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Natural horsemanship

Zurück von der Hansepferd

HP_14_4c_pur_02Ja wir waren in Hamburg auf der Hansepferd und die Beine fühlen sich an wie nach einer Alpenüberquerung. Mit zuvor gekauften online Tickets begann der Messetag stressfrei und wir waren in wenigen Minuten durch den Eingang. Nun konnte die Jagd auf Schnäppchen, die meist garkeine sind starten. Vielen Verkäufern sah man an das es heute nicht der erste Tag war, einige waren genervt andere müde aber wir haben auch mit vielen hoch motivierten Händlern gesprochen und sogar ein tolles Western Pad ergattert.

Gekommen bin ich persönlich aber um nette Menschen zu treffen und natürlich der Pferde wegen. Von beiden waren viele da. Norwegische Kaltblut Traber kannte ich noch nicht und war begeistert diese im Rassenring Zuschauen zu können.

Horsemanship ist kein Guru Zeugs mehr sondern ist überall Thema gewesen. Es war schön zu sehen wie viele Trainer nicht mehr alten FN Regeln stumpf folgen sondern die Kommunikation mit dem Pferd als wichtigen Baustein entdeckt haben. Trotz allem sah ich auch ausgebundene mental unvorbereite Pferde mit ängstlichen Blicken.

Die Highlights heute waren für mich Uwe Weinzierl mit seiner Horsemanship Truppe die den Ring Gerockt haben und ganz sicher den Leuten die Socken ausgezogen haben. Hier wurde wohl jedem klar was Kommunikation und Dialog mit dem Pferd bewirken kann. Etwas später dann auch im Horsemanship Ring die Vorführung von Silke Valentin und Anna de Winter, was soll ich dazu schreiben Silke war am Singen und hat eine riesen Party gemacht. Sie konnte nicht nur zeigen wie perfekt die Pferde trainiert sind sondern wie viel Spaß das machen kann. Die Halle hat gebrannt und die Stimmung war auch dank der beiden Live Musiker mit Gitarre und Akkordeon auf 150 Prozent.
Besonders gefreut hat mich auch der Auftritt mit Sady und Tarek die Zirkuslektionen gezeigt haben. Tarek war etwas nervös hat aber mit viel Charme gepunktet und Sady mit viel Herz denn keine Show ist es wert die Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen. Wenn etwas heute nicht funktioniert dann ist es ebend so da wird nicht einfach durchgegangen sondern gerecht auf das Pferd eingegangen. Toll!!

Nein ich habe keine Bilder mitgebracht mein Akku war nicht aufgeladen. Aber Bilder hätten für diese Highlights auch nicht gereicht sie hätten nicht wiedergeben können welch Magie hier in der Luft lag.

So nun leg ich die Beine hoch und Genieße den restlichen Abend noch mit faulenzen.

Warum hat mein Pferd Angst vor Wasser ?

ZOE_0015Viele fragen sich, warum hat mein Pferd solche Angst vor Wasser?

Selbst bei einer kleinen Pfütze macht es einen riesen Bogen drum, am Anfang stellte ich mir die Frage warum mein Pferd das tut, ich bin doch da es Braucht doch keine Angst zu haben.

Bis ich mir dir Frage stellte, wie mein Pferd das eigentlich sieht, das Pferd weiß nicht wie tief die Pfütze ist oder geschweige was denn da drinnen ist.

Ich überlegte mir wie ich meinem Pferd das Vertrauenübermitteln kann das es in Zukunft keine Angst mehr vor Wasser haben braucht, sondern das es Spaß machen kann. Ich fing an vom Boden mit ihm zu arbeiten, arbeitete mit Annäherung und Rückzug und versuchte so ihm zu vermitteln das alles gut sei. Es dauerte natürlich einige Zeit, verlangt nicht sofort das Euer Pferd gleich beim ersten oder zweiten mal ohne Bedenken durchs Wasser geht, jedes Pferd ist anders und brauch unterschiedlich viel Zeit und Geduld. Mittlerweile kann ich mit meinem Pferd super viel Spaß im Wasser haben, was jetzt im Sommer besonders viel Spaß macht..          

Kids und Pferd

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Als meine Tochter vor Zwei Jahren auf die Welt kahm war meine erste Frage, wie soll ich das machen?

Kind und Pferd wie soll das gehen, doch ich war voller Hoffnung und wollte diesen Weg gehen.

Ich überlegte mir wie ich mein Pferd und  Kind  zusammenbringen kann.

Meine Tochter ist kein ängstliches Kind das macht es mir ein bisschen einfacher, ich fing an meinem Pferd zu vermitteln das es keine Angst vor diesem kleinen Geschöpf haben muss sondern das es zu mir gehört und mir vertrauen kann, es gab viele schöne Momente mit den beiden, ob es das gemeinsame streicheln, putzen oder auch drauf sitzen war um so öfter ich die beiden bekannt gemacht habe um so mehr konnte man sehen wie das Vertrauen wächst.

Ich kann nur jedem da draußen raten der Kinder hat, bindet eure Kinder mit ein umso mehr Spaß habt ihr.

4 Wege der Gerechtigkeit

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Pferde sind Fluchttiere so wurde es den Reitschülern wohl schon immer erklärt. Fluchtreflex, Oppositionreflex sind bekannte Variablen. Taucht ein Problem auf wird trotz allem oder gerade weil es ein Fluchttier ist mit den gleichen Methoden gearbeitet.
Bei Parelli und auch vielen anderen Horsemen ist das anders. Man analysiert zunächst die Horsenality des Pferdes und passt sein Handeln dem Pferd an um ein gerechteres Lernen für das Pferd zu erreichen.

Ein Problem 4 Pferde – 4 Wege
Beispiel:
Pferd scheut im Gelände und will nicht weiter.

LBE (left brain extrovert)
Dominant hat anderes im Sinn, ist evntl. nur gelangweilt.
Mehr abwechslung einbauen, Slalom reiten, die Füsse bewegen ein Ziel geben – Beschäftigen.

LBI (left brain introvert)
Smart – way tooooooo smart – hat meist auch anderes im Sinn nicht selten ist es Gras.
nicht emotional werden – mal warten – wenig fordern – mehr interessantes bieten. Pausen schon mal einbauen wenn Pferd nicht damit rechnet. Weniger arbeiten als das Pferd.

RBI (right brain introvert)
Angst – emotional nicht erreichbar – kurz vor dem Explodieren.
Runter vom Pferd – warten – Braucht die Zeit die es braucht. Alles mit Ruhe. Sicherheit geben.

RBE (right brain extrovert)
Panisch – Angst – crazy
Füsse bewegen – Aufgaben einbauen – ans Denken bringen. Immer Focus geben, Sicherheit geben und Ausstrahlen
Zeigen wie sehr man sich kümmert. Pferd ist Mittelpunkt.

My little killer horse

IMAG0131Mein Pferd rast wie blöd, Mein Pferd steigt wenns Kühe sieht, mein Pferd handelt schneller als ich denken kann…. so oder ähnlich hört man viele Pferdebesitzer ihr Leid klagen. Dann kommen die Fragen wie wirds langsam, wie wirds lieb, wie wirds nen Couchpotatoe…

oft sind es left brain extroverts und auch ich kann ein Lied davon singen und es würde den Titel „my little killer horse is a rockstar“ tragen. Was genau erwarten wir eigentlich von solchen Exemplaren? Ich probier es mal anders was würdet ihr von einem Abenteurer erwarten der sein Geld im Actionsport verdient? Soll er sich an einen Bürotisch setzen für den Rest seines Lebens? Vermutlich nicht, sein Traum wird auch keine Häkelstunde bei Mutti sein aber vielleicht kann man gemeinsam die Stadt unsicher machen oder man wird diesem Menschen ebend aus dem Wege gehen.

Also um genau zu sein hat man so ein tolles little killer horse sollte man gewillt sein „mitzuhalten“ seine Launen neutral zu nehmen und auch mal drüber lachen. Ja sie mögen mehr Spass als wir annehmen, sie sind nicht bösartig oder Irre nur ebend mit etwas Zündstoff behaftet. Je mehr man ihre Geschwindigkeit annimmt, je mehr man mal mitmacht und ihnen Abwechslung gibt um so mehr kommen sie auch uns entgegen, werden etwas ruhiger und hören viel besser zu und dann kommen auch diese Momente wo man auf einem Ausritt sagt hey what a cool boy let’s rock together.

Perfektion

IMG_6036Perfection is overrated sagte einmal Pat Parelli. Was hat es damit auf sich? Immer wieder entdecke ich auf YouTube Videos von Roboter Pferden und Menschen die mit viel Ehrgeiz jede Bewegung ihrer Pferde kontrollieren. Ob nun in der Dressur das arme zusammen gezurrte Pferd im Viereck oder im Horsemanship das ewig zirkelnde Pferd spielt dabei keine Rolle. Bei diesen Pferden geht der natürliche Ausdruck verloren, der Ehrgeiz vergiftet die Beziehung zum Pferd und von echter Partnerschaft bleibt nicht viel übrig.
Man kann es schnell übertreiben und verliert auch den Überblick was noch wichtig ist und was nur dem Selbstzweck dient. Am Ende stumpft das Pferd ab und spult sein Programm ab um es hinter sich zu bringen.
Ohne ein Training geht es nicht nur sollte dieses keinem Selbstzweck dienen, vielmehr sollte es Spaß machen und gerecht sein. Partnerschaft und Beziehung zum Pferd sollten im Vordergrund stehen und wenn etwas gut läuft muss man nicht alles noch 10 mal wiederholen und läuft es schlecht muss man auch mal zurück rudern und kleinere Schritte erklären. Es geht dabei nicht um Perfektion sondern immer um eine partnerschaftliche Beziehung zum Pferd in der wir lernen unser Pferd zu verstehen und das Pferd unsere Wünsche lernen kann. Am Ende ist es doch so das es nichts perfekteres gibt als ein zufriedenes Pferd mit einem zufriedenen Menschen und beide eine Sprache sprechen.

not to do

Immer wieder entdecke ich bei der Nacharbeit zu bestimmten Übungen kleine Fehler. Oft merke ich erst später wenn eine Übung die nicht klappen wollte, warum es eigentlich nicht funktionieren konnte. Obwohl ein toller Plan vorlag, positive Einstellung vorhanden war und ein Pferd was absolut mitarbeitete war da eine Kleinigkeit die ein weiterkommen unmöglich machte.

Es ist so wichtig nach dem Ritt oder nach dem Bodentraining später nochmal drüber nachzudenken. Was war esIMAG0400 genau was uns hinderte? Es kann ein Falscher Ansatz sein oder nur eine Handbewegung die Stop statt Go signalisert, ein zu angespannter Körper durch zu viel Focus oder ein falsches Signal beim Reiten.

Findet man diese kleinen Fehlerteufel nicht, beginnen sie gern zu Nisten und später zu ausgewachsenen Problemen zu werden. Schlicht und einfach können es ‚dumme‘ Angewohnheiten sein. Nur wie werde ich sie wieder los??

Ich habe mir jetzt angewöhnt eine Liste zu Führen mit schlechten Angewohnheiten und diese nach Kategorie zu ordnen. Hier Beispiele:

  • Phase 4 zu schnell (CG – send)
  • Beine unsortiert (Reiten)
  • Stick zu weit oben (spiele)

Bevor ich nun auf den Platz gehe überlege ich nicht nur was ich tun möchte und habe einen Plan dafür sondern suche mir zu diesem Plan Dinge raus die ich auf gar keinen Fall tun möchte. Die chance sich genau diese Dinge abzutrainieren ist dann sehr hoch.

Winter, der grosse Frust?

IMG_4232Ja es ist nicht zu leugnen. Morgens beim Füttern der Pferde merke ich es schon. Es ist dunkel die Tage sind kürzer und es wird einfach kälter. Der Winter steht vor der Tür. Für uns Offenstall Fans ohne Reithalle beginnt die Jahreszeit die wir einfach nicht mögen wollen.

Dem Pferd ist es egal, es kann gut mit Kälte umgehen und das sein Reiter weniger reitet ist akzeptiert. Die Pflichten für uns Menschen bleiben aber die selben. Füttern – Putzen – Pferd bespassen – ja und auch das Training will irgendwie noch erledigt werden.

Aber was wenn nichts mehr geht. Regen – Kalt – Boden hart und andere Überraschungen… Im natural-Friends.de Forum hatten wir dazu mal eine Liste erstellt 101 Dinge die du im Winter machen kannst.

HIer mal ein paar Anregungen für diese besonderen Tage um wieder etwas Freude mit seinem Pferd zu haben.

Warme Klamotten an und ab zum Pferd:

1. Hufe heben üben auf Fingerzeig

2. catch me if you can im Schnee.

3. 360 Grad Spin

4. circling game im Schritt at liberty

5. gemütlicher Schneeritt ins Gelände

6. Aportieren von Gegenständen

7. Schlitten ziehen üben

8. Spielen im Dunkeln (Blindes vertrauen)

9. laterale Biegung und Kopf senken

10. Füttern mit geduld und Respekt

Dies sind nur einige Beispiele, es gibt ebend keine Saison für Reiter unsere Pferde brauchen uns auch im Winter und auch das kann Spass machen man sollte einfach nur die passenden Ideen haben und sich warm anzuziehen.

Eine Vollständige Liste findet ihr, um mal kurz Werbung zu machen im natural-friends.de Forum. Einfach nach „101 things we can do for Winter“ suchen 🙂

Vorstellungskraft und Bilder

IMAG0392Die Macht der Bilder. Reiter haben es oft schon gehört. Du überträgst jedes Bild direkt ins Pferd.
Meist belässt man es dabei und denkt nicht so viel drüber nach. Aber genau hier liegen so viele Möglichkeiten.

Wäre es nicht gut vor dem Reiten einen Plan zu haben?
Ich merke es häufig wenn ich mit dem Pferd arbeite und genau diesen nicht habe. Klar wir können auch ohne Plan viel Spass haben und ja auch den sollte man nie vergessen. Um aber mit dem Pferd bestimmte Übungen voranzubringen ist es besser einen Plan zu haben.

Ich habe mir angewöhnt schon bevor ich dann zum Pferd gehe drüber nachzudenken: „Was wollen wir eigentlich tun?“

Ein Beispiel ich möchte unser circling game verbessern.
Was ist Notwendig?
Wir brauchen ein gutes back – etwas porcupine und driving für das send – eine entspannte Haltung für das allow und noch mehr Entspannung und Körpersprache fürs bring back.
Danach überlege ich wo haben wir die grössten Schwierigkeiten. In unserem Fall ist es häufig das senden und manchmal das zurückschicken.
Also komme ich jetzt zu den Bildern. Ich erarbeite mir ein klares Bild, für das Rückwärts schicken z.B. das Bild wie ich nur durch Pusten eine Wand gefüllt mit Energie vor mir herschicke. Oder für das Senden wie ich eine Murmel in eine runde Bahn werfe die sofort schnell wird.

Später auf dem Platz habe ich diese Bilder schon parat, ich muss nicht drüber nachdenken, das Bild ist einfach da und beeinflusst mein Handeln welches sofort klarer wird.
Positive Bilder und die Vorstellungskraft sind mächtige Werkzeuge im Training, sind sie erstmal im Kopf helfen sie einem schnell und intuitiv zu handeln.

Bedürfnisse

IMG_6645Kurz mal zwischen notiert was sind die Bedürfnisse des Pferdes?

Haben die Bedürfnisse des Pferdes eine Reihenfolge?

  • Sicherheit
  • Wohlbefinden
  • Spielen
  • Fressen

 

Was ins Auge fällt ist die Tatsache das Fressen an letzter Position steht. Hieraus können wir viel ableiten. Frisst ein Pferd nicht kann es z.B. damit zu tun haben das seine Grundbedürfnisse nicht gedeckt sind. Ein schlecht sozial integriertes Pferd ohne Sicherheit wird Schwierigkeiten haben.

Oft hört man auch mein Pferd will lieber fressen als mit mir etwas tun. Im Umkehrschluss kann das heißen es hat bei seiner Herde mehr Sicherheit, mehr Wohlbefinden mehr Spiel. Also müssen wir ein besserer Leader werden mehr Komfort bieten und Interessanter für das Pferd werden dann möchte es vielleicht auch wieder MIT UNS etwas tun.