Es geht eine Woche ab in den Urlaub nach Süddeutschland ins schönen Riggerding bei Schöllnach zum Sepp Habereder. Natürlich zum Reiten. Trails durch den wunderschönen Bayrischen Nationalpark und natürlich Pullman City besuchen.
Ab mitte Mai erwarten euch wieder Berichte News und pferdiges rund um Natural Horsemanship. Ich werde dann die do’s and dont’s für LBI _ RBI und RBE komplettieren und etwas über unser Training mit den Longreins berichten.
Für alle Nordlichter die gern einen Kurs mit Amanda Barton machen wollen. In diesem Jahr habt ihr noch einmal die Möglichkeit.
Info vom Bucking Horse Stable von Anki Kühl:
Am 28./29. September 2013 wird der nächste Kurs mit Amanda Barton in Brunsbüttel (ca. 1 Std nördlich von Hamburg) im Bucking Horse Stable von Anki Kühl stattfinden. Wer Amanda kennt weiß, dass sie sich als langjährige Assistentin von Mark Rashid sehr an seiner Arbeit, seinen Techniken und seinem Ziel der „Softness“ in Mensch und Pferd orientiert, dass sie aber auch ihre ganz eigenen Unterrichtsstil mitbringt: Durch ihre eigene, zwanzigjährige Erfahrung als Pferdetrainerin und Coach und nicht durch zuletzt ihre Eigenschaft als NLP-Instruktorin. Individuell und mit viel anatomischem Knowhow geht sie auf jedes Pferd-Reiter-Paar ein und verhilft ihnen sanft und anhand von (nur scheinbar) kleinen Veränderungen zu einem harmonischeren Miteinander. Die Fortschritte, die Pferd und Reiter in den Kursen machen, sind dabei meist auch für die Zuschauer deutlich sichtbar. Durch verschiedene Übungsphasen am Boden werden diese darüber hinaus auch aktiv in den Kurs eingebunden. Ich denke, nicht zuletzt dies macht ihre Kurse zu der Art Reitkurs, bei der wirklich jeder immer wieder etwas mitnehmen kann.
Um besser mit dem LBE (left brain extrovert) zu arbeiten gibt es verschiedene Strategien und vor allem Dinge die man besser nicht macht und andere Dinge die hilfreich sind.
LBE’s haben einen verspielten Charakter der viel Abwechslung benötigt und von monotonen Training nicht viel hält. Daraus können wir verschiedene Muster ableiten
DO:
Bring ihm mind. 1 mal pro Woche etwas neues bei
Halte das Training aktiv, interessant und abwechlungsreich. Nutze Hindernisse und andere Objekte. Viel Spiel und spass. Action ist was er mag nutze das und erhöhe die Geschwindigkeit um mehr zu erreichen.
Unfug ist sein zweiter Vorname – Hilf ihm dabei und zerstöre nicht seinen lebendigen Charakter. Zirkustricks z.B. sind Dinge die er mag. Immer dran bleiben und schauen was kann man mit seinen vielen Ideen anfangen. er gibt uns so viel an die Hand. Augen auf und mitspielen dann werden auch unsere Ideen zu seinen.
Platz und Raum: Spiel den LBE mit langem Arbeitsseil (7m und auch 14m oder longlines oder langes Lasso)
Looooooooooben nochmal loooooooben – Streicheln. Viel Lachen (happy people makes happy horses)
Ermutige seine Ideen und schnell werden auch deine Ideen seine.
Bewege seine Füsse und er gibt dir seine Aufmerksamkeit.
Nutze die Parelli Patterns – (figure 8 – weave etc…). Kombiniere mehrere der 7 Spiele und spiel sie im Fluss.
DON’T:
Gib ihm keine endlosen Wiederholungen. Langweile ihn nicht, er ist smart und braucht das nicht. Lieber später zu einer Übung zurückkommen.
Langsames ruhiges Reiten ist nicht immer sein Traum. Er braucht ein Ziel. Reiten mit Focus und auch mal speed.
Kurze Arbeitsseile 3,70m sind beengend für ihn. Er braucht mehr Raum.
niemals bestrafen, er weiss nicht das er Unfug treibt, er spielt nur. Bestrafungen führen zu Kampf. Vermeide Kampf!
Bestrafen führt auch oft zum Argumentieren. Er wird jede Gelegenheit nutzen die er zum Argumentieren bekommt und schon sind wir in einer Spirale – Argumentieren > Kampf > Argumentieren …
Beherzigt man diese grundlegenden Tipps ist vieles einfacher, ich sehe das an meinem Pferd Murphy. Er ist dann viel entspannter geht schneller auf meine Ideen ein und wirkt einfach glücklicher und zufriedener.
Wer kennt es noch aus der Kindheit? Schnitzeljagd, die Jagd nach einem Schatz. In Gruppen auf Geburtstagen oder Vereinsaktivitäten durch die Landschaft mit Rätseln und Route. Am Ende waren alle ausgepowert und glücklich den Schatz gefunden zu haben.
Jahre Später wurde ein neuer Spass erfunden das Geocaching. Vom Prinzip ist es auch eine Schnitzeljagd, nur das diese fast überall auf der Welt zu jeder Zeit gespielt werden kann, da das geocaching über das Internet organisiert wird. Auf www.geocaching.com findet man einen Einstieg und Karten mit sogenannten caches (der Schatzzzz). Weltweit findet man weit mehr als 1 Millionen caches.
Hier kann man über Filter ein bestimmtes Gebiet einkreisen und sich die verfügbaren caches anzeigen lassen. Meist gilt es Koordinaten zu errechnen oder zu errätseln und diese dann mit Hilfe von GPS empfängern oder Smartphones zu suchen. In der Beschreibung taucht häufiger auch mal ein Reitersymbol auf welches die Route um den Cache als reitbar kennzeichnet. So kann man das Reiten mit Rätseln und suchen verbinden und auch tolle Gruppenritte organisieren. Oft führen die Suchrouten durch tolle Gebiete die uns der Ersteller des Caches zeigen möchte. Der Frühling ist ja jetzt endlich eingezogen und bringt uns das gute Wetter mit und vielleicht hab ich den einen oder anderen ja etwas Appetit auf die Jagd nach dem Schatz gemacht.
Was hat das genau auf sich mit dem Lächeln? Wenn etwas gut läuft sollten wir es dem Pferd auch zeigen. Lachen bewirkt neurologisch gesehen das Glückshormone freigesetzt werden und eine aktivere Atmung angeregt wird. Zusätzlich sind viele Gesichtsmuskeln involviert und unser Pferd als perfekter Körperleser sieht es , fühlt es und für viele Pferde ist genau das die grösste Belohnung mit eine Stellenwert weit über dem Leckerli. Es sorgt für eine tolle Atmosphäre und eine gesunde Umgebung. Ich kanns nicht oft genug betonen:
Happy people makes happy horses
Das Gegenteil ist der Schwiegermutterblick, angespannte Gesichtsmuskeln, erhöhte Spannung im Körper viel zielgerichtete Energie. Es sorgt z.B. für mentalen Druck beim yoyo game oder auch send. Quasi ein mentales driving game. Aber ebend nie vergessen mit Druck kann man motivieren aber schon bei der geringsten Geste die das Pferd uns gibt zurückschalten auf Entspannung.
Mir ist in letzter Zeit aufgefallen das ich gern den Stick verwende obwohl es nicht notwendig ist. Das gilt es wieder zu ändern.
Der Reihe nach warum verwenden wir den Stick?
-Als verlängerten Arm
-Um die Phasen zu erhöhen oder deutlicher zu werden
-Porcupine game
-verschieden arten des friendly game (Rotor – slacks auf den Boden – streicheln etc…)
Wenn erstmal etwas wirklich sitzt sollten wir den Stick nicht mehr viel brauchen da wir gelernt haben auf Abstand auch mit Körpersprache zu arbeiten.
Brauchen wir den Stick dennoch gibt es Gründe:
– Das Pferd hat uns noch nicht verstanden
– Unsere Körpersprache reicht nicht aus
– Der Glaube an uns selber das es auch ohne geht fehlt
– wenig Leadership
– zu wenig Energie
– wir haben nicht lange genug gewartet (Ungeduld)
Also prüfen wir uns doch selbst. Eine Übung wie z.B. das Send beim circling game mal ohne Stick mit Geduld, Körperspannung und genauer Gewichtsverlagerung auf das richtige Bein und der Überzeugung das es funktionieren wird durchführen. Wenns klappt sollte man sich dieses Gefühl genau merken. Auch wie viel Energie war nötig.
Wenns noch nicht so gut klappt kann man auch zu zweit üben und sich von der 2. Person kontrollieren lassen. Ich werde da in nächster Zeit besser aufpassen, wie oft nehme ich den Stick wie hoch und war es wirklich notwendig. Ziel ist es immer weniger Hilfsmittel zu nutzen und im Gegenzug genauer und fokusierter zu werden.
Man sollte allerdings nicht vergessen das der Stick auch ein wichtiges Werkzeug ist der den Arm verlängert und wo er (noch) notwendig ist kann und sollter er auch zur Hilfe genommen werden bevor man undeutlich wird und dem Pferd gar etwas falsches lehrt.
Wer kennt das nicht? Man hat das Gefühl nicht gut genug zu sein und das Pferd bestätigt es auch noch mit Unwillen, alles scheint irgendwie eingefahren. Man trainiert und übt und tut und macht. Aber irgendwie schwimmt man auf der selben Welle.
Oft ist es einfach so das man nicht merkt wie sehr man sein Pferd langweilt. Nicht weil man schlecht ist sondern weil man nicht merkt das es nicht um Perfektion geht. Techniken sind dazu da sie zu lernen und auch zu Verbessern. Ein 7 Tage Projekt nach Mike Wanzenried z.B. ist eine tolle Sache, es muss aber kein 6 Monatsprojekt werden. Gerade Leftbrainer sind schnell „not amused“ über immer wiederkehrende Dinge. Sie wollen unterhalten werden und wir werden zu Moderatoren um ihnen eine Show zu bieten. Dazu müssen wir auch mal aus dem Gewohnten rauskommen, evntl. unseren Komfortkreis verlassen. Auch Dinge die wir gar nicht können oder gar aus Angst zu Versagen meiden.
Fortschritt heisst mehr zu werden interessanter zu werden und nicht zu lange stehen zu bleiben.
Die Phase 4 führt immer wieder gern zu Missverständnissen und auch Abneigung sie anzuwenden. Niemand möchte sein Pferd Schlagen und doch ist eine Phase 4 wichtig. Ein bekannter Trainer sagte dazu mal wer die Wurst essen möchte sollte auch mal zuschauen wie sie gemacht wird.
Ich versuche es mal anders auszudrücken. Wenn ich einem Kind sage du könntest deine Hausaufgaben machen es sich aber sagt ich könnte es auch sein lassen kann ich deutlicher werden und nochmals drum Bitten, folgt immer noch keine Reaktion forder ich direkt dazu auf das ist eigentlich schon ein letzter Warnschuss. Wenn ich nun immer wieder auffordere 1 mal 2 mal 3 mal 4 mal 5 mal und nie eine Konsequenz folgt wird das Kind evntl. sagen schön dann lasse ich es und gehe lieber Reiten 🙂 Ich kann wenn erstmal erlernt wurde das Hausaufgaben wichtig sind und diese immer sofort schon beim Vorschlag erledigt werden natürlich entsprechend Loben und auch mal belohnen und es vor allem anerkennen und bemerken, dann braucht es vielleicht nie wieder eine Phase 4 und das wäre auch der Idealfall.
Bei Pferden ist es nicht anders wenn wir schwammig werden und nie eine effektive Phase 4 aussprechen und immer bei Phase 2 oder 3 hängen bleiben werden wir zu Bittstellern die kein Leadership haben. Wichtig ist nur das die Phase 4 gerecht ist, wir müssen sicherstellen das uns das Pferd verstanden hat und dann mit Klarheit die Phasen kommen lassen und jedes mal loben wenn etwas schon auf Phase 1,2 oder 3 klappt denn wir wollen natürlich fein werden und uns mit sanfter Sprache verständigen.