Horsenality – LBI

Vor längerer Zeit habe ich hier schon mal die Horsenality LBE (Leftbrain extrovert) an Hand meines Pferdes Murphy vorgestellt ( Artikel ).

Heute möchte ich euch den Charakter LBI (left brain introvert) vorstellen anhand unseres neuen Tinker Simon dem Pferd meiner Frau Anja. Simon ist jetzt 4,5 Jahre jung und Wallach.

Vorab sein momentanes Chart (klicken zum Vergrössern):

Simon ist relativ typisch für einen LBI. Er wendet ungern unnötige Energie auf, ist sehr futterorientiert, sehr pushy und sehr nah am Menschen dran. Menschen werden sofort nach Futter durchsucht.

Schaut man auf seine Hinterhand, weicht diese schnell. Im Gegenzug wird bei ihm alles auf der Vorhand schwer. Weichen der Vorhand ist nicht sein Plan auch Rückwärts weichen nicht.

 

Anfangs war seine Idee grundsätzlich über die Schulter in den Wirkungskreis seines Menschen einzudringen. Mit vielen Vorhandübungen ist das mitlerweile besser geworden, benötigt aber noch Arbeit und Zeit.

Motivieren kann man ihn und allgemein diese Pferde über Leckerlies und Komfort. LBI’s fragen immer was ist drin für mich. Je weniger man fragt je mehr bietet er an. Hat man das verstanden kommt man auch gut voran.

Im Gelände ist Simon entsprechend seiner Horsenality unerschrocken, mutig und sogar mit go ausgestattet. Das macht diese Pferde zu den perfekten Freizeitpartnern, sie gehen allgemein gern raus und das kann man ihnen wirklich ansehen. Aber auch im Gelände gilt ‚whats in for me‘.  Nicht selten endet es dann in Grasdiskussionen. Einigt man sich darauf das man Pausen macht in denen auch gegrast wird ist seine Willigkeit beim Reiten grösser.

Simon steht noch am Anfang in der Ausbildung und arbeitet jetzt im Level1 nach PNH. Seine Entwicklung werde ich hier weiterhin bloggen und hoffe auf spannende Zeiten.

Herbst und die Sonne am Horizont

Vorsicht ist in dieser Jahreszeit beim Ausreiten in den späten Nachmittagsstunden geboten. Wie ich letztens selber  mal wieder feststellen musste sind kleinere Schrecksekunden gerade in dieser Zeit häufiger. Woran liegt das? Die Sonne steht dann sehr tief und Pferdeaugen reagieren auf die blendende Sonne langsamer als unsere Augen. Wir benötigen etwa 1 bis 2 Minuten um uns an diesen Zustand zu gewöhnen. Pferdeaugen brauchen zum fokussieren des neuen Lichteinfalls bis zu 30 Minuten und können im Extrem fast Blind sein. Als Fluchttier ist dann besondere Vorsicht angesagt.

Improve Your hands

Heute habe ich eine schöne Ideeimage

zum trainieren der Hände gehabt.
Ob nun Mark Rashid, Buck Brannaman oder Pat Parelli, sie alle haben schon vor langer Zeit festgestellt das es wichtig ist softe Hände zu haben. Hände die langsam schließen und schnell öffnen. Hände die in der Lage sind nachzugeben lösen beim Pferd keinen opposition Reflex aus. Es fällt dem Pferd einfacher mitzumachen, es muss sich nicht gegen etwas wehren. All das sorgt für mehr miteinander und weniger Kampf.
Wie können wir unsere Hände nun fit machen? Menschen können haushalten und rechnen also machen wir daraus ein cooles Spiel.
Die Idee ist sich beim on line Spielen das Seilende nur über den Handrücken zu legen ohne es festzuhalten. Nun beginnen wir mit unserem Pferd die Dinge zu tun, die wir gut können wie z. B. das circling game oder führen aus verschiedenen Zonen oder touch it. Dabei lassen wir eine Stoppuhr laufen und die Würze dabei wir setzen uns ein Limit von 5 mal das Seil anzufassen. Haben wir das Seil das fünfte mal gegriffen ist das Spiel zu Ende und wir schreiben auf wieviel Minuten es waren. So kann man lernen besser mit dem Greifen des Seils zu Haushalten und wirklich nur dann das Seil anzufassen wenn es nicht anders geht.
Wieviel Minuten schafft ihr? Probiert es aus und macht eure Hände zu feinen Werkzeugen.

Ausdruck

Es gibt immer viele Wege ein Ziel zu erreichen. Möchte ich das mein Pferd eine bestimmte Aufgabe ausführt mache ich mir zunächst Gedanken was notwendig ist damit es den Weg dahin versteht. Ich zerlege alles in kleine Teile und versuche es aus der Sicht des Pferdes zu sehen. Dann versuche ich zu verstehen warum vielleicht der eine oder andere Schritt schwierig ist und realisiere die Bedenken eines Fluchttieres z. B. durch eine Enge Gasse zu gehen. Auf all diese Bedenken brauchen wir Antworten die für das Pferd klar sind. Vielleicht muss der eine oder andere Schritt noch kleiner sein.

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Woran können wir erkennen das es ok ist was wir da gerade Verlangen?
Ich denke es ist der Ausdruck. Ist das Pferd bei der Sache? Macht es mit gespitzten uns zugewandten Ohren mit, sind da grosse interessierte Augen? Wieviel war notwendig auf unserer Seite. Haben wir die vielen kleinen Schritte klar zerlegt und verständlich zusammengepuzzelt und nicht einfach zusammengeschnitten damit es passt. Haben wir statt Befehle wirklich zunächst Vorschläge gemacht, gefolgt von Bitte und Aufforderung?
Am Ende steht das Ergebnis und ein Ausdruckstarkes Pferd mit eigener Meinung und das kann man sehen, man muss nur die Augen öffnen.
Dieser Ausdruck ist es Wert und absolut keine Urkunde, keine Turnierschleife, kein Preisgeld oder whatever ist es wert es anders zu machen.
All das kann man nicht kaufen man kann es leben und lernen :
NATURAL HORSEMANSHIP
KEEP NATURAL

Reiterflohmarkt in Tangstedt

Tangstedts Reiterflohmarkt erfreut sich immer größerer Beliebtheit, ist inzwischen einer der größten privaten Flohmärkte für Pferdeliebhaber in Norddeutschland. Weit mehr als 1000 Besucher werden gezählt… Angeboten wird alles, was irgendwie mit Pferden zu tun hat. Auch Familie Ahrens („Ahrens Reitsport“) aus Wilstedt ist wieder mit vielen Sonderangeboten mit dabei. Für das leibliche Wohl ist wie immer gesorgt. 

Wann? Sonntag, 4. November 2012, 10.00 Uhr 
(Aufbau ab Samstag, 18.00 Uhr, Sonntag bis 9.00 Uhr) 

Wo? Reitstall Karin Schöpke, Schulstraße 10, 22889 Tangstedt 
Anmeldung – am liebsten per Email oder SMS – erwünscht 

ABBAU NICHT VOR 15.00 UHR! Bitte nicht anmelden, 
wenn ihr damit nicht einverstanden seid! 

Wie teuer? Pro Stand (Tapeziertisch) 15 Euro (zahlbar vor Ort) 
Fax: 04109/9669 * Telefon: 04109/250 264 * Handy: 0179/1089059 

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Email: karin.schoepke@onlinehome.de
 

Micromanagement

Bei der Arbeit mit der Isi Stute Vini ist es mir wieder deutlich aufgefallen. Ja da war etwas was ich nur zu gern getan habe und mich oft scheitern liess. Vini hat mir deutlich gezeigt was sie benötigt um schnell und effektiv Fortschritte zu machen wenn es um neue Dinge geht. Der Kontrollfreak in uns möchte gern über jeden Schritt die Kontrolle erlangen und alles managen, gepaart mit ungeduld ist dann schnell ein Rezept entstanden welches jede gute Idee vernichtet.

Wir wollten das Vini ein Podest (gross genug für sie) betritt und haben es in kleine Stücke zerlegt. erst das Zeigen des Podestes, dann nähern und mit touch it das gute Stück mal mit der Nase berühren und später die Schulter drüber dann mit dem Huf ertasten. Nose Neck and maybe the feet oh wie oft hab ich das schon gehört.
Was war wirklich nötig dafür? Fokus auf das Podest und das Pferd begleiten, heranführen und puzzeln lassen. Natürlich hat sie es selber herausgefunden und das innerhalb von 10 Min. da stand sie selbstsicher mit allen 4 Hufen drauf. Pferde lernen so toll wenn man sie nur lässt und nicht jeden Schritt micromanagen möchte. Diese Erkenntnis war/ist so wichtig für mich das sie eigentlich in die top 5 im Umgang mit den Pferden gehört. Es stärkt das Selbstvertrauen der Pferde und bringt sie viel besser ans Denken.

welcome Simon

Am Samstag 1. September ist bei uns ein toller Tinkerwallach namens Simon eingezogen.

Er ist 4 Jahre und soll jetzt natürlich viel kennenlernen. Über seinen Verlauf und den Weg zum PNH Pferd werde ich hier in regelmässigen Abständen berichten.

Zunächst hatte er einen schweren Einstieg und einige Kämpfe mit unserem Herdenboss Gamour. Montag morgen schien es dann aber geregelt, mit Murphy hat er einen Freund gefunden und Gamour akzeptiert ihn.

Unserer Einschätzung nach ist Simon ein LBE (left brain extrovert) der extrem interessiert an seinen Menschen ist. Beim spazieren gehen ist er mutig, nicht schreckhaft und wirkt wie ein alter Hase. An Zügen vorbei, Autos, Trecker aufschreckenden Vögeln etc.. ging er gelassen weiter. Er hat LBE typisch viel go und einen herlichen Schritt. Vom Rang her kann man jetzt noch nicht viel sagen. Kämpfen geht er lieber aus dem Weg und hält sich ruhig.

Das friendly game mit dem Stick und auch einem Ball geniesst er sicher und auch interessiert man sieht aber jetzt schon das er mehr will. Aber eins nach dem anderen er hat ja jetzt viel Zeit.

Du entscheidest

Auf der Reise mit unserem Pferd begegnen wir vielen Problemen die wir lösen müssen. Nicht für alles kann man eine sofortige Antwort haben und wir müssen an diesen Problemen wachsen. Wir müssen lernen und uns möglichst umfassend informieren.

Wir können andere um Rat bitten oder Fachliteratur lesen uns über Gruppen im Internet oder im Stall zusammen stärken und helfen. Wir können Kurse besuchen und wir sollten unsere Pferde viel beobachten und unsere Schlüsse ziehen. Das alles zusammen lässt uns eine immer bessere Sichtweise bekommen.

Nun begegnen uns immer wieder Menschen die meinen etwas besser zu wissen ohne konkret etwas zu untermauern. Häufig hören wir dann ich arbeite schon 40 Jahre mit Pferden also muss ich recht haben. Genau das wird so oft einfach ‚hingenommen‘. Aber ist das wirklich so? Was wenn der jenige zu Beginn mit seinem Pferd 6 Monate viel gelernt hat und ihm das reichte? Dann hat er vielleicht 39,5 Jahre von diesem Wissen gezehrt ohne sich weiterzubilden. Er hat eventuell eine 40 Jahre alte Erkenntnis die lang überholt ist und mit einem besseren Wissensstand belegt wurde.

Das wertvollste im Umgang mit Pferden ist eine eigen Meinung, diese zu festigen in dem man sich umfangreich infomiert und prüft. Und am Ende sind WIR es selber die entscheiden müssen und genau das sollten wir tun. Ich nenne es in Aktion kommen egal worum es geht, die Dinge anpacken, durchläuchten und dann auch sich zu trauen eine Entscheidung zu fällen. Werde der Experte für dein Pferd denn du kennst es am besten. Kein Trainer, Guru oder Nachbarsjunge, Freund oder Weihnachtsmann kennt es besser und das schönste wir kennen UNS auch am besten, damit wissen wir wenn wir wirklich in Aktion kommen auch was richtig ist. Einzig der Mut es zu tun ist dazu notwendig und dann in Aktion zu kommen.

machs mit savvy

letztens wurde ich gefragt was ist eigentlich dieses komische Wort Savvy im Parelli System.

Huii ein Wort welches man ständig im PNH nutzt und was so selbstverständlich geworden ist das man nicht mehr viel drüber nachdenkt.

Zum einen gibt es verschiedene Savvys und ein Levelsystem. Um es kurz zu machen hier mal die Ladder dazu:

Level 1       Savvy : On line (spielen am kurzen Seil)

Level 2       Savvy: freestyle (reiten mit knotenhalfter ohne Kontakt) und On line

Level 3      Savvy: On line – freestyle – Liberty (freie Bodenarbeit)

Level 4     Savvy: On Line – freestyle – Liberty – Finesse (Reiten mit Kontakt)

Die einzelnen Savvys sind also : on line – freestyle – liberty – finesse

Zusammen genommen beschreibt das Level und das Savvy den Erfahrungsgrad des PNH Studenten.

Je mehr savvy man hat je mehr macht man die Dinge auch mit ’savvy‘ daher ist es gerade einem Einsteiger erstmal schwer zu erklären wenn er fragt : ‚Wie halfter ich denn mit savvy‘. Es gehört Einstellung, Technik, Verständnis, die liebe zum Pferd, Leaderhip, language etc.. dazu  und savvy entwickelt sich. Um trotzdem auf die Frage einzugehen, ein Pferd halfter ich mit Savvy in dem es sich mir freiwillig zuwendet in leichter lateraler Halsbiegung oder mit gesenktem Kopf aus dem Sitzen heraus ohne Zerren – reissen oder ziehen. Aber in wirklichkeit ist es ebend noch so viel mehr…

die Pferdeseite für Offenstaller und Natural Horsemanship