Verstehen

IMAG1016Letztens kam ich an einem Reitplatz vorbei auf dem eine junge Frau verzweifelt mit ihrem Pferd trainierte und mächtig gestikulierte. Es endete immer wieder mit einer kurzen Pause einem streicheln und sie war gewiss keine von denen die bewusst ihr Pferd ärgern oder zusammenstauchen möchte. Sie hatte ein Trainingsziel und wollte es dem Pferd erklären, dabei kam es zu Auseinandersetzungen in denen zum Teil gepiekst und auch sinnfrei am Zügel gezerrt wurde. Sie probierte verschiedene Dinge aus und nichts wollte so richtig klappen…

Wie kommt es zu solchen Reitszenen?

Albert Einstein sagte mal
„Wenn du es nicht erklären kannst, hast du es nicht verstanden“

Ich glaube genau das ist der Punkt, wir denken oft zu direkt und sehen nicht mehr den Weg. Ich versuche es immer einfach zu halten, das Pferd ist kein Atomphysiker und ich kann nicht sagen spring 1,20 m bleib stehen dreh dich um und mach kompliment und wenns
nicht klappt hau ich mit der Gerte drauf zerre am zügel und reisse das Pferd herum und drück es dann irgendwie runter.
Zunächst denke ich nach welche Schritte sind notwendig, was muss das Pferd dazu wissen und was muss ich lernen damit ich jeden Schritt simpel erklären kann. Das wichtigste dabei ist das ich es schon im Vorfeld verstanden habe und zwar auch die Sicht des Pferdes. Genau so und nur so wird ein Schuh draus. Pferde können unglaubliche Dinge für uns tun wenn wir Ihnen die Zeit geben die es braucht und wir es richtig erklären.
Eine Reitlehrerin hat mir mal gesagt alles was schwer geht ist meist falsch, die Dinge sollten leicht gehen. Zerren, ziehen, pieksen, schreien, all das ist nicht leicht sondern zäh und schwer und meist steht dazwischen das Verstehen. Sei also sicher das du es verstanden hast. Es hat keinen Sinn dinge zu erklären die du selbst noch nicht begreifst.

von Pferden lernen

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Wenn wir genau hinschauen können wir so viel von unseren Pferden lernen.
Ein beliebtes Thema sind immer wieder die 4 Phasen und wie wende ich sie an.
Beobachte ich mein Pferd fällt es mir immer wieder auf wie er die Phasen innerhalb seiner kleinen Herde anwendet.
Möchte er das Simon (6 Jähriger LBI, Panzer und Rabauke) weicht bringt er Spannung in seinen Körper dann kommen die Ohren dann 

der Kopf und danach folgt schon eine schnelle Phase 4 mit Biss.
Möchte er das Cheyenne (RBE Stute, eher ängstlich) weicht kommt ebenfalls erst Spannung im Körper dann bekommt sie die Ohren dann gibt er ihr Zeit erst dann kommt der Kopf, zu einem Biss kommt es selten bis niemals, meist weicht sie beim Ohrenspiel.

Er bewegt also 2 vom Charakter total unterschiedliche Pferde auch auf unterschiedliche weise. Eines ist aber immer gleich er fängt mit dem kleinsten Mittel an Körperspannung und dem Vorschlag doch bitte zu weichen, auch bei Simon der häufiger mal eine Phase 4 braucht wird jedes mal aufs neue mit dem geringsten Mittel, einer sanften Phase 1 begonnen auch nach dem 100. Mal ganz ohne Annahme das es eh auf eine Phase 4 hinausläuft und ohne Emotionen.
Nach dem das gewünschte Verhalten ausgeführt wurde entspannt er sofort. Er beginnt und beendet also jede Aktion mit softness. Wäre er ein Mensch würde ich sagen perfect Horsemanship und auch wenn wir keine Pferde sind und Pferde sehr wohl wissen das wir keine Pferde sind, sollten wir genau so mit ihnen kommunizieren. Non Verbale klare Signale die immer sanft beginnen und auch enden ohne Emotionen, geklickse oder Tricks.

Eine neue Mecate fürs Bosal

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Wenn es regnet und bei den Pferden alles getan ist kann man viel Geld sparen wenn man Dinge fürs Pferd selber macht. Heute habe ich mir eine Mecate an mein Bosal gemacht. Die Mecate besteht einfach aus 8 m Seil 12mm schwerere Qualität aus dem Yachtshop. Das Material ist Wasserabweisend, fühlt sich gut an und ist in der Länge so bestellbar wie man es haben möchte, mir sind die üblichen 7,60 etwas zu kurz. Dazu eine schöne Hair Tassle ans Ende genäht und ans andere Ende kommt dann noch eine Lederklatsche.

Kosten für das Seil unter 20 Euro + 9 Euro für die Hair Tassle. Vergleicht man das mal mit fertigen Mecaten bekommt man eigentlich für etwa 30 Euro nur Schrott.

