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Produkt Test Fressnetz 5m x 3,50 m

Unsere Pferde bekommen ihr Heu aus Futternetzen, daher habe ich verschiedene Futterstellen eingerichtet damit jedes Pferd einen Platz findet um stressfrei zu fressen. Eine davon ist in unserem Unterstand und bietet auf einer Länge von knapp 6m  mit einer Höhe von 1,75 m besonders viel Platz.

Pferde am Futternetz

 

 

 

 

 

 

Geeignete Netze für Pferde, die dem Verbiss standhalten sind in dieser Grösse sehr Teuer und halten meist auch nicht ewig daher habe ich es mit einer etwas günstigeren Variante probiert, einem Ladungssicherungsnetz. Fündig bin ich auf Amazon geworden mit einem Netz das auch eine geringe Maschenweite von 3 cm hat. Durch die 3cm können die Pferde noch genug herauszupfen und haben eine deutlich längere Zeit mit dem Heu zu tun als wenn sie es ungebremst bekommen würden. Im Ergebnis haben wir Pferde die nicht zu dick sind und wir können die Fütterung so steuern das sie meist nie länger als 3 bis 4 Stunden ohne Heu sind. Pferde sollten nicht länger als 4 Stunden ohne Heu oder Gras sein da sonst der PH Wert im Darm aus dem Ruder läuft was dann zu Entzündungen oder auch Koliken führen kann.

Das Netz hat die Masse 3,50m x 5,00  mit einer Maschenbreite von 3 cm .Da man es etewas auseinanderziehen kann beim Befestigen kommt man auf knapp 6m Breite und 1,75 m Höhe .

Die Haltbarkeit des Netzes beträgt bei uns 1,5 Jahre danach muss es getauscht werden. Da das Netz nur im unteren Bereich durch den Verbiss gelitten hat kann man mit dem Rest noch kleinere Fresstellen bauen und wir müssen es nicht komplett wegschmeissen. Wir nutzen den Rest z.B. in einer 2. kleineren Futterraufe.

Fazit das Netz ist mit gerade mal 50 Euro ein Schnäppchen und ist dem Preis entsprechend 3 Sterne Wert.

Wer interesse an einem solchen Netz hat findet es hier:

LADUNGSSICHERUNGSNETZ, Anhängernetz 3,5 x 5,0 METER

Suchen und verfeinern lohnt sich

ein grosses Aha Erlebnis hatte ich in diesem Jahr was die Phasen angehen.
Bei bestimmten Aktionen gibt man sich schnell zu frieden wenn etwas 'gut' läuft ohne darüber nachzudenken das es noch viel besser laufen könnte.

Das anhalten z.B. war eigentlich sehr fein, ein Ausatmen und den Zügel leicht anheben und mein Pferd hielt an. Schön da gibt es so viel nicht zu Meckern, wenn mich Mira Geldermann nicht auf einem Kurs darauf aufmerksam gemacht hätte warum ich den Zügel überhaupt anhebe...
mmmpf eh ja warum eigentlich, wenn doch ein entspanntes Ausatmen schon reichen könnte?
Vor allem warum noch feiner machen wenns doch so auch schon 'gut' ist? 
Eigentlich ganz einfach wenn das 'nur Ausatmen' einmal NICHT reichen sollte bleibt mir eine weitere Phase 'Zügel anheben'. Vorher habe ich also eine ganze Phase zu viel weggeschmissen. Wir haben danach etwas dran gearbeitet und siehe da Murphy konnte es schon lange mein deutlich entspanntes ausatmen reicht aus um anzuhalten. Jetzt freue ich mich wahnsinnig darüber
noch feiner und softer zu sein und wenns mal nicht klappt eine weitere ganz leichte Phase zu haben das anheben des Zügels.IMG-20140927-WA0014

Es lohnt also über jede Aktion nachzudenken wie man Ansagen feiner gestaltet um nach hinten mehr Luft zu bekommen und aus einem gut ein sehr gut zu machen.

Mir persönlich hat das die Augen geöffnet danach zu suchen und genau diese Dinge ins Visier zu nehmen, es macht spass und es ändert so viel fürs Pferd.

Produkttest Ortlieb Faltschüssel

Wenn man mit dem Pferd längere Ritte macht ist es wichtig das Pferd ausreichend mit Wasser zu versorgen.
Besonders im Sommer bei höheren Temperaturen benötigt das Pferd viel Flüssigkeit.
Für uns Zweibeiner bieten sich Trinkflaschen an aber was machen wir mit dem Pferd?

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Pferde tränken mit Faltschüssel

Oft kann man an Flüsse heranreiten oder man findet gar einen kleinen Seee. Nur in der Praxis habe ich immer wieder festgestellt das Flüsse häufig schlecht fürs Pferd zugänglich sind und man keine geeignete Stelle findet um mit dem Pferd ans kühle Wasser zu kommen. Die Lösung sind Faltschüsseln.

Wir haben uns von Ortlieb eine Faltschüssel gekauft in den Massen:

28 cm Höhe
30 cm Breite
20 cm Tiege
Das Gewicht beträgt 400g und
Das Volumen 20 l

Preis
UVP des Herstellers 27,95 Euro

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Faltschüssel von Ortlieb

Materialeigenschaften
Das Material besteht aus PD 620 Polyestergewebe, PVC-beschichtet, 3D verschweisst und wirkt fest etwa wie LKW Plane. Der Rand ist versteift als Auslaufschutz.
Die Schüssel hat bei uns auch schon den einen oder anderen Huf abbekommen ohne Schaden zu nehmen.

Handling
Die Falstschüssel ist nach etwas Übung leicht auseinander faltbar und genau so leicht wieder zusammen faltbar
und lässt sich so gut verstauen.
Auf unseren Ritten haben wir sie häufiger an schwer zugänglichen Flüssen genutzt, haben sie mit Wasser gefüllt und an den praktischen Gurtschlaufen zum Pferd getragen, die Gurtschlaufen sind Diagonal angebracht was das Tragen etwas vereinfacht. Nun wiegen 20 l Wasserinhalt auch 20 kg, nicht jeder kann das problemfrei noch transportieren, Ortlieb bietet auch 10 l Faltschüsseln an oder man befüllt ebend einfach nur die Hälfte.

Ist erstmal Wasser in der Falstschüssel lässt diese sich sehr gut abstellen durch den quadratischen Boden und steht stabil.

Fazit
Ich mag die Ortlieb Produkte und daher fiel genau wie bei unseren Packtaschen auch bei der Faltschüssel die Wahl auf diesen Hersteller.
Der Preis ist der Qualität entsprechend in Ordnung. Die Verarbeitung und das Packmass passen für uns und ich würde die Schüssel jedem
Gelände / Wanderreiter weiterempfehlen.

Produkttest Ortlieb Packtaschen

Wer mit seinem Pferd lange Wanderritte machen möchte benötigt einige Dinge die er mitnehmen möchte. Da ich mir vor kurzem die Pferdepacktaschen von Ortlieb gekauft habe möchte ich euch diese etwas genauer vorstellen.

Ortlieb Packtaschen für Pferde
Ortlieb Packtaschen für Pferde

Wer Packtaschen für Wanderritte sucht steht erstmal vor der Qual der Wahl. Es gibt viele unterschiedliche Taschen von div. Herstellern. Mir waren 2 Dinge wichtig, zum einen sollten Sie Wasserabweisend und robust sein und zum anderen leichtes gewicht und einfache Handhabung bieten.

Von der Optik gefallen mir die Ledertaschen von Comancheros am Besten nur ist gerade weiches Leder wie sie Comancheros verwendet nicht immer die beste Lösung wenn es mal Regnet zu dem ist Leder ebend auch vom Gewicht meist schwerer. In div. Wanderreitcommuntys werden immer wieder die Packtaschen vom Outdoor Hersteller Ortlieb positiv bewertet, daher fiel auch meine Wahl auf dieses Packtaschensystem.

Gewicht/Masse:

Höhe:40 cm Breite:25 cm Tiefe:14 cm Gewicht:1620 g Volumen:30 L Ortlieb gibt an pro Tasche können etwa 8 kg Gewicht transportiert werden, also gesamt 16 kg auf beiden Taschen verteilt. Wichtig ist auch bei weniger mitzuführendes Gewicht das beide Seiten mit gleichem Gewicht bepackt sind. Die Seiten beider Taschen sind mit hochwertigen 3M Scotch Reflektoren bestückt, diese reflektieren im dunkeln das Scheinwerferlicht heranfahrender Autos, diese Option habe ich bei keinen anderen Packtaschen gesehen, dafür schonmal einen extra Stern für Sicherheit.

Material/Verarbeitung
Die Taschen sind PVC Frei aus einem speziellen Outdoormaterial welches der IP64 Norm entspricht also Spritzwasser aus allen Richtungen abweisend und Staubdicht. Zu dem ist im Innenbereich ein Schneefang mit Kordelzug angebracht. Die Nähte sind Wasserdicht verschweißt. Auf den Hinterseiten der Taschen sind Schaumplatten befestigt (auch abnehmbar) welche für Festigkeit sorgen und das Scheuern am Pferd verhindern sollen. Trotz allem sollte man unter den Packtaschen einen geeigneten Schutz befestigen, hierfür kann man einen Woillach oder eine andere Satteldecke nehmen die den Bereich der Taschen entsprechend abpolstert oder ein Lammfell direkt an die Hinterseiten mit Klettband befestigen.

Befestigungen
Zum Befestigen am Sattel ist eine Menge an Gurtmaterial (auch ein Bauchgurt) mit Klicksytem dabei. Hat man die Gegenstücke einmal am Sattel angebracht ist das eine feine Sache da man in den Pausen oder am Ende eines Rittes beide Taschen mittels des Klicksystems einfach ausklinken kann und praktischer Weise haben beide Taschen im oberen Bereich einen Griff aus Gurtband so das man sie wie 2 kleine Sporttaschen tragen kann. Es sind auch schon Gurte und Befestigungsmöglichkeiten enthalten mit denen man das Rack Pack direkt an den Taschen verbinden kann. Das Rackpack ist eine sinnvolle Erweiterung für lange Wanderritte, dies wird ähnlich wie eine Bananentasche über den Seitentaschen hinter dem Sattel getragen. Falls ich mir das Rack Pack noch kaufe werde ich darüber später auch einen Test schreiben. Momentan reichen mir die Ortlieb Packtaschen. Eine Besonderheit die ich auch bei keinen anderen Packtaschen finden konnte sind die Komprimierungsgurte. Wenn man die Taschen nicht vollgestopft hat auf einem kleineren Ritt kann man mit den Komprimiergurten die Taschen etwas ‚zusammenziehen‘ um unangenehmes Gehoppel in den Taschen zu vermeiden. Man merkt an diesen ganzen Details der Hersteller hat sich hier wirklich Gedanken gemacht was wir Reiter benötigen. Die übliche Befestigung so wie sie von Ortlieb vorgeschlagen wird finde ich allerdings nicht so gut. Hier wird ein X förmiger Gurt mitgeliefert an dessen 4 Enden dann jeweils ein Gurtstecker ist wo die Taschen eingehongen werden, man legt das X also über das Cantle des Sattels und damit für meinen Geschmack zu weit hinten (man bedenke nichts sollte in richtung 18. bzw. über den 18. Lendenwirbel belasten). Das ist aber kein grosses Problem, ich habe etwas geforscht wie andere das Problem gelöst haben und die Lösung dazu schnell gefunden. die 4 Stecker vom X abschneiden und einfach mit zusätzlichen Sattelbefestigungen z.B. D-Ringen so an den Sattel anbringen das man die Taschen weiter nach nach vorn und mehr unter das Reitergewicht bekommt.

Taschen am Sattel
Taschen am Sattel

Wer vor dem Kauf gern in die Anleitung von Ortlieb schauen möchte kann dies auf der Webseite von Ortlieb im onlinePDF  <– tun. Zum Produkt auf der Herstellerseite hier entlang –> Ortlieb Packtaschen

Preis
Der UVP des Herstellers liegt bei 139 Euro und ist sein Geld auf jeden Fall Wert, wenn man etwas im Internet forscht bekommt man sie bei einigen Händlern auch mal im Angebot für 125 Euro.

Mein Fazit: Ich bin mit Gewicht, Schutz, Befestigungsmöglichkeiten, Volumen, Stabilität und Erweiterbarkeit sehr zufrieden und kann diese Taschen bedenkenlos jedem Gelände/Wanderreiter empfehlen.

Wanderritt Teil 4 (offline)

Eigentlich sollte Teil 4 ja der letzte Teil werden aber eine Sache ist mir noch eingefallen die ich hier noch einreihen möchte. Das Thema OFFLINE!
Kein Netz kein Datenempfang und die Akkus sind leer?? Ja auch über diesen Umstand sollte man sich Gedanken machen. Auf einem längeren Ritt kann es passieren das einfach kein Strom mehr im Akku ist. Gerade wenn man sich auf ein Smartphone verlässt und darüber die Route abliest. Smartphones im Dauer GPS Betrieb welche auch noch Daten aus dem Netz holen sind schneller leer als man sich das wünscht.

Ein paar Tipps dazu:
Zum einen natürlich den Akku vor dem Ritt auf maximum 100% aufladen. Vibration bei Tastendruck abschalten, Apps wie Komoot bieten die Möglichkeit das Kartenmaterial vor dem Ritt auf das Gerät zu übertragen, das spart unnötige Datenverbindunge und nicht zu letzt ebend auch Strom. Bilder mit einer Digicam machen und nicht mit dem Phone. Unnötige Dienste auf dem Telefon beenden. In Gebieten die schlechten Empfang haben die Verbindungsart von automatisch auf gprs runterstellen so sucht das Telefon nicht ständig LTE oder UMTS was es vielleicht in dem
Gebiet eh nie finden wird (spart richtig Strom). Display nur anschalten wenns wirklich benötigt wird danach sofort
ausschalten.

powerbank

Sollte sich der Akku trotz all der Ratschläge dem Ende neigen kann man eine Powerbank mitnehmen, dies sind im Prinzip mobile Stromversorger mit einem grossen Akku und einem usb port an dem man das Telefon anschliessen kann und so die Laufzeit stark erhöht, je nach Modell bis zu 5 mal.

Statt des smartphones kann man auch GPS Geräte z.B. von Garmin verwenden, wie z.B. das Garmin Oregon, diese Geräte halten
deutlich länger als Telefone und sind im Display besser ablesbar bei Sonnenlicht, aber auch nicht gerade günstig. Für spätere Unternehmungen überlege ich mir das sicher auch noch, vorerst reicht mir aber die Smartphone Variante mit der Komoot APP.

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laminierte Karten selbstgemacht

Nun kann aber auch trotz guter Vorbereitung dennoch die Technik versagen z.B. wenn das Gerät einfach den Geist aufgibt oder runterfällt. Es sollten deshalb auf jeden Fall Kompass und Karte dabei sein. In vielen Gebieten findet man schon fertige Karten über den Buchhandel, hier sollte man immer zu den laminierten greifen da diese Wasserfest sind und auch bei Regen lässt sich ein Blick drauf werfen.
Mich stört an fertigen Karten allerdings dieses Gefalte, daher habe ich am PC die Ausschnitte einfach mit einem snipping tool in Bilder
verwandelt und nummeriert ausgedruckt, danach dann mit einem Laminiergerät laminiert und somit hab ich meine eigenen ganz speziellen Karten für einen bestimmten Ritt. Die Karten kommen dann noch in eine Wetterfeste Kartentasche und werden ans Sattelhorn gebunden.

Nun das war dann wirklich der ‚vorletzte‘ Teil zum Wanderrit und wir freuen uns auf den 4. Juni wo es dann endlich losgeht.

7 steps of fear

Animiert durch Dr. Stephanie Burns Buch move closer stay longer hab ich mir Gedanken gemacht wie man mit Angst umgehen kann. Ängste beim Reiten begegnen uns immer wieder und oft steht man vor einem eigentlich kleinen Problem völlig gelähmt und tritt auf der Stelle oder man weicht  dem Problem komplett aus. Beliebt sind auch Tricks zu nutzen um die Angst zu überspielen.

Weiter bringt uns aber weder ausweichen, nichts tun oder Tricks, auch das Ändern der Ausrüstung ist meist nur ein Vertuschen des Problems. Die Angst ist da und lässt sich nicht wegdiskutieren und das ist zunächst auch gut so.

Der erste Schritt sollte immer sein es auszusprechen und näher zu betrachten. Was ist es ganz genau? Angst vor Galopp heisst nicht Angst vorm Reiten. Es ist nur die Angst vor einer bestimmten Gangart und sollte uns nicht vom Putzen des Pferdes abhalten. Befasst man sich nicht mit dieser Angst und benennt sie nicht näher heisst es schnell ich habe Angst vorm Reiten – – vorm Putzen — vor Pferden — eine ganz böse Spirale.

Mein zweiter Schritt nach dem ich es erkannt habe ist daran zu arbeiten. Einen Plan von 7 Treppenstufen zu erarbeiten und auf der obersten Treppenstufe liegt mein Ziel. Wenn ich nach oben will muss ich mit der ersten Treppenstufe anfangen. Klingt logisch, also überlege ich was kann ich trainieren was mich etwas weiter bringt sich aber noch sehr gut anfühlt. Genau diese Aufgabe ist meine erste Treppenstufe. Danach kommen weitere Aufgaben 2. – 6. Treppenstufe. Auch die 2. und 3. Stufe sollte mich nur etwas herausfordern (wichtig) Wenn nun die 1. bis 3. Stufe machbar ist habe ich schon einen Plan und einige Aufgaben an denen ich arbeiten kann mir passiert nichts und bildlich bin ich schon fast auf der Hälfte der Treppe angekommen (das sollte doch schon motivieren den Rest auch zu gehen).

Ab der 4. Stufe sollte es etwas mehr Herausforderung sein und ggf. auch schon ‚kribbelig‘ werden. Durch das Training von 1 bis 3 bin ich schon motiviert und auch etwas besser vorbereitet und vielleicht ist es bis zur 4. Stufe garnicht mehr so aufregend wie man es am Anfang gedacht hat. Hat man das geschafft ist man bildlich schon über der Hälfte der gesamten Treppe, jetzt noch umkehren (no way). Stufe 5 und 6 erschienen vielleicht zu Beginn noch besonders kribbelig und sind jetzt nur noch etwas aufregend. Sollte man auf einer der Stufen merken es geht noch nicht ist das nicht schlimm man kann eine Stufe zurückgehen, viel verloren hat man nicht man muss ja nicht wie bei Mensch ärger dich nicht zurück an den Anfang auch das sollte motivieren man bleibt bildlich fast auf gleicher Höhe.

Ist man dann nach den Aufgaben auf der Stufe 6 angekommen ist man schon bei dem kribbeligsten Teil und wenn die Aufgaben wirklich gut durchdacht waren ist man nach erfolgreichem Abschluss so gut vorbereitet das die Stufe 7 die eigentlich definierte Angst es Wert ist es anzugehen und vielleicht nur noch ein Spaziergang da man merkt es ist alles nicht mehr schlimm.

Ich habe eine kleine Grafik vorbereitet wie man sich so einen 7 Stufenplan selber aufbauen kann. Dies ist ein Beispiel aus meinem eigenen Training. Ich komme nicht so häufig dazu mit vielen fremden Pferden zu reiten. Ein Ritt mit fremden Pferden hat mich immer nervös gemacht, wie wird mein Pferd klarkommen was wenn… etc…

Eine Möglichkeit es anzugehen ist unten in der Grafik, die ich dafür gemacht habe.

In der Tabelle mit den 7 Stufen habe ich eine Spalte mit Datum eingebaut. Diese kann benutzt werden um einzutragen wann habe ich welche Stufe abgearbeitet, man könnte aber auch vorher schon Termine eintragen bis wann möchte ich welche Stufe abgearbeitet haben. Dabei sollte man allerdings beachten das sowas auch unter Druck setzten kann. Das muss jeder für sich entscheiden wie  gut er mit Druck umgehen kann. Manch einer benötigt den ‚Tritt in den Allerwertesten‘ um auch wirklich ans Ziel zu kommen, andere brauchen die Zeit die es braucht. Ich finde beides ist ok so lange man wirklich an den Aufgaben arbeitet. Eine gute Idee kann es auch sein nur für Schritt 4 und 7 ein Datum festzulegen oder 3 und 6.

Was kann man machen wenn eine Stufe garnicht klappt?

Zum einen kann man einfach einen Schritt zurück gehen um sicherer zu werden, zum anderen wenn auch das nicht wirklich hilft sich Hilfe zu holen, ich habe mir in einer solchen Situation gezielt für ein ganz bestimmtes Problem eine gute Trainerin der ich vertraue geholt und hab mich durch coachen lassen. Zum einen gibt es Sicherheit und natürlich auch neues Wissen und ein Stück Ausbildung. Ausbildung und Wissen sind die wichtigsten Bestandteile um Fortschritte zu machen.

Wie sieht euer „7 steps of fear plan“ aus? Was wollt ihr vom Tisch haben? Probiert es aus.

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unBRANDED der Film

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4 Cowboys mit 16 Mustangs 3000 Meilen durch Amerika reiten und einen Film machen. So war der Plan dieses Projektes. Klingt crazy?

Kein Geld und keine Filmerfahrung machten die Sache nicht einfacher. Wozu gibt es Kickstarter, eine crowdfunding Plattform auf der man ein Projekt vorstellt, eine Summe vorgibt und um Investoren wirbt. Angestrebt wurden 150000 USD in 45 Tagen. Schon vor Ablauf der zeit hatte man das Ziel erreicht und am Ende waren es über 170000 USD. Der Vorteil an so einem Projekt ist die Freiheit das zu verwirklichen was man sich vorstellt. Die grossen Filmgesellschaften hätten junkfood draus gemacht und den 4 Freunden ganz sicher wenig Freiheiten geschweige Mitspracherecht gelassen.

So konnte die Reise starten 3000 Meilen von Mexico bis Canada durch die Wildnis. Sie trainierten 16 Mustangs für diesen Ritt. Mustangs kennen die Wildnis, sind robust und Trittsicher. Nur keines der Pferde war ein Pack- oder Reitpferd also mussten sie noch für das Abenteuer trainiert werden.

Es wurde wohl eines der grössten Abenteuer unserer Zeit mit Pferden, autentisch mit einer Portion Wahnsinn gemischt ritten sie tatsächlich 3000 Meilen.

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Einer der grossen supporter des Films wurde auch die Mustang Heritage Foundation um auf die Situtation der freilebenden Mustangs aufmerksam zu machen.
Jedes Jahr werden die Bestände kontrolliert und tausende Mustangs werden getötet oder ebend durch die „Mustang Heritage Foundation“ als zukünftige Reitpferde vermittelt.

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Am Ende ist ein Film entstanden und ein Buch. Das Buch gibt es bereits zu bestellen, der Film startet am 25. April auf dem Hot Docs Film Festival in Toronto Kanada seine Premiere und wie mir die macher mitteilten ist man bemüht ihn auch nach Deutschland zu bekommen. Ob das im Kino oder nur als DVD sein wird steht noch nicht fest.

Aktuelle Infos erhaltet ihr auch auf der Projekt Seite:

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Ich freue mich schon wahnsinnig auf den Film und werde mir ganz sicher auch das Buch bestellen. Endlich ein Pferdefilm der autentisch ist, Abenteuer pur und keine Pink girl story

Hier schon ein kleiner Vorgeschmack mit dem Trailer:

Unbranded Trailer from Unbranded The Film on Vimeo.

und hier noch der Buch tailer

Unbranded Book Trailer from Unbranded The Film on Vimeo.

Nachgeben

Release teaches. Nichts lehrt dem Pferd so viel wie das Nachgeben, es hat sofort Komfort wenn ein Druck weggenommen wird. Durch Buck Brannaman wurde ich auf etwas aufmerksam was oft nicht so ganz wahrgenommen wird darum ein paar Worte zum Nachgeben.
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Wenn ich am Zügel ziehe z.B. für einen Richtungswechsel dann wurd zuvor schon das Bein angelegt, das Pferd hat also aufs Bein und Gewicht nicht reagiert. Reagiert das Pferd jetzt mit einem Richtungswechsel nehme ich den Druck vom Zügel und auch das Bein (druck auf den Pferdebauch) umgehend weg und zwar GANZ, würde ich den Zügeldruck nur etwas mindern besteht IMMER NOCH DRUCK, zwar weniger aber es ist immer noch Druck da. Ein sehr feiens Pferd ist jetzt verwirrt und probiert vielleicht etwas anderes wie z.B. einen Buckler oder die Gangart erhöhen.

Bei Hunden kann man das teils auch sehr gut sehen wenn sie mit einer Flexi Leine geführt werden, die Flexi Leine ist NIEMALS Drucklos, empfindliche Hunde spüren ständig einen Zug ohne das der Mensch überhaupt zieht. Das verwirrt und der Hund geht ständig gegen den Zug. Kaum ist eine einfache Schleppleine dran geht der Hund entspannt.

Ich führe dich

Immer wieder sehe ich es, das Pferd wird klassich von einer Seite etwa auf Schulter/Kopfhöhe (Zone 2)
des Pferdes geführt. Das hat sehr wohl Vorteile, man hat das Pferd gut im Blick und kann schnell reagieren.

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Ich möchte mein Pferd aber in gewissen Situationen auch anders führen können.
Ein ganz schmaler Pfad z.B. wo neben dem Pferd kein Platz ist und das Pferd zu dem sehr stürmisch wird, hier
eignet sich Zone 5, also hinter dem Pferd, um das Pferd vor sich her zu schicken (dies ist meist auch die Position des Hengstes in einer Herde).

Eine für mich sehr wichtige Führposition besonders bei Pferden die noch angeritten/eingeritten werden ist Zone 3.
Die Zone 3 befindet sich auf Sattelhöhe, später wird man beim Reiten genau AUF dieser Postion Zone 3 sein. Hier kann
man im Vorfeld schon sehr viel mit dem Pferd erarbeiten.

Auch wichtig ist es sein Pferd nicht nur aus allen Zonen sondern auch von beiden Seiten zu führen. Hier wird häufig deutlich
auf welchem Auge vertraut das Pferd mehr und auf welcher Seite muss ich mir vielleicht meine Position erst verdienen.

In jedem Fall sollte das Pferd mich auf allen Positionen im Auge behalten und verstehen das meine Anweisungen verbindlich sind.

Sitzen die Führpositionen erst einmal kann zusätzlich auch Entfernung hinzukommen und auch das Seil ist nur noch Makulatur denn wenn es auf mich achtet und meine Körpersprache deutlich ist reicht genau das schon aus.

Beobachtet man ausgiebig die Pferde unter sich erkennen wir schnell mit wie wenig die Ranghohen Pferde ganz ohne Keks, Seil oder Halfter führen.

Liberty

als liberty bezeichnen wir die freie Arbeit mit dem Pferd. Ja wir kennen alle Parellis Lieblingsspruch
„wenn du das Seil abmachst bleibt nur eins: Die Wahrheit“.

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Aber nicht alles was ohne Seil und Halfter gemacht wird ist wirklich liberty. Erstaunt? Oder verwirrt?
Viel zu häufig sehe ich Liberty ‚Versuche‘ im round pen. Zirkel ich das Pferd in einem Roundpen hat das Pferd keine Wahl es muss um mich herumlaufen, es kann nicht einfach entscheiden hier ist es mir zu viel Druck ich möchte weg.
Man sieht den Roundpen sehr häufig bei Monty Roberts und Leuten die danach arbeiten aber immer häufiger sehe ich auch bei Parelli Schülern den round pen. Hempfling hat das sehr früh erkannt und hat schon immer lieber im ‚Picadero‘ also einem grossen rechteckigen Platz gearbeitet.
So manch ein round pen Fan wäre erstaunt wie schnell das Pferd weg ist wenn der Platz nur gross genug ist.
Zu Beginn der liberty Arbeit mag der begrenzte Raum eines round pens von Vorteil sein aber letztlich verfälscht dieser nur die Wahrnehmung und man könnte sich auch gleich eingestehen am Seil ist es zur Zeit noch sicherer.
Wenn ich mit Murphy liberty arbeite dann immer auf unserem Reitplatz (30 x 30 m) hier ist genug Raum und mein Pferd kann mir zeigen was es gerade von mir hält, will er zu mir oder habe ich zu viel Druck und er läuft einfach weg bin ich uninteressant etc…
hier sehe ich sehr genau woran ich heute bin. Der ultimative Test ist dann wenn ich den Reitplatz offen lasse und ihm die Wahl gebe bei mir zu bleiben oder zur Herde zurückzulaufen. Bleibt er bei mir merke ich einfach hey so doof kannst du nicht sein 🙂 und das
sind die schönsten und auch ehrlichsten Momente denn diese Momente bekommt man nur mit Ehrlichkeit, Partnership und Fairnis geschenkt.
Ich hoffe auch andere dazu zu ermuntern mehr zu probieren den round pen mal wegzulassen und euch und euer Pferd fair und ehrlich zu testen.