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Hut oder Helm oder beides?

Heute freue ich mich Euch einen tollen Gastbeitrag von Kurt Jelinek zu präsentieren. Die Idee eines sicheren Helms der aber wie ein Hut aussieht fand ich gerade für das Wanderreiten schon immer gut. Die meisten „Helm-Hüte“ sahen halt nur wirklich bescheiden aus und boten wenig Sicherheit. Kann diese Geschichte daran etwas ändern? Wie ich finde ja und optisch sieht es auch richtig gut aus.

Viel Spaß mit dem folgenden Gastbeitrag von Kurt:

Die Geschichte hinter dem Hut mit integriertem Kopfschutz – von der Idee bis zur Fertigstellung

Ich bin Wanderreiter. Nirgendwo sonst fühle ich mich so ursprünglich und intensiv mit der Natur verbunden wie auf dem Rücken eines Pferdes.

Hingegen: Das größte Glück der Pferde scheint der Reiter auf der Erde. Das galt zumindest für meine beiden, als ich im letzten Jahr (2019) meine Tour von Halle/S. nach Barcelona nach 500 km wegen Satteldrucks abbrechen musste. Mein neuer Hut mit integriertem Kopfschutz dagegen bestand alle Herausforderungen mit Bravour. Das ist wichtig, denn das kannte ich auch anders.

2017 hatte ich das Wanderreiten erstmals für mich entdeckt, zuerst noch mit einer organisierten Reitgruppe u.a beim Habereder im Bayrischen Wald.

Im April 2017 war ich in Sizilien. Der 180 km lange Trail führte uns quer durch Sizilien vom Landesinneren bis hin zum Ätna. Ich erinnere mich gut: es war April und es war eiskalt. Alle Teilnehmer trugen ordnungsgemäß ihre Reithelme. (bei Veranstaltern obligatorisch)

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Helm ist obligatorisch in Italien. 
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Horde am Hang 
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Kollegen auf der Reittour

Anfangs sah es einfach nur komisch aus, wenn eine Horde Wanderreiter mit kugelrundem Kopf die steilen Hänge queren. Doch nach einem Tag wurden die Reithelme auch unbequem und ausgesprochen unpraktisch. Bei Regen lief einem das Wasser direkt den Rücken hinunter, meistens auch noch durch … und der Sattel quiekte.

Also suchte ich nach einer Alternative. Ein Fahrradhelm wäre möglich gewesen – nun ja, wem die Optik egal ist, mag hiermit zurechtkommen. Für mich war das eher nichts. Noch auf der Reittour probierte ich es daher mit einem Helm aus Polyester, auf den wiederum sich ein Hut stülpen lässt. (https://www.hauptner.ch/de/pferdesport/pferd/westernreiten/zubehoer-western/westernhut-kopfschutz)

Bilder: Original vom Anbieter

Was soll ich sagen? Es war suboptimal. Weder passte der Helm richtig auf meinen Kopf, noch entsprach er der Sicherheitsnorm. Dass der Hut beim Galoppieren aber immer vom Helm flog und sich auch mit einem Band nicht vernünftig fixieren ließ (also ohne mir beim nächsten Windstoß die Luft am Halse abzuschnüren), das war dann doch mehr als nur unangenehm.

Doch das Wanderreiten hatte mich gepackt und ich war nicht gewillt, die Suche nach einem guten Reithelm aufzugeben. Meine Ansprüche waren so groß nicht: Es sollte Helm und Hut in einem sein. Eine gutaussehende, bequeme Kopfbedeckung mit integriertem Kopfschutz. Kann so schwer nicht sein, dachte ich mir. Und doch brachten meine Internetrecherchen zunächst kein Ergebnis.

Monate später habe ich schließlich doch ein amerikanisches Produkt gefunden, das meiner Idee nahekam (https://resistol.com/pages/resistol-ridesafe). Ein Helm mit integriertem Hut. Oder andersherum? Egal. Typisch amerikanisch allemal: groß, mächtig, fast wuchtig. Aus großer Entfernung wirkt das Produkt sehr gutaussehend, perfekt für Westernreiter. Doch schaut man genauer hin, wirken die schwarzen Kinn-Strapse und auch die ausladende Krempe nicht authentisch. Für mich war auch dieses Produkt leider keine echte Alternative.

Bilder von: https://resistol.com/pages/resistol-ridesafe

Ich hatte also die Wahl: aufgeben oder selber machen. Wer mich kennt, weiß, dass ich so schnell nicht den Kopf in den Sand stecke. Also habe ich mich selbst an die Arbeit gemacht. Ich wollte Authentizität pur.

Meine Idee war daher, in Wanderreithüte und Westernhüte bekannter Hutmarken einen Kopfschutz zu integrieren. Gemeinsam mit meinem Partner, einer Manufaktur aus Leipzig, habe ich viele Monate an Konzeption, Design und Umsetzung gearbeitet, bis nach vielen Anläufen schließlich die ersten hochwertigen Hut-Helme fertigstellen konnten. Welche Herausforderungen es auf diesem Weg zu meistern gab, lesen Sie gern hier. (verlinken)

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Kurt unterwegs Richtung Barcelona
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Mein erster Prototyp. Hat spitzenmäßig gedient 500km. Diesen Hut trage ich noch heute
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Kurt beim Stall mit Krümel. Man beachte den Hut mit integriertem Kopfschutz

Der erste Westernhut mit integriertem Kopfschutz laut EN

 

Von der Idee zum Helm: Herausforderung DIN-Norm

Auch wenn die Idee eines „Hut-Helms“ für Reiter nicht ganz neu ist, gibt es bislang keine Produkte, die meine Anforderungen überzeugend erfüllen:

·         Sicherheit, die durch die DIN-Norm für Reithelme vorgegeben ist

·         authentisches Aussehen

·         Tragekomfort (Bequemlichkeit und Wetterschutz)

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Wanderreithüte mit integriertem Kopfschutz

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Kinnriemen mit Einhandbedienung offen
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geschlossen

          

Der Weg von der Idee zum Produkt war lang und lehrreich. Insbesondere die Umsetzung der DIN-Norm war eine große Herausforderung. Für Schutzhelme gelten danach folgende Kriterien:

  • Je nach Sportart muss der Helm eine definierte Festigkeits-Anforderung erfüllen, welche als Schutzklasse bezeichnet wird.
  • Das verwendete Material muss z.B. bei einem Sturz auf einen Stein gewährleisten, dass die Spitze des jeweiligen Gegenstands das Material nicht durchdringt, so dass der Kopf unverletzt bleibt.
  • Der Helm muss durch einen Befestigungsmechanismus fest am Kopf befestigt werden können.
  • Die Lebensdauer des Helms soll bei Unversehrtheit mindestens 48 Monate betragen.
  • Der Kopfschutz soll leicht sein und den Tragekomfort unterstützen.

Die Fahrradhelm-DIN-Norm war recht einfach zu erfüllen, die schaffte mein Hut-Helm schon im ersten Anlauf.

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Mein erster Hut mit integriertem Kopfschutz

Die Hürden für die Reithelm-Norm allerdings lagen etwas höher. So muss beispielsweise der Kinnriemen in allen Lagen mit einer Hand zu öffnen sein. Mir selbst war außerdem wichtig, dass der Riemen einfach verstellbar ist und optisch gut zum Hut passt. So richtig ins Schwitzen kamen wir bei der Ermittlung der passenden Kinnriemenführung. Denn Abgucken war nicht, wir wollten es selbst schaffen und dabei vielleicht ganz neue Wege gehen. Bis der Kinnriemen schließlich saß, wie und wo er sitzen sollte und allen Vorgaben entsprach, haben wir uns unzählige Male getroffen, getüftelt und gewerkelt.

Doch schließlich hat sich die Arbeit gelohnt. Denn neben der Umsetzung der DIN-Norm ist uns das Wichtigste wirklich gut gelungen: man sieht dem Hut nicht an, dass er eigentlich ein Helm ist. Erkennungsmerkmal ist einzig der Kinnriemen. Wanderreiter, Westernreiter, Freizeitreiter: alle können nun einen authentischen Reiterhut mit verlässlichem Kopfschutz tragen. Und darauf bin ich schon ein bisschen stolz.

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Die Bilder zeigen etwas aus der Entwicklungsgeschichte. Das authentische Aussehen der Hutform war ein MUSS. In seinen Anfängen ist das nicht immer so gelungen.

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 Link zum Shop: https://hat-line.com/

 

 

 

 

Wie sicher ist mein Weidezaun – Gastbeitrag von Dirk Teubner

Heute freue ich mich euch einen weiteren Beitrag in der Reihe Gastbeiträge präsentieren zu können. Dirk Teubner ist Inhaber eines des Fachhandels für Agrar- Weide- und Stalltechnik FLIKKA. Nähere Infos findet ihr auch noch auf der Firmenwebseite logohttps://www.flikka.de/ Ein  Profi was die professionelle Weidezäunung und Hütesicherheit angeht. Viel spass  beim Lesen wünsche ich euch. HIer nun zum Artikel

Wie sicher ist mein Weidezaun

Dirk Teubner von Flikka
Dirk Teubner von Flikka

 

 

Als Inhaber eines Agrarfachhandels für Weidezaun- und Stalltechnik, bin ich alltäglich mit der fachlich einwandfreien Auslegung von artgerechten Weidezäunen betraut. Der überwiegende Teil unserer Kunden ist sehr darauf bedacht, sichere Weidezaunanlagen zu installieren. Trotz allem sind es meist die Kleinigkeiten oder vielleicht auch der Alltag eines Pferdehalters, doch recht offensichtliche Fehler an Ihren Weidezaunanlagen zu übersehen.

Mit diesem Bericht möchte ich den Lesern einen kleinen aber effektiven Leitfaden an die Hand geben, um gerade diese offensichtlichen Fehler auszuschließen und damit die Hütesicherheit Ihrer Anlage deutlich zu erhöhen.

VERLETZUNGEN AM WEIDEZAUN VERMEIDEN

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  • Vorsicht vor Nagelspitzen oder scharfkantige Metallteilen. Wenn sich Pferde dort reiben und hängen bleiben, verletzen sie sich leicht an Nüstern oder Augen; tiefe Stich- und Risswunden mit erheblicher Blutvergiftungs- und Tetanusgefahr sind möglich
  • Gesplitterte oder abgebrochene Holzzäune sind ohne schützenden Elektrozaun immer eine gern angenommene Schubberstelle für Pferde: So sind Verletzungen jeglicher Art möglich, vor allem die Augen sind durch spitze Holzteile gefährdet
  • Stacheldraht, sind für Pferde gerichtlich verboten (Urteil des Thüringer Oberverwaltungsgerichts – Az. 2 K 503/97 We.). Rennt ein Pferd aus Panik durch den kaum sichtbaren Zaun, kann es sich im schlimmsten Fall die Brust lebensgefährdend aufreißen oder sich sogar die Beine zerfetzen. Wichtig: Innen mit einem Meter Abstand zum Drahtzaun einen impulsstarken Elektrozaun aufstellen.
  • Knotengitter- oder Maschendrahtzäune sind wie Fangzäune für Pferdebeine. Wie Stacheldraht sind sie verboten – deshalb müssen auch sie innen mit einem E-Zaun auf Abstand abgeschirmt werden.
  • Dünne Elektro-Zaunleiter bergen im Gegensatz zu Breitbändern ernste Gefahr, weil Pferde diese dünnen Fädchen oft nicht respektieren oder gar übersehen. Rennen die Pferde durch, kann ein solcher Unfall tiefe Schnittwunden verursachen. Besser sind Breitbandlitzen, deren stromleitende Edelstahldrähte allerdings schnell brechen.
  • E-Zaun-Torspiralen sind tabu: Pferde können sich mit Schweifhaaren darin verfangen und bei Panik davonstürmen. Wenn dann die Tor-Spirale reißt, kann sie wie ein Wurfgeschoss beim Zurückschnellen Schaden anrichten
  • Wer Stangen provisorisch mit blanken Bandeisen oder ähnlichem befestigt, provoziert mit den scharfen Kanten Schnittverletzungen.

 

HAUPTFEHLERQUELLEN AM WEIDEZAUN/ ELEKTROZAUN

  1. Erdung: Die Hauptfehlerquelle beim Elektrozaunbetrieb liegt bei der Erdung. Weit über 80 % aller installierten Erdungssysteme für Weidezaungeräte sind unzureichend.
  2. Leitfähigkeit: Die am zweithäufigsten zu nennende Fehlerquelle liegt bei ungenügender Leitfähigkeit der Zaundrähte
  3. Verbindungen: Als nächstes folgenden alle Verbindungen bzw. Übergänge (möglichst fest geschraubt, evtl. fest geklemmt, frei von Korrosion (Rost isoliert), jedes Knacken bzw. jeder Funkensprung im Elektrozaun weist auf gravierende Kontaktprobleme hin.
    An solchen stellen wird keine Energie mehr übertragen!)
  4. Elektrozaungerät: Erst an 4.ter Stelle folgenden zu schwache Elektrozaungeräte

LEICHTSINNSFEHLER WEIDEZAUN/ ELEKTROZAUN

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  • Falle Elektro-Zaunbänder dürfen nie geknotet werden. So reißen die dünnen Drahtleiter und die Stromführung ist unterbrochen. Besser: metallene Spezial-E-Zaunverbinder aus dem Fachhandel, die gehören auch an den Übergang zum Torgriff.
  • Heukordeln oder andere Bindfäden sind für Zaunreparaturen unbrauchbar. Sie leiten keinen Strom, werden von Pferden nicht respektiert und verleiten dazu, durch den Zaun zu fressen. Wenn hier ein Pferd durchrennt, werden Schnittwunden durch das reißfeste Material verursacht.
  • Durch Wickelsalat am Pfahl, weil zu viel Band vorhanden ist, geschieht zweierlei: die stromleitenden Drähtchen im Zaunband werden abgeknickt und durchgebrochen, der Strom fließt also nicht mehr. Und beim Kontakt des Elektrozauns mit einem feuchten Pfahl kann es zur unerwünschten Erdung kommen. Der Strom verschwindet förmlich im Erdboden. Damit sinkt oder verschwindet die Impulsstärke des Stroms völlig.
  • Wer dem Pferd das Halfter während des Weidegangs abnimmt, beugt zwar Unfällen vor, weil das Pferd sich mit dem Kopfstück nirgends verhängen kann – wer das Halfter aber einfach über den Stromzaun oder über die Kontakte hängt, zapft den Strom an. Bei Feuchtigkeit kann es auch hier zur ungewollten Erdung mit Strom-Verlust für den ganzen Zaun kommen.
  • Mobilzäune, also mobile Plastikpfosten, die schnell in die Weide gesteckt sind, eignen sich nicht als dauerhafter Koppelzaun. Die mobilen Steck-Elemente sind als alleinige Außenzäune schon haftungsrechtlich problematisch. Deshalb: Stets täglich den Zaun kontrollieren. Durch Sturm, Dumme-Jungen-Streiche oder aufgeweichten Untergrund nach Dauerregen hängen die Stecken samt Litzen schnell durch. Die Hütesicherheit ist so nach dem Versicherungsrecht nur noch bedingt vorhanden.
  • Bewuchs: Wenn der Elektrozaun sich durch Büsche zieht oder im Laufe des Sommers mit Gras einwächst, verliert sich die Impulsenergie des Stroms. Wiederum durch Feuchtigkeit wie Tau oder bei Regenwetter entsteht eine ungewollte Erdung über die Grashalme oder die Äste. Dadurch versackt der Strom. Vor allem bei den typischen Einfach-Batteriegeräten sinkt die Schlagstärke durch den Bewuchs immer gegen Null – und das bedeutet: keine Hütesicherheit.
  • Weidezaun-Batterien brauchen ein Dach über dem Kopf: Ohne Schutzkasten tropft der Regen ins Batteriegehäuse, das Gras überwuchert alles und bringt durch Morgentau ebenfalls Nässe mit. Fehlfunktionen oder Stromausfall sind die Folge. Wichtig: Die Geräte-Erdung muss durch einen massiven Erdungsstab gesichert sein, mit dünnen Drähtchen im Boden funktioniert der Stromkreislauf nicht dauerhaft.

WICHTIGE AUSLEGUNGSFAKTOREN FÜR DAS RICHTIGE WEIDEZAUNGERÄTES

  • Der Bewuchs spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des Elektrozaungerätes. Die hohen Impulsenergien von Weidezaungeräten werden hauptsächlich dafür benötigt, starken Bewuchs am Zaun zu egalisieren und trotz des hohen Bewuchses eine ausreichende Zaunspannung zu gewährleisten!
  • Die Zaunlänge spielt nach dem Bewuchs bei der Auswahl des Gerätes die wichtigste Rolle. Als Zaunlänge wird hier nicht die Summe der Gesamtlänge der Zaundrähte betrachtet, sondern die einfache Zaunlänge. Mehrdrähtige Zäune sind für den Betrieb mit modernen Elektrozaungeräten vorteilhafter als eindrähtige Zäune.
  • Die Tierart spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Auswahl des richtigen Gerätes. Bei schwer zu haltenden Tieren, wie Wildtieren, Schafen, Ziegen und Federvieh, sollten starke Geräte verwendet werden. Bei leicht zu haltenden Tieren wie Rindern, Pferden, Schweinen, etc., können bei gleicher Zaunlänge auch Geräte mit geringerer Leistung zum Einsatz kommen.
  • Auch die Stromquelle spielt eine Rolle bei der Auswahl. Diese ist oft abhängig von der Infrastruktur. In der Regel gibt es Geräte mit 230V Netzanschluß, 12V Gleichstrom aus einem Akku oder ein Solarzelle + Speicherakku sowie 9V Batteriegeräte

(Quellen: Ingolf Bender (Auszüge) / Patura/ FLIKKA)

 

Lassen Sie sich bei der Auswahl des richtigen Gerätes immer von einem Fachhändler beraten. Unser FLIKKA- Team steht Ihnen hierzu gerne und absolut unverbindlich zu Verfügung.

Eine regelmäßige Überprüfung der Anlage ist in Bezug auf die Hütesicherheit unumgänglich.

Kontakt:

Dirk Teubner

FLIKKA®
Inh. Dirk Teubner
Nibelungenstraße 11
63897 Miltenberg-Breitendiel
Tel. +49 (0) 9371 9185052
Fax.+49 (0) 9371 9185053
Email: info@flikka.de

Web: www.flikka.de

 

 

Was du nicht wirklich willst, wird auch nicht funktionieren

Der Galopp hat nicht geklappt? Der Ritt über eine grosse Brücke hat nicht geklappt oder entlang einer befahrenen Strasse oder oder oder.

Gründe dafür gibt es natürlich viele, einer der wichtigsten ist aber die Frage wollte ich das in der Situation wirklich?

Später denkt man nicht viel drüber nach und vermutlich würde man auch antworten natürlich wollte ich über die Brücke, natürlich wollte ich angaloppieren…

Aber zurück zum Ereignis, hat wirklich alles gepasst? Gab es vielleicht doch etwas was im Weg war? In sehr vielen Fällen ist das so.

Pferde wollen nicht diese 90 % ige Überzeugung das die Brücke sicher ist, sie müssten ja 10% davon dann abdecken, dann entscheiden sie  lieber zu 100 % das sie NICHT sicher ist und diskutieren es aus.

Ich erinner mich an eine meiner eigenen „Geschichten“ mit einer ganz bestimmten Autobahnbrücke, wir konnten andere Autobahnbrücken reiten, diese spezielle aber ebend nicht. Jedes mal musste ich absteigen, vom Boden war ich mir sicher so geht es und das war natürlich auch so. Was kann man daraus lernen? Die Brücke war die gleiche aber meine Einstellung war 100% sicher. Fürs Pferd macht es auch keinen Unterschied ob wir drüber reiten (andere Brücken sind wir ja auch geritten) oder ob ich es vom Boden drüber führe. Aber halbgare Überzeugungen, mulmiges Gefühl im Bauch macht fürs Pferd DEN Unterschied alles in Frage zu stellen.

hwKDMhPsQ26RYk_3QZ8XZ58nAmesmTquXFHASdDsUqxX=w1374-h777-noWenn wir also etwas tun dann so das 100% Überzeugung dahinter steht. Daher halte iches auch für sinnvoll in einer „Situation“ mal abzusteigen und zu führen oder auch einfach mal umzudrehen.

Es gibt sicher noch die Hau drauf Methode, Augen zu und durch. Klar kann auch das funktionieren wenn man das entsprechende Pferd dazu hat, nur führt genau das dann häufig zu Unfällen die man vermeiden kann. Wir verlieren nichts wenn wir rechtzeitig den Plan ändern. Im Gegenteil wir bleiben bei 100 %. Das Pferd weiss nicht das unser Plan A gerade gestrichen wurde. Es nimmt nur unsere sichere Führung wahr.

Wie kommt man zu den 100%?

Im Falle unserer Brücke haben wir zunächst Brücken geritten bei denen ich 100% sicher war.

Die „schwierige“ Brücke habe ich geführt, damit hatten wir eine sichere Annäherung.

Um so öfter ich die anderen Brücken geritten habe um so sicherer wurde ich allgemein in Bezug auf Brücken.

Meine Einstellung zu Brücken  hatte sich verändert und irgendwann kam der Tag wo ich schlicht zu faul zum Absteigen war, wir waren gut vorbereitet, ich wollte nicht absteigen und war 100% sicher das wir das können. Pferd hat das natürlich auch nicht in Frage gestellt.

Und genau so werde ich es auch in Zukunft handhaben, wenn ich nicht wirklich sicher bin lasse ich es ganz und teile die Situation in ein Annäherung / Rückzug Spiel auf bis wir beide nicht nur nah dran sind sondern 100% sicher.

Auf Tuchfühlung

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Das Wetter ist genial und viele von uns Reitern sind vermehrt im Gelände mit dem Pferd. Die kleine Dorfrunde, Tagestrails oder Wanderritte über mehrere Tage.

Selbiges gilt auch für Motorradfaherer die ihre frisch geputzten Maschinen wieder einfahren und Ausflüge unternehmen. Wir treffen also zwangsläufig wieder zusammen. Vorweg gerade von den Motorradfahrern kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten das sie sehr umsichtig sind und Rücksicht nehmen.

Wir Reiter sind am liebsten im Wald, auf Feldwegen und dem freien Gelände abseits der Strassen unterwegs, trotz allem führt uns der Weg dort hin auch meist an Strassen vorbei die befahren
sind und wir treffen auf andere Verkehrsteilnehmer. Damit es für alle unfallfrei bleibt ein paar Situationen und das korrekte Verhalten.

Wie verhalte ich mich wenn ich auf Reiter am Wegesrand treffe?

Grundsätzlich Geschwindigkeit runter, egal ob mit dem Fahrrad oder motorisiert, Pferde sind Lebewesen und keine Maschinen, erschrecken sie können sie ein Sprung zur Seite machen und man sollte genau das einkalkulieren um sein Fahrzeug rechtzeitig zu stoppen und beim überholen ausreichend Abstand zu haben.

Bei Fahrradfahrern ist es beliebt besonders leise an das Pferd von hinten heranzufahren, wohl mit dem Hintergedanken nicht erschrecken, das Pfderd bekommt das oft erst in letzter Sekunde mit und erschreckt sich, vergesst nicht ein Raubtier nähert sich auch fast unbemerkt und auf leisen Sohlen. Bitte liebe Fahrradfahrer macht euch rechtzeitig bemerkbar durch ein zurufen oder auch mit der Fahrradklingel und fahrt dann mit ausreichend Abstand einfach vorbei.

Wenn wir mit dem Pferd über eine Brücke reiten und auf der unteren Strasse ein LKW die Hupe drückt ist das weder cool noch witzig, bitte lasst das solche Situationen können richtig gefährlich werden.

An uns Reiter, das Pferd Äppelt wann es äppeln muss, sollte es auf einem Weg oder einer Strasse passieren sorgt dafür das der Haufen dort verschwindet. Zum einen wollen wir die Natur sauber halten und unserem eigenen Image nicht schaden, zum anderen ist ein Äppelhaufen auf der Strasse für einen Motorradfahrer unter Umständen ein rutschiges Hinderniss was zu schweren Unfällen führen kann.

Wenn andere Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoll abbremsen sollte man auch mal ein lächeln zurückschicken und sich bedanken.

Grundsätzlich gilt für alle Fair im Verkehr, bleibt nett und macht langsam ihr wollt schnell ankommen 🙂

Auf eine tolle und unfallfreie Reitsaison!!

Bedürfnisse

IMG_6645Kurz mal zwischen notiert was sind die Bedürfnisse des Pferdes?

Haben die Bedürfnisse des Pferdes eine Reihenfolge?

  • Sicherheit
  • Wohlbefinden
  • Spielen
  • Fressen

 

Was ins Auge fällt ist die Tatsache das Fressen an letzter Position steht. Hieraus können wir viel ableiten. Frisst ein Pferd nicht kann es z.B. damit zu tun haben das seine Grundbedürfnisse nicht gedeckt sind. Ein schlecht sozial integriertes Pferd ohne Sicherheit wird Schwierigkeiten haben.

Oft hört man auch mein Pferd will lieber fressen als mit mir etwas tun. Im Umkehrschluss kann das heißen es hat bei seiner Herde mehr Sicherheit, mehr Wohlbefinden mehr Spiel. Also müssen wir ein besserer Leader werden mehr Komfort bieten und Interessanter für das Pferd werden dann möchte es vielleicht auch wieder MIT UNS etwas tun.

pre ride check vs. selfcheck

Bei Parelli lernt man sehr früh sogenannte pre ride checks mit seinem Pferd durchzuführen bevor man reiten geht. Das ist vernünftig und kann Unfälle schon von vornherein vermeiden. Vor Ausritten habe ich mir angewöhnt kurz die 7 Spiele abzufragen und zu schauen wie reagiert mein Pferd auf meine Fragen.

  • Ist es sicher?
  • Ist es mir zugewandt?
  • Ist es interessiert und reagiert?

IMAG0558Stimmen diese Punkte nicht steige ich nicht auf. Nun kann ich es den Tag ganz lassen oder aber einkreisen woran liegt es. Etwas friendly game vom Boden spielen für mehr Sicherheit oder muss ich heute interessanter werden damit mein Pferd interessierter ist etc…

Im laufe der Zeit entwickeln sich diese pre ride checks zu wirklich nebensächlichen Handlungen, schon beim holen des Pferdes achte ich auf die Ohren ob sie zu mir schauen, wir gehen zum Putzplatz dabei achte ich darauf das meine persönliche Zone respektiert wird oder bleibe einfach stehen um zu schauen ob Pferdi aufpasst und ebenfalls stoppt. Ich checke also ganz nebenbei durch kleine Fragen ob alles ok ist.

Was aber oft NICHT gefragt wird sind wir selber

Was hilft es wenn auf dem Platz mein Pferd alle pre ride checks besteht ich aber selber unsicher bin und ins Gelände gehe, spätestens 100 m weiter wird mein Pferd die Führung übernehmen.

Das führt mich zu dem Gedanken des selfchecks.

Was erwartet mein Pferd von MIR

  • bin ich sicher
  • kann ich sicherheit geben
  • bin ich mit Herz dabei und nicht um ein Programm abzuspulen
  • Aufmerksam
  • Respektvoll
  • kann ich Verantwortung übernehmen
  • Reagier ich auf fragen

Alles was ich von meinem Pferd erwarte sollte ich doppelt liefern können. Im übrigen scheint es mir so wenn all diese Punkte bei mir stimmen dann ist mein Pferd schon sehr zufrieden.

Also wie so oft

it’s about you

Nicht nur das Pferd muss wachsen und lernen, vor allem wir selber müssen es.

make the world go round

Letztens bin ich über einen interessanten Artikel von Rick Gore gestolpert, der sich mit der Planung der Abgrenzungen eines Auslaufs und den Weidenparzellen beschäftigt. Es gibt viele Zaunsysteme von Holz über Kunststoff, Fiberglas oder Metallpfosten. Alles hat Vor- und Nachteile, so lassen sich z.B. spezielle T-Pfosten von Texas Trading einfacher aufstellen als gespitzte Holzpfosten. Die Holzpfosten sehen wiederum meiner Meinung nach besser aus.

Das Wichtigste wird oft aber nicht berücksichtigt, die Sichtweise der Pferde und um die geht es ja. Dem Pferd ist das Aussehen schonmal vollkommen gleich, was ihm aber nicht gleich ist, ist seine Sicherheit. Pferde sind Fluchttiere und fühlen sich schnell ‚gefangen‘. Sie sind das Paddock mit seinen Begrenzungen natürlich gewohnt und auch dieser Ort vermittelt zusammen mit der Herde durchaus Sicherheit aber wird ein Pferd von einem anderen in eine Ecke gedrängt ist schnell Schluss mit Sicherheit. Viele Weideunfälle oder auch Unfälle im Auslauf entstehe durch Panik, wie komme ich hier blos schnell weg. Wären die Zaunecken rund bzw. abgerundet fällt der Fluchtweg ins innere des Auslaufs einfacher. Ich denke damit könnte man ein Risiko mindern. Zumindest ist es ein interessanter Gedanke. Eckig ist unsere Welt nicht die des Pferdes es denkt nach vorn in Vokabeln die aus Flucht bestehen.