Nomaden

qU7BrKTvkf54Tv3rAgZ52b4CFOuAUO9tgkzZHAUMcqQPferde sind von Natur aus Nomaden, sie müssen in Freiheit meist viel laufen um z.B. zu einer Wasserstelle zu kommen und dann wieder zu ausreichend Futter. Dies geschieht immer zusammen als Herde. Kundschafter gibt es eher nicht.
Es liegt also in ihrer Natur gemeinsam als Herde zu wandern. Dabei verbessern sie auf verschiedenen Untergründen ihre motorischen Fähigkeiten und stärken wie Mut, Geschicklichkeit, Intelligenz und Ausdauer.

Im Prinzip gibt uns diese Eigenschaft schon viel vor, dennoch glauben einige das es ausreichend ist im Kreis zu reiten und Reitlektionen zu trainieren. So lange ich Pferde kenne und beobachte hab ich noch nie ein Pferd gesehen was 30 Min. im Kreis läuft. Es macht aus Sicht des Pferdes keinen Sinn. Wo soll es ankommen?
Ganz sicher können und sollten wir eine gesunde Basis und neue Dinge auf dem Platz oder in der Halle trainieren. Ich denke aber das ein Pferd in die Natur gehört und ausgiebige Trails und Wanderritte gern auch mal an der Hand bevorzugen wird.
Wer nun Angst hat dort lernt mein Pferd nichts und wir kommen nicht weiter irrt. Zum einen werden die natürlichen Reize erhöht und Pferd wird schlauer und mutiger, bleibt körperlich fit und jaaa wir können auch echte ‚Arbeit‘ in einen Ritt einbauen.
Hier nur einige Beispiele. Reiten über Baumstämme statt über bunte Stangen, Slalom um Bäume mit Stellung und Biegung, Hilltherapie, in Flüssen Aquatraining, Kondition auf Galoppstrecken und auch die 7 Spiele lassen sich gut umsetzen, Squeeze game über, zwischen Bäume z.B.
Auch der wichtige Part undemanding time in freier Natur kommt in den Pausen nicht zu kurz.

Am Ende eines solchen Naturtages steht meist ein ausgeglichenes Pferd und ein glücklicher Mensch.
In diesem Sinne gebt euren Pferden ein Ziel und ihr werdet eure eigenen Ziele finden.

Zurück von der Hansepferd

HP_14_4c_pur_02Ja wir waren in Hamburg auf der Hansepferd und die Beine fühlen sich an wie nach einer Alpenüberquerung. Mit zuvor gekauften online Tickets begann der Messetag stressfrei und wir waren in wenigen Minuten durch den Eingang. Nun konnte die Jagd auf Schnäppchen, die meist garkeine sind starten. Vielen Verkäufern sah man an das es heute nicht der erste Tag war, einige waren genervt andere müde aber wir haben auch mit vielen hoch motivierten Händlern gesprochen und sogar ein tolles Western Pad ergattert.

Gekommen bin ich persönlich aber um nette Menschen zu treffen und natürlich der Pferde wegen. Von beiden waren viele da. Norwegische Kaltblut Traber kannte ich noch nicht und war begeistert diese im Rassenring Zuschauen zu können.

Horsemanship ist kein Guru Zeugs mehr sondern ist überall Thema gewesen. Es war schön zu sehen wie viele Trainer nicht mehr alten FN Regeln stumpf folgen sondern die Kommunikation mit dem Pferd als wichtigen Baustein entdeckt haben. Trotz allem sah ich auch ausgebundene mental unvorbereite Pferde mit ängstlichen Blicken.

Die Highlights heute waren für mich Uwe Weinzierl mit seiner Horsemanship Truppe die den Ring Gerockt haben und ganz sicher den Leuten die Socken ausgezogen haben. Hier wurde wohl jedem klar was Kommunikation und Dialog mit dem Pferd bewirken kann. Etwas später dann auch im Horsemanship Ring die Vorführung von Silke Valentin und Anna de Winter, was soll ich dazu schreiben Silke war am Singen und hat eine riesen Party gemacht. Sie konnte nicht nur zeigen wie perfekt die Pferde trainiert sind sondern wie viel Spaß das machen kann. Die Halle hat gebrannt und die Stimmung war auch dank der beiden Live Musiker mit Gitarre und Akkordeon auf 150 Prozent.
Besonders gefreut hat mich auch der Auftritt mit Sady und Tarek die Zirkuslektionen gezeigt haben. Tarek war etwas nervös hat aber mit viel Charme gepunktet und Sady mit viel Herz denn keine Show ist es wert die Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen. Wenn etwas heute nicht funktioniert dann ist es ebend so da wird nicht einfach durchgegangen sondern gerecht auf das Pferd eingegangen. Toll!!

Nein ich habe keine Bilder mitgebracht mein Akku war nicht aufgeladen. Aber Bilder hätten für diese Highlights auch nicht gereicht sie hätten nicht wiedergeben können welch Magie hier in der Luft lag.

So nun leg ich die Beine hoch und Genieße den restlichen Abend noch mit faulenzen.

Warum hat mein Pferd Angst vor Wasser ?

ZOE_0015Viele fragen sich, warum hat mein Pferd solche Angst vor Wasser?

Selbst bei einer kleinen Pfütze macht es einen riesen Bogen drum, am Anfang stellte ich mir die Frage warum mein Pferd das tut, ich bin doch da es Braucht doch keine Angst zu haben.

Bis ich mir dir Frage stellte, wie mein Pferd das eigentlich sieht, das Pferd weiß nicht wie tief die Pfütze ist oder geschweige was denn da drinnen ist.

Ich überlegte mir wie ich meinem Pferd das Vertrauenübermitteln kann das es in Zukunft keine Angst mehr vor Wasser haben braucht, sondern das es Spaß machen kann. Ich fing an vom Boden mit ihm zu arbeiten, arbeitete mit Annäherung und Rückzug und versuchte so ihm zu vermitteln das alles gut sei. Es dauerte natürlich einige Zeit, verlangt nicht sofort das Euer Pferd gleich beim ersten oder zweiten mal ohne Bedenken durchs Wasser geht, jedes Pferd ist anders und brauch unterschiedlich viel Zeit und Geduld. Mittlerweile kann ich mit meinem Pferd super viel Spaß im Wasser haben, was jetzt im Sommer besonders viel Spaß macht..          

Kids und Pferd

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Als meine Tochter vor Zwei Jahren auf die Welt kahm war meine erste Frage, wie soll ich das machen?

Kind und Pferd wie soll das gehen, doch ich war voller Hoffnung und wollte diesen Weg gehen.

Ich überlegte mir wie ich mein Pferd und  Kind  zusammenbringen kann.

Meine Tochter ist kein ängstliches Kind das macht es mir ein bisschen einfacher, ich fing an meinem Pferd zu vermitteln das es keine Angst vor diesem kleinen Geschöpf haben muss sondern das es zu mir gehört und mir vertrauen kann, es gab viele schöne Momente mit den beiden, ob es das gemeinsame streicheln, putzen oder auch drauf sitzen war um so öfter ich die beiden bekannt gemacht habe um so mehr konnte man sehen wie das Vertrauen wächst.

Ich kann nur jedem da draußen raten der Kinder hat, bindet eure Kinder mit ein umso mehr Spaß habt ihr.

Manu bei den Offenstallern

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Ab sofort bloggt Manu hier bei  den Offenstallern mit und wird euch viele spannende Artikel bescheren.

Manu beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Natural Horsemanship, stellt die Bedürfnisse der Pferde  und die Beziehung zwischen Mensch und Pferd  immer an erster Stelle. Sie unterstützt mich beim Training unserer NH Kids Gruppe und bringt auch im Unterricht viele neue Ideen mit.

Ich freue mich auf viele interessante Beiträge…

4 Wege der Gerechtigkeit

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Pferde sind Fluchttiere so wurde es den Reitschülern wohl schon immer erklärt. Fluchtreflex, Oppositionreflex sind bekannte Variablen. Taucht ein Problem auf wird trotz allem oder gerade weil es ein Fluchttier ist mit den gleichen Methoden gearbeitet.
Bei Parelli und auch vielen anderen Horsemen ist das anders. Man analysiert zunächst die Horsenality des Pferdes und passt sein Handeln dem Pferd an um ein gerechteres Lernen für das Pferd zu erreichen.

Ein Problem 4 Pferde – 4 Wege
Beispiel:
Pferd scheut im Gelände und will nicht weiter.

LBE (left brain extrovert)
Dominant hat anderes im Sinn, ist evntl. nur gelangweilt.
Mehr abwechslung einbauen, Slalom reiten, die Füsse bewegen ein Ziel geben – Beschäftigen.

LBI (left brain introvert)
Smart – way tooooooo smart – hat meist auch anderes im Sinn nicht selten ist es Gras.
nicht emotional werden – mal warten – wenig fordern – mehr interessantes bieten. Pausen schon mal einbauen wenn Pferd nicht damit rechnet. Weniger arbeiten als das Pferd.

RBI (right brain introvert)
Angst – emotional nicht erreichbar – kurz vor dem Explodieren.
Runter vom Pferd – warten – Braucht die Zeit die es braucht. Alles mit Ruhe. Sicherheit geben.

RBE (right brain extrovert)
Panisch – Angst – crazy
Füsse bewegen – Aufgaben einbauen – ans Denken bringen. Immer Focus geben, Sicherheit geben und Ausstrahlen
Zeigen wie sehr man sich kümmert. Pferd ist Mittelpunkt.

die Pferdeseite für Offenstaller und Natural Horsemanship