, erst wenn es wirklich grossartig wird bemühen sie sich 🙂

Pferden sollte man immer mal ein stück getrocknetes Brot geben.
Brot besteht meist aus Weizen und hat NICHTS im Pferd verloren

Aber Bananen dürfen sie sicher
eine pro Monat/Pferd kann es verarbeiten NICHT mehr. Also eher garkeine Bananen!

Mohrrüben sind aber klasse
Ja, aber bei Stuten kann es bei zu viel davon zu dauerrossigkeit führen.

Ein Hoch auf alle Barnwitches, die uns immer wieder belustigen, belästigen und scheinbar nie verschwinden.

Die dunkle Zeit

VZqqEAB9LR-SQNGo2eIl3-Bjy6nUY3azFPMwtKMC4j0n=w1530-h865-noDie Tage sind spätestens nach der Zeitumstellung wieder sehr kurz und die Dämmerung bricht sehr früh herein.

Schnell endet der Ritt am Spätnachmittag in der Dunkelheit und dann ist es wichtig das andere Verkehrsteilnehmer uns frühzeitig deutlich erkennen können.
Ich Zitiere hier die VFD

„Die Vorschriften dazu sind eindeutig: Reiter/Innen müssen während der Dämmerung und bei Dunkelheit ausreichend beleuchtet sein (§ 1, § 17 StVO).
Vorgeschrieben ist eine nicht blendende, nach vorne und hinten gut sichtbare Leuchte mit weißem Licht (§ 28 StVO).
Besser ist die ebenfalls zulässige Stiefelleuchte (links). Es ist unbedingt zu empfehlen weitere Reflexartikel am Pferd anzubringen um die Sichtbarkeit zu verbessern.
Dann wird einem Autofahrer auch schneller bewusst was da vor ihm ist, denn es ist ein Unterschied ob es ein zügiges Fahrad oder ein breites langsames Pferd ist…“

Also damit die Unfälle ausbleiben bleibt fair im Verkehr, ausreichend beleuchtet und vorausschauend.
Mit diesem Tipp leute ich dann mal die Winterzeit ein und hoffe auf angenehmes Reitwetter auch in der dunklen Jahreszeit…

Wanderritt Teil 1 (Vorplanung)

woodWir reiten vornehmlich Tages- und Stundenritte. Diese benötigen meist keine grosse Vorbereitung und viele Fragen die sich erst bei grösseren Vorhaben ergeben treten einfach nicht auf. Nun Planen wir einen Wanderritt (Ritt der mind. eine Übernachtung erfordert) und die ersten Fragen treten auf. Wie geht man das an? Planung – Ausrüstung – Training etc… Unsere Erfahrungen bis es so weit ist blogge ich hier in mehreren Teilen.

Der erste Teil beschäftigt sich mit der Vorplanung. Zunächst sollte man überhaupt wissen wo möchte ich hin, vielleicht hat man schon ein schönes Ziel oder zumindest eine Idee. In unserem Fall stand fest wir möchten keine Hängerfahrt sondern direkt vom Hof los. Für den ersten Wanderritt sollte die Strecke überschaubar sein und 2 bis 3 Tage Ritt nicht überschreiten. Schnell war klar von unserem Hof aus ist die Heide eine gute Richtung. Auf der Karte haben wir grob eingegrenzt wie weit wir reiten wollen. Dann haben wir über Wanderreitforen und FB Gruppen nachgefragt wer im Zielkreis nette Orte kennt die man anreiten kann. Wir wollten einen schönen Reiterhof auf dem man auch 1 Woche Urlaub machen kann wo wir in der Zeit dann Tagesritte machen werden und am Ende wieder zurückreiten, damit haben wir dann auf der Rückreise nochmal einen kleinen Wanderritt über 2 Tage und sind wieder um eine Erfahrung reicher. Über eine Wanderreitcommunity auf Facebook fanden wir dann unser Ziel, den Menkenhof in Wiedingen bei Soltau. Da der Hof mit dem Auto schnell erreichbar ist konnten wir schon mal dort vorbeischauen und waren schnell überzeugt, hier wollen wir hin! (Einige kennen den Hof vielleicht noch aus der Serie „wir Kinder vom Alstertal“). Gerade beim 1. Wanderritt ist es wichtig Zeit mit der Planung zu verbringen, es gibt schliesslich noch keine „eigenen“ Erfahrungen auf die man zurückgreifen kann. Hilfreich sind die Wanderreitcommunitys oder auch Bücher und Wanderreitblogs von Leuten die über ihre Touren berichten. Hier eine kleine Linkliste:

Wanderreiten auf facebook

Wanderreit Tipps

Wanderreit Bericht von Julia Spiegel

Aus den Erfahrungen der Tagepsritte wusste ich wir können ca. 30 km am Tag reiten, etwas mehr wird auch gehen. Da wir ja nicht über die Autobahn reiten werden sondern durch möglichst viel Natur entlang von maximal kleinen Dörfern musssten wir erstmal die Strecke zum Zwischenziel und Endziel planen. Hier gibt es die Möglichkeit auf klassisches Papier Kartenmaterial zurückzugreifen (es empfielt sich ann ein Masstab 1:25000) oder digital am PC. Wir entschieden uns für die digitale Variante da man gleichzeitig nach Orten, Sehenwürdigkeiten etc… im Internet forschen kann und ggf. die Strecke schnell anpassen kann. Für die Planung der Strecke hat komoot sich als toller Routenplaner erwiesen. Mit Komoot kann man am PC planen und gleichzeitig hat man dann die Strecke auch am Smartphone in der komoot eigenen App, welche uns später mal führen wird. Jede anpassung am PC ist Sekunden später auch am Smartphone sichtbar. Für die Detailplanung war es nachdem ein erster Streckenentwurf fertig war sehr Hilfreich Google Maps zu öffnen und im Modus Satellitenbilder die Strecke gezoomt stück für Stück nachzufahren um evntl. Hindernisse zu entdecken. Ein Beispiel war eine grosse Freiland Schweinezucht, die ich nur auf einem der Bilder die Maps unten anzeigt entdeckt hatte. Ein Blick auf das betr. Gebiet zeigte dann die Zaunumrandungen. An Schweinen wollte ich nun ganz und garnicht vorbei reiten da mein Pferd und ich nicht die besten Erlebnisse damit gemacht haben. Also haben wir die Route drum herum geplant. Aber auch Sehenswürdigkeiten entdeckt man gut auf Google maps und kann dann entsprechend in komoot anpassen um am Ende die schönst mögliche Strecke reiten zu können. Am Ende dann habe ich mir sämtliche reitrouten auf GPSies angeschaut um diese mit unserer Strecke abzugleichen um die Wahrscheinlichkeit das es sich um erlaubte Reitwege handelt. Hier die Mapping links:

komoot

google maps

GPSies

Und hier das Ergebnis in Komoot, unsere Strecke die wir reiten werden:

Im nächsten Teil wird es dann um Ausrüstung und Training gehen. Was muss Pferd können was es vielleicht noch nicht kann, welche ausrüstung ist notwendig, fallback Möglichkeiten etc..

Donnerwetter

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Kurz notiert was ist zu tun wenns Gewittert?

Prinzipiell wenn man noch nicht aufgebrochen ist macht es Sinn den Ritt zu verschieben oder erstmal abwarten ob das Gewitter wieder verschwindet.

Wird man überrascht von einem Gewitter wärend eines Ausrittes sollte man freie Flächen wie z.B. Felder meiden da der Blitz sich immer den höchsten Punkt sucht den man dort selbst darstellt. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, auf jeden Fall absteigen, Gruppen sollten sich etwas voneinander entfernen. Hockend auf den Boden setzen.

Buchen sollst du suchen Eichen sollst du meiden, ist ein Spruch den man sich merken kann aber besser genau so schnell wieder vergessen sollte. Einzelne Bäume stellen IMMMER eine Gefahr dar. Dann lieber in den Wald hinein.

Abstand von Masten oder Metallzäunen und ähnlichem halten.

Abstand von Flüssen und Seen halten (Wasser meiden.)

Um besser abschätzen zu können wie weit ein Gewitter noch entfernt ist kann man auch rechnen: Pro 3 Sekunden zwischen Donner und Blitz 1 km

Du kannst alles ändern

Vorab ein kleines sehr berührendes Video zur Inspiration:
Helden!

Zum einen hat mich das Video sehr berührt aber ebend auch inspiriert. Diese Frauen waren an dem Tag Helden!!!
Die Behörden waren hilflos nachdem über 100 Pferde vom Wasser in die Enge auf einen nur noch sehr kleinen Abschnitt vom Festland
getrennt wurden und dabei schon 18 Pferde starben. Man probierte mit Booten die Pferde zu holen was natürlich bei der Menge aussichtslos war. Es wurde Futter gebracht aber ein Plan zur Rettung war nicht in Sicht.
Dann hatten 7 Frauen mit ihren Privat Pferden die Initiative ergriffen und haben ‚einfach alles geändert‘. Sie ritten unter Einsatz ihres
Lebens in der Kälte durchs Wasser und haben auf die natürlichen Mechanismen des Pferdes gesetzt: „Horses are natural followers“!! Der Plan ging auf und ALLE noch lebenden Pferde wurden gerettet. Für diese Tat hätten sie wohl ein Denkmal verdient.

Warum ist das inspirierend? Es zeigt wenn jemand mit den einfachen mitteln und pferdisch verständlichen gesten einfach macht dann kann man alles ändern,  selbst so schlimme Situationen wie diese in dem Video. Ich möchte Wetten, wenn man die Situation als Training angesetzt hätte ohne die Not dahinter hätten die meisten gesagt, geht nicht, zu kalt, zu hektisch, Angst etc…
Hier haben aber ebend alle auf natürliche art funktioniert sowohl die Pferde als auch die Menschen. Wir sollten also viel häufiger einfach mal machen und die Dinge Ändern. Wie oft hört man ohhh es ist stürmisch da kann ich mit meinem Pferd nicht reiten etc.. in wirklichkeit sind es NUR UNSERE BEDENKEN die uns hindern und oft alles kompliziert werden lassen.