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umgedrehte Psychologie

Vor kurzem habe ich mit einem Pferd an einem Problem gearbeitet was äusserst unschön ist.
Das Pferd hat die Strategie entwickelt wenn Druck in Zone 5 entsteht also hinter dem Pferd dann weiche nicht dem Druck sondern halte dagegen. Das ganze konnte ich innerhalb der Herde sehen und ebend auch beim Menschen. Das ganze kann extrem gefährlich werden und muss unbedingt bearbeitet werden.

Im Training war schnell festzustellen das schon geringster Druck zu einem opposition Reflex führte. Ich war etwas unsicher wie man hier weiter verfahren kann. Zum einen könnte man nun mit einer Phase 4 sich mal wirklich durchsetzten aber irgendwie wollte ich es von Beginn an nachhaltiger und netter haben.

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Pferde auf der Weide

DasPferd gehört zu den cleveren Pferden ist normalerweise nicht so sehr instinktgesteuert und auch nicht ängstlich, zudem sehr menschenbezogen und hat ordentlich go also ein LBE (left brain extrovert).
Mit dieser Sorte von Pferd ist Streit bekanntlich nicht die klügste Idee, sie diskutieren gern wenn es streit gibt.
Also habe ich umgeschaltet in den Spassmodus. Longlines ans Knoti und darauf geachtet das ich hinter ihm bleibe, zunächst ohne
etwas besonderes zu fordern, nur sanftes anticken und über den Platz gehen auch Richtung war anfangs egal bis meine Idee seiner wurde, er fand das schnell cool das da jemand von hinten mit läuft wir konnten schnell Richtungswechsel, um Tonnen laufen, durch Engpässe gehen etc… und dann wurde er richtig aufmerksam und man konnte immer mal wieder „etwas“ Druck mit einbauen, viel war nicht nötig er hat ja von natur schon go. So konnte ich seine Persönlichkeit ins Training integrieren und plötzlich war Druck von hinten kein Thema und er stellt fest das Druck in Zone 5 nicht gleich blöd ist und es keinen Grund gibt da gegen zu halten.

Im Training wird er jetzt öfters an den Longlines laufen viele Wendungen machen, anhalten, losgehen, feiner werden und von mal
zu mal einfach besser aktzeptieren können das wenn mal Druck von hinten kommt es nicht gleich ein Grund gibt gegenzuhalten.
Wenn Pferde hinten ausschlagen sollte man soetwas sehr Ernst nehmen und das wird nicht in einer Woche erledigt sein aber hier ist jetzt ein Plan entstanden mit dem man sehr sanft und mit Spass spielerisch desensibilieren kann und dann ganz sicher auch zum Erfolg kommen wird.

Warum hat mein Pferd Angst vor Wasser ?

ZOE_0015Viele fragen sich, warum hat mein Pferd solche Angst vor Wasser?

Selbst bei einer kleinen Pfütze macht es einen riesen Bogen drum, am Anfang stellte ich mir die Frage warum mein Pferd das tut, ich bin doch da es Braucht doch keine Angst zu haben.

Bis ich mir dir Frage stellte, wie mein Pferd das eigentlich sieht, das Pferd weiß nicht wie tief die Pfütze ist oder geschweige was denn da drinnen ist.

Ich überlegte mir wie ich meinem Pferd das Vertrauenübermitteln kann das es in Zukunft keine Angst mehr vor Wasser haben braucht, sondern das es Spaß machen kann. Ich fing an vom Boden mit ihm zu arbeiten, arbeitete mit Annäherung und Rückzug und versuchte so ihm zu vermitteln das alles gut sei. Es dauerte natürlich einige Zeit, verlangt nicht sofort das Euer Pferd gleich beim ersten oder zweiten mal ohne Bedenken durchs Wasser geht, jedes Pferd ist anders und brauch unterschiedlich viel Zeit und Geduld. Mittlerweile kann ich mit meinem Pferd super viel Spaß im Wasser haben, was jetzt im Sommer besonders viel Spaß macht..          

My little killer horse

IMAG0131Mein Pferd rast wie blöd, Mein Pferd steigt wenns Kühe sieht, mein Pferd handelt schneller als ich denken kann…. so oder ähnlich hört man viele Pferdebesitzer ihr Leid klagen. Dann kommen die Fragen wie wirds langsam, wie wirds lieb, wie wirds nen Couchpotatoe…

oft sind es left brain extroverts und auch ich kann ein Lied davon singen und es würde den Titel „my little killer horse is a rockstar“ tragen. Was genau erwarten wir eigentlich von solchen Exemplaren? Ich probier es mal anders was würdet ihr von einem Abenteurer erwarten der sein Geld im Actionsport verdient? Soll er sich an einen Bürotisch setzen für den Rest seines Lebens? Vermutlich nicht, sein Traum wird auch keine Häkelstunde bei Mutti sein aber vielleicht kann man gemeinsam die Stadt unsicher machen oder man wird diesem Menschen ebend aus dem Wege gehen.

Also um genau zu sein hat man so ein tolles little killer horse sollte man gewillt sein „mitzuhalten“ seine Launen neutral zu nehmen und auch mal drüber lachen. Ja sie mögen mehr Spass als wir annehmen, sie sind nicht bösartig oder Irre nur ebend mit etwas Zündstoff behaftet. Je mehr man ihre Geschwindigkeit annimmt, je mehr man mal mitmacht und ihnen Abwechslung gibt um so mehr kommen sie auch uns entgegen, werden etwas ruhiger und hören viel besser zu und dann kommen auch diese Momente wo man auf einem Ausritt sagt hey what a cool boy let’s rock together.

eine Millionen Übergänge

Speziell beim LBE (left brain extrovert) steht man häufig vor einem Problem. Viele mit einem solchen Pferdepartner kennen es nur zu gut.

WIR KÖNNEN ALLES ABER NICHTS

photoMein Pferd Murpy ist ein Paradebeispiel für einen LBE. Er ist verspielt, extrem dominant, lebendig, fordernd, hat ein hohes Charisma und ist zu dem auch noch schnell gelangweilt.

Sie sind die heimlichen Rockstars der Pferdegesellschaft. Sie wollen auf die Bühne aber die Arbeit dafür ist zu langweilig und nicht der Mühe wert. Sie können eh schon alles und sehen auch keinen Grund darin es besser zu machen. Warum auch wenn man sicher ist das es gut ist wie es ist.

Was kann ein solches Pferd überhaupt begeistern? Monotones Training ist es jedenfalls nicht. Gerade zu beginn ist es extrem schwierig mit einem solchen Pferd zu arbeiten. Sie begreifen sehr schnell und tun alles sofort in die Schublade „kann ich jetzt, whats next?“. Da kommt manch ein Zweibeiner nicht hinter her. Ganz nebenher kann man aber auch einen LBE überfordern. Pferde mit viel spirit können zudem auch mal unsicher werden und reagieren dann sogar RBE (right brain extrovert).

Die Medizin, die ich für Murphy gefunden habe ist aus dem PNH System (Parelli natural Horsemanship). Es sind die one million transitions. Nie etwas lange machen, eine Sache anspielen, im Kopf bewerten wie gut es war und weitergehen, next thing. Kombinieren der 7 Spiele, immer wieder anders, immer wieder etwas neues dazu nehmen. Genau drauf achten was lief gut was lief schlecht. Es ist meist kein Problem, die schlecht gelaufenen Sachen später zu wiederholen aber zunächst einen Übergang schaffen, ein Brücke zu etwas anderem. Aus dem circling game wandernde Zirkel machen, Tonnen zum Springen in die Zirkel legen (squeeze game). Immer wieder das ganze Training umdrehen, von beiden Seiten spielen. Beim Reiten einfach mal absteigen und Bodentraining machen, umgekehrt vom Bodentraining einfach mal aufsteigen und reiten.

Es ist anstrengend, oft hat man das Gefühl man kommt nicht weiter, das ist aber nicht so. Es ist einfach nur so das die einzelnen Puzzlesteine verstreut sind und alle gleichzeitig betrachtet werden. Im Laufe der Zeit setzen sie sich aber zusammen. Gibt man diesen Pferden, was sie benötigen sind es Charakterstarke treue Partner mit einer Prise Wahnsinn und einem Fass voll Spaß. Um nichts auf der Welt würde ich dieses anstrengende Pferd tauschen wollen es erinnert mich immer daran meinen allerwertesten hoch zu bekommen, provokativ zu werden und die Welt nicht immer so ernst zu nehmen.