Eine Frage die in vielen Pferdeforen zu hören ist. Aber warum so negativ anfangen?
Die Fragen sollten lauten:
wie kann ich meinem Pferd helfen?
Was kann ich dafür tun?
Was habe ich übersehen?
wie kann ich besser Fragen ob mein Pferd das für mich tun kann?
etc…
Wir müssen und sollten nichts „gegen“ etwas machen sondern „für“ ein positives lernen und trainieren umdenken.
Im Training merke ich den Unterschied sofort wenn ich nett frage und helfe statt zu befehlen treten wir in einen Dialog und erarbeiten uns die Ziele oder ändern auch unerwünschte Sachen viel schneller.
Etwas was mir und sicher auch vielen anderen passiert und die Beziehung zum Pferd auf die Probe stellt sind Annahmen.
Was genau ist damit gemeint? Wenn etwas schief geht und wir mit dem Pferd in kleinen Schritten etwas erarbeiten was noch nicht so gut klappt dann heisst das nicht das am nächsten Tag alles gleich ist. Auch umgekehrt wenns an einem Tag gut klappt muss es nicht am nächsten Tag gleich gut beginnen. Wir sollten also jedes mal wenn wir mit unserem Pferd arbeiten neutral sein, nicht gegativ eingestellt aber auch keine übermässigen Erwartungen haben. Pferde leben im hier und jetzt. Sie nehmen gern unsere Einstellung an, gehe ich negativ an etwas heran kann das Ergebnis auch nur negativ ausfallen. Parelli nennt das „mache keine Annahmen UND lehre auch keine Annahmen.“.
Wir tun uns und unserem Pferd einen grossen Gefallen wenn wir jeden Tag frisch mit positiver Einstellung aber ohne zu grossen Erwartungen beginnen. Ich versuche mein Pferd jeden Tag dort abzuholen wo es steht und genau zu prüfen hat es mich bis hier schon verstanden oder muss ich es besser erklären.
Es gibt immer viele Wege ein Ziel zu erreichen. Möchte ich das mein Pferd eine bestimmte Aufgabe ausführt mache ich mir zunächst Gedanken was notwendig ist damit es den Weg dahin versteht. Ich zerlege alles in kleine Teile und versuche es aus der Sicht des Pferdes zu sehen. Dann versuche ich zu verstehen warum vielleicht der eine oder andere Schritt schwierig ist und realisiere die Bedenken eines Fluchttieres z. B. durch eine Enge Gasse zu gehen. Auf all diese Bedenken brauchen wir Antworten die für das Pferd klar sind. Vielleicht muss der eine oder andere Schritt noch kleiner sein.
Woran können wir erkennen das es ok ist was wir da gerade Verlangen?
Ich denke es ist der Ausdruck. Ist das Pferd bei der Sache? Macht es mit gespitzten uns zugewandten Ohren mit, sind da grosse interessierte Augen? Wieviel war notwendig auf unserer Seite. Haben wir die vielen kleinen Schritte klar zerlegt und verständlich zusammengepuzzelt und nicht einfach zusammengeschnitten damit es passt. Haben wir statt Befehle wirklich zunächst Vorschläge gemacht, gefolgt von Bitte und Aufforderung?
Am Ende steht das Ergebnis und ein Ausdruckstarkes Pferd mit eigener Meinung und das kann man sehen, man muss nur die Augen öffnen.
Dieser Ausdruck ist es Wert und absolut keine Urkunde, keine Turnierschleife, kein Preisgeld oder whatever ist es wert es anders zu machen.
All das kann man nicht kaufen man kann es leben und lernen :
NATURAL HORSEMANSHIP
KEEP NATURAL
die Pferdeseite für Offenstaller und Natural Horsemanship