In den letzten Wochen hab ich mich etwas mit der horsenality beschäftigt. Im Parelli Savvy kommt das Wort häufig vor und lässt uns unsere Pferde besser verstehen.
Heute stell ich euch kurz die Horsenality meines Pferdes Murphy vor:

Scherzhaft haben wir immer gesagt er ist ein fauler Gymnasiast. Er lernt schnell zeigt aber auch schnell Unmut wenn man ihm auf die Nerven geht.
Wir lagen nicht so verkehrt, aber von Vorn, wie ermittelt man die horsenality und welche Arten gibt es überhaupt?
Bei Parelli wird unterschieden in:
LBI (left brain Introvertiert)
LBE (left brain extrovertiert)
RBI (right brain introvertiert)
RBE (right brain extrovertiert)
Jeder dieser Charaktere hat bestimmte Eigenschaften die man anhand eines Charts selber ankreuzen kann:

Füllt man dieses chart gewissenhaft aus stellt man fest das die meisten Punkte in einer bestimmten Ecke zu finden sind. Bei meinem z.B. findet man die meisten Eigenschaften im Bereich LBE, was nicht heissen muss das ein solches Pferd ausschließlich LBE ist. Genau wie wir Menschen wechseln auch Pferde in Ausnahmesituation gern und Blitzschnell ihre Persönlichkeit. Da wird aus einem Menschenbezogenen braven Pferd plötzlich ein Hengst mit Killerinstinkt 🙂
Was ich damit sagen will, es sind Lebewesen mit Schwächen und Stärken wie wir es auch sind. Die Horsenality hilft uns trotz allem das grundsätzliche Verhalten und die Art wie wir zusammen arbeiten können besser einzuschätzen.
LBE Pferde sind intelligent, haben keine Angst vor Menschen, denken schnell und brauchen viel Abwechslung. Es hat keinen Sinn ein solches Pferd monoton mit immer wieder der gleichen Aufgabe zu beschäftigen. Dazu gehört besonders das allseits beliebte ‚ablongieren‘ damit Pferd mal wieder bewegt wird, das wird ein LBE auf Dauer kaputt machen.
Wenn er eine Aufgabe verstanden hat weiter zum nächsten Ziel, zurückgehen kann man immer noch. LBEs sind neugierig und man sollte viel experimentieren, Objekte wie Spielbälle, Podeste, Pylone und Stangen werden immer gern genommen. Bei Seilen sollte man immer im Auge haben das ein LBE maulbezogen ist und gern alles mögliche in den Mund nimmt und z.B. grrrrrr Zügel auseinander nimmt (ja ich hab mein Lehrgeld schon gezahlt).
In schwierigen Situationen hat es keinen Sinn Forsch auf ein LBE loszugehen, das macht ihn aggressiv und kann mit Steigen etc… quittiert werden. Ruhige klare Ansagen helfen. Uns hat im Gelände oft geholfen NEUTRAL zu sein, getreu dem Motto du Zappelst rum ich nicht ich bleibe stehen und mach mal nix ausser ne gute Figur. Man sollte sich immer auf den Spass mit einem solchen Pferd konzentrieren, immer mit dem Hintergedanken der will nur spielen. Ohne mir vorher über die horsenality viel Gedanken zu machen hab ich genau mit dieser Vorgehensweise IMMER die besten Erfahrungen gemacht. Fun und Bewegung sind zwei wesentliche Schlüssel um eine gute Verbindung und Partnerschaft mit diesem Pferd aufzubauen.
Hallo,
wirklich sehr interessant und ich finde mein eigenes Pferd darin total wieder. Wie muss ich dieses Profil ausfüllen?
Danke und Gruß
Yvonne
Hallo Yvonne,
du schaust dir die Eigenschaften an die am meisten zu deinem Pferd passen.
Dann machst du Punkte bei diesen Eigenschaften. Der Äussere Kreis wenn die Eigenschaften stark auf dein Pferd zutreffen, den inneren Kreis wenn nur leicht zutreffend.
Gruss
Olaf
Hallo, auch ich finde mein Pferd in deinen Beschreibungen wieder.
Mit ruhigem Verhalten bin ich bei ihm immer gut zurecht gekommen. Wenn man ihm Druck machen würde, bringt er einen eher um. So habe ich gelernt das in Ruhe aussitzen, z.b. wenn er eine Stelle im Gelände gefährlich findet, die beste Lösung ist. Er bleibt ruhig stehen, bis ich ihn bitte es zu probieren und voila, dann klappt es in Ruhe und Zuversicht. Würde ich ihn zwingen wollen, würde er nur in die Luft springen oder sich lieber eine Böschung runter schmeissen, als vorbei zu gehen. Auch Spielen und Spass ist bei uns ein wichtiger Faktor. So kommen wir uns besonders nah. Ich werde die Übersicht auch mal ausdrucken. Könnte auch ein LBI sein mein Großer. Dankeschön für die tolle Darstellung