Der Galopp hat nicht geklappt? Der Ritt über eine grosse Brücke hat nicht geklappt oder entlang einer befahrenen Strasse oder oder oder.
Gründe dafür gibt es natürlich viele, einer der wichtigsten ist aber die Frage wollte ich das in der Situation wirklich?
Später denkt man nicht viel drüber nach und vermutlich würde man auch antworten natürlich wollte ich über die Brücke, natürlich wollte ich angaloppieren…
Aber zurück zum Ereignis, hat wirklich alles gepasst? Gab es vielleicht doch etwas was im Weg war? In sehr vielen Fällen ist das so.
Pferde wollen nicht diese 90 % ige Überzeugung das die Brücke sicher ist, sie müssten ja 10% davon dann abdecken, dann entscheiden sie lieber zu 100 % das sie NICHT sicher ist und diskutieren es aus.
Ich erinner mich an eine meiner eigenen „Geschichten“ mit einer ganz bestimmten Autobahnbrücke, wir konnten andere Autobahnbrücken reiten, diese spezielle aber ebend nicht. Jedes mal musste ich absteigen, vom Boden war ich mir sicher so geht es und das war natürlich auch so. Was kann man daraus lernen? Die Brücke war die gleiche aber meine Einstellung war 100% sicher. Fürs Pferd macht es auch keinen Unterschied ob wir drüber reiten (andere Brücken sind wir ja auch geritten) oder ob ich es vom Boden drüber führe. Aber halbgare Überzeugungen, mulmiges Gefühl im Bauch macht fürs Pferd DEN Unterschied alles in Frage zu stellen.
Wenn wir also etwas tun dann so das 100% Überzeugung dahinter steht. Daher halte iches auch für sinnvoll in einer „Situation“ mal abzusteigen und zu führen oder auch einfach mal umzudrehen.
Es gibt sicher noch die Hau drauf Methode, Augen zu und durch. Klar kann auch das funktionieren wenn man das entsprechende Pferd dazu hat, nur führt genau das dann häufig zu Unfällen die man vermeiden kann. Wir verlieren nichts wenn wir rechtzeitig den Plan ändern. Im Gegenteil wir bleiben bei 100 %. Das Pferd weiss nicht das unser Plan A gerade gestrichen wurde. Es nimmt nur unsere sichere Führung wahr.
Wie kommt man zu den 100%?
Im Falle unserer Brücke haben wir zunächst Brücken geritten bei denen ich 100% sicher war.
Die „schwierige“ Brücke habe ich geführt, damit hatten wir eine sichere Annäherung.
Um so öfter ich die anderen Brücken geritten habe um so sicherer wurde ich allgemein in Bezug auf Brücken.
Meine Einstellung zu Brücken hatte sich verändert und irgendwann kam der Tag wo ich schlicht zu faul zum Absteigen war, wir waren gut vorbereitet, ich wollte nicht absteigen und war 100% sicher das wir das können. Pferd hat das natürlich auch nicht in Frage gestellt.
Und genau so werde ich es auch in Zukunft handhaben, wenn ich nicht wirklich sicher bin lasse ich es ganz und teile die Situation in ein Annäherung / Rückzug Spiel auf bis wir beide nicht nur nah dran sind sondern 100% sicher.