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Natural horsemanship

Nicht geschimpft ist genug gelobt (Gastbeitrag)

Wie schon vor einiger Zeit angekündigt, möchte ich euch heute den ