Immer wieder höre ich mein Pferd sollte Respekt haben und mich achten. Auf der anderen Seite sehe ich viele Reiter die nicht in der Lage sind ihrem Pferd selbigen Respekt zu geben. Respekt kann nur entstehen wenn man partnerschaftlich mit dem Pferd umgeht. Es ist ein Geben und Nehmen und am Anfang steht einander verstehen. Ist dies nicht gegeben endet es häufig darin das Respekt mit Angst verwechselt wird. Ein engeschüchtertes Pferd hat keinen Respekt sondern einfach nur Angst.
Schon bei der ersten Begegnung am Stall kann das Verhältnis eine gute Einleitung bekommen. Viele gehen achtlos zum Pferd, ziehen ein Halfter über den Kopf und zerren es zum Putzplatz. Das hat nichts mit Respekt zu tun das ist die schlimmste Art den Tag mit dem Pferd zu beginnen. Pferde würden sich so nicht verhalten. Sie senken den Kopf nehmen Kontakt auf und fragen um erlaubnis sich nähern zu dürfen. Genau das sollten auch wir Menschen jedes mal tun wenn wir zum Pferd gehen. Meist gehe ich aufs Paddock, erledige dort ein paar Dinge (es gibt IMMER etwas zu tun) und dann schau ich bewusst zu meinem Pferd und warte auf zwei gespitzte zu mir gerichtete Ohren erst dann näher ich mich langsam da ich eine Erlaubnis habe.
Als Nächstes verbringe ich dort mit dem Pferd etwas Zeit und erst dann bitte ich das Pferd ohne Halfter mit mir zum Putzplatz zu kommen. Wenn für das Pferd der Tag mit seinem Menschen so beginnt wird Respekt kein grosses Thema mehr sein denn wir haben Respekt vorgelegt und meist legt dann auch das Pferd Respekt nach. Respekt kann nicht erzwungen werden sondern nur durch partnerschaftlichen Umgang erworben werden.