Heute bin ich auf eine Karte in Google Maps gestossen mit tollen Reitwegen in der Lüneburger Heide die ich hier mal nach Rücksprache mit dem Ersteller teilen möchte:
Ausritte in der Heide auf einer größeren Karte anzeigen
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Schildburgenhausen
Es war einmal…. oder so ähnlich könnte ich wohl diesen Blog anfangen. Es klingt wie ein Märchen, eines der amüsanten Märchen aus der Schildbürgerzeit. Aus einer Zeit wo Bürokraten noch nicht denken konnten und Stadtväter beim Poker Gesetzesentwürfe formulieren und ohne nachzudenken in eine ungewisse Zukunft oder soll ich besser sagen zur nächsten Wahl stolperten.
Wenn das alles nicht so traurig wäre und Schildburgenhausen nicht mitten unter uns wäre könnte ich villeicht sogar lachen. Aber die Schildbürger sind mitten unter uns, in einer kleinen hessischen Gemeinde namens Bad Sooden-Allendorf. Hier wurde die Pferdesteuer erfunden, erdacht und beschlossen. Man würde gern von den Pferdebesitzern 200 Euro per Anno kassieren. Einen Gegenwert wie z.B. Ausbau von Reitwegen etc… ist nicht erkennbar. Eher geht es wohl um die leeren Haushaltskassen, entstanden durch schlechten Umgang mit den Steuergeldern.
Wer ein Pferd hat muss wohl reich sein dem kann man das Geld einfach abziehen.
Ich nenne das modernes Raubrittertum denn mit einer Luxussteuer kann es nichts zu tun haben. Viele sparen sich den Unterhalt ihres Pferdes durch verzicht auf Urlaub oder des KFZs ab. Ehrenamtliche Trainer in Reitvereinen finanzieren oft aus eigener Tasche ein Reitpferd oder Voltigierpferd zur Unterstützung der Jugendarbeit im Reitverein. Ganz zu schweigen von Physiotherapie mit Pferd und behinderten Kindern. Viele werden ihre Pferde nicht mehr halten können oder von vorn herein über die Anschaffung nachdenken. Das wiederum sorgt dafür das die Betriebe rund um das Pferd weniger zu tun haben und am Ende Arbeitsplätze streichen müssen, wo wir wieder bei den schlauen Schildbürgern wären die dann wieder neue Steuern erfinden werden um vielleicht zu subventionieren.
Wir sollten uns also gemeinsam gegen diese Steuer auf die Liebe zum Tier wehren. Auch dann wenn wir nicht aus Bad Sooden Allendorf kommen, denn wenn eine Gemeinde damit anfängt schauen andere Gemeinden schnell mal ob man das nicht auch machen kann.
Es gibt bereits eine Petition bitte helft alle mit das dieses gruselige Märchen schnell beendet wird.
Es ist nicht so das ich Hessen besonders mag und bei solchen Märchen werden wir auch in nächster Zeit keine Freunde. Bleibt aber zu hoffen das dem Treiben dieser Gemeinde schnell ein Ende gesetzt wird und wir beruhigt sagen können „Es war einmal….und jetzt haben sich alle wieder lieb“. Versprochen dann besuche ich auch einmal Hessen.
Respekt
Immer wieder höre ich mein Pferd sollte Respekt haben und mich achten. Auf der anderen Seite sehe ich viele Reiter die nicht in der Lage sind ihrem Pferd selbigen Respekt zu geben. Respekt kann nur entstehen wenn man partnerschaftlich mit dem Pferd umgeht. Es ist ein Geben und Nehmen und am Anfang steht einander verstehen. Ist dies nicht gegeben endet es häufig darin das Respekt mit Angst verwechselt wird. Ein engeschüchtertes Pferd hat keinen Respekt sondern einfach nur Angst.
Schon bei der ersten Begegnung am Stall kann das Verhältnis eine gute Einleitung bekommen. Viele gehen achtlos zum Pferd, ziehen ein Halfter über den Kopf und zerren es zum Putzplatz. Das hat nichts mit Respekt zu tun das ist die schlimmste Art den Tag mit dem Pferd zu beginnen. Pferde würden sich so nicht verhalten. Sie senken den Kopf nehmen Kontakt auf und fragen um erlaubnis sich nähern zu dürfen. Genau das sollten auch wir Menschen jedes mal tun wenn wir zum Pferd gehen. Meist gehe ich aufs Paddock, erledige dort ein paar Dinge (es gibt IMMER etwas zu tun) und dann schau ich bewusst zu meinem Pferd und warte auf zwei gespitzte zu mir gerichtete Ohren erst dann näher ich mich langsam da ich eine Erlaubnis habe.
Als Nächstes verbringe ich dort mit dem Pferd etwas Zeit und erst dann bitte ich das Pferd ohne Halfter mit mir zum Putzplatz zu kommen. Wenn für das Pferd der Tag mit seinem Menschen so beginnt wird Respekt kein grosses Thema mehr sein denn wir haben Respekt vorgelegt und meist legt dann auch das Pferd Respekt nach. Respekt kann nicht erzwungen werden sondern nur durch partnerschaftlichen Umgang erworben werden.
make the world go round
Letztens bin ich über einen interessanten Artikel von Rick Gore gestolpert, der sich mit der Planung der Abgrenzungen eines Auslaufs und den Weidenparzellen beschäftigt. Es gibt viele Zaunsysteme von Holz über Kunststoff, Fiberglas oder Metallpfosten. Alles hat Vor- und Nachteile, so lassen sich z.B. spezielle T-Pfosten von Texas Trading einfacher aufstellen als gespitzte Holzpfosten. Die Holzpfosten sehen wiederum meiner Meinung nach besser aus.
Das Wichtigste wird oft aber nicht berücksichtigt, die Sichtweise der Pferde und um die geht es ja. Dem Pferd ist das Aussehen schonmal vollkommen gleich, was ihm aber nicht gleich ist, ist seine Sicherheit. Pferde sind Fluchttiere und fühlen sich schnell ‚gefangen‘. Sie sind das Paddock mit seinen Begrenzungen natürlich gewohnt und auch dieser Ort vermittelt zusammen mit der Herde durchaus Sicherheit aber wird ein Pferd von einem anderen in eine Ecke gedrängt ist schnell Schluss mit Sicherheit. Viele Weideunfälle oder auch Unfälle im Auslauf entstehe durch Panik, wie komme ich hier blos schnell weg. Wären die Zaunecken rund bzw. abgerundet fällt der Fluchtweg ins innere des Auslaufs einfacher. Ich denke damit könnte man ein Risiko mindern. Zumindest ist es ein interessanter Gedanke. Eckig ist unsere Welt nicht die des Pferdes es denkt nach vorn in Vokabeln die aus Flucht bestehen.
Horsenality Report für Murphy
Parelli bietet schon eine ganze Weile an den Horsenality Report für sein Pferd machen zu lassen.
Da ich die Horsenality meines Pferdes gut kenne war ich immer unsicher ob mir das etwas bringen kann. Letztlich war wohl die Neugier ausschlaggebend dafür den Report dann doch anzufordern und vorab es hat sich gelohnt.
Den Horsenality Report gibt es als digitale Version oder auch in der Deluxe Box gedruckt als Buch. Ich habe mich für die digitale Version entschieden da diese viel günstiger ist.
Um den Report anzufordern musste ich zunächst im Parelli Shop den Report in den Warenkorb legen und bezahlen. Kurz danach erhielt ich eine Mail mit einem weblink wo ein Fragenkatalog ausgefüllt werden musste.
Die Fragen werden in englisch gestellt, sind aber gut verständlich und man kann sich da bequem in etwa 20 Minuten durcharbeiten. Der Vorteil ist das man sich selber vielleicht noch nicht jede Frage gestellt hat und so einige Dinge in der Eigenanalyse der Horsenality einfach untergegangen sind. Bei uns war das so und ich habe doch vieles neues entdecken können. Nach dem dann alles ausgefüllt war konnte ich mir umgehend den Report von 54 Seiten als PDF herunterladen. Die Dateigrösse ist bei etwa 5 MB.
Auch für Neulinge der Horsenalitys ist eine Menge Erklärung über das Horsenality chart und die Basics drin so das jeder auch schnell einen Einstieg findet. Damit wird man schon gut eingestimmt und kann dann sein Wissen vertiefen. Unser Horsenality Chart sah dann auch deutlich komplexer aus als mein eigen erstelltes:
Grundsätzlich wird Murphy hier so wie ich ihn auch interpretiert habe als Leftbrain Extrovert erkannt und als sein Grundcharakter beschrieben. In manchen Situationen kann er aber ebend auch kurz in Stressituationen auf die RBE Seite kippen wo er viel mehr Sicherheit benötigt als der verspielte LBE.
Die Stärken werden im positve Chart aufgezeigt.
Diese sind bei ihm sehr klar er lernt schnell hat viel Charisma und er spielt gern.
Karen Rohlf „Dressage Naturally“
Viele haben sicher schon darauf gewartet, Karen Rohlf’s Buch Dressage Naturrally ist jetzt auch in Deutsch erschienen.
Hier wird Dressur nach den Prinzipien des natural Horsemansip erklärt. Eine Brücke zwischen Dressur und natürlichem Umgang mit dem Pferd. Ich glaube genau wie Karen Rohlf das hier eine grosse Lücke geschlossen wird. Um das gelesene praxisnah zu erleben liegt dem Buch auch eine DVD bei.
Im Original hat mich das immer abgeschreckt da ich bei diesem Thema eher Angst hatte etwas nicht richtig zu verstehen. Mit der deutschen Version werde ich jetzt wohl auch zugreifen und freue mich schon auf noch mehr natural und noch gesünderes Reiten.
Bestellen könnt ihr z.B. über Amazon:
Herbst und die Sonne am Horizont
Vorsicht ist in dieser Jahreszeit beim Ausreiten in den späten Nachmittagsstunden geboten. Wie ich letztens selber mal wieder feststellen musste sind kleinere Schrecksekunden gerade in dieser Zeit häufiger. Woran liegt das? Die Sonne steht dann sehr tief und Pferdeaugen reagieren auf die blendende Sonne langsamer als unsere Augen. Wir benötigen etwa 1 bis 2 Minuten um uns an diesen Zustand zu gewöhnen. Pferdeaugen brauchen zum fokussieren des neuen Lichteinfalls bis zu 30 Minuten und können im Extrem fast Blind sein. Als Fluchttier ist dann besondere Vorsicht angesagt.
TV Tipp
Improve Your hands
Heute habe ich eine schöne Idee
zum trainieren der Hände gehabt.
Ob nun Mark Rashid, Buck Brannaman oder Pat Parelli, sie alle haben schon vor langer Zeit festgestellt das es wichtig ist softe Hände zu haben. Hände die langsam schließen und schnell öffnen. Hände die in der Lage sind nachzugeben lösen beim Pferd keinen opposition Reflex aus. Es fällt dem Pferd einfacher mitzumachen, es muss sich nicht gegen etwas wehren. All das sorgt für mehr miteinander und weniger Kampf.
Wie können wir unsere Hände nun fit machen? Menschen können haushalten und rechnen also machen wir daraus ein cooles Spiel.
Die Idee ist sich beim on line Spielen das Seilende nur über den Handrücken zu legen ohne es festzuhalten. Nun beginnen wir mit unserem Pferd die Dinge zu tun, die wir gut können wie z. B. das circling game oder führen aus verschiedenen Zonen oder touch it. Dabei lassen wir eine Stoppuhr laufen und die Würze dabei wir setzen uns ein Limit von 5 mal das Seil anzufassen. Haben wir das Seil das fünfte mal gegriffen ist das Spiel zu Ende und wir schreiben auf wieviel Minuten es waren. So kann man lernen besser mit dem Greifen des Seils zu Haushalten und wirklich nur dann das Seil anzufassen wenn es nicht anders geht.
Wieviel Minuten schafft ihr? Probiert es aus und macht eure Hände zu feinen Werkzeugen.
Micromanagement
Bei der Arbeit mit der Isi Stute Vini ist es mir wieder deutlich aufgefallen. Ja da war etwas was ich nur zu gern getan habe und mich oft scheitern liess. Vini hat mir deutlich gezeigt was sie benötigt um schnell und effektiv Fortschritte zu machen wenn es um neue Dinge geht. Der Kontrollfreak in uns möchte gern über jeden Schritt die Kontrolle erlangen und alles managen, gepaart mit ungeduld ist dann schnell ein Rezept entstanden welches jede gute Idee vernichtet.
Wir wollten das Vini ein Podest (gross genug für sie) betritt und haben es in kleine Stücke zerlegt. erst das Zeigen des Podestes, dann nähern und mit touch it das gute Stück mal mit der Nase berühren und später die Schulter drüber dann mit dem Huf ertasten. Nose Neck and maybe the feet oh wie oft hab ich das schon gehört.
Was war wirklich nötig dafür? Fokus auf das Podest und das Pferd begleiten, heranführen und puzzeln lassen. Natürlich hat sie es selber herausgefunden und das innerhalb von 10 Min. da stand sie selbstsicher mit allen 4 Hufen drauf. Pferde lernen so toll wenn man sie nur lässt und nicht jeden Schritt micromanagen möchte. Diese Erkenntnis war/ist so wichtig für mich das sie eigentlich in die top 5 im Umgang mit den Pferden gehört. Es stärkt das Selbstvertrauen der Pferde und bringt sie viel besser ans Denken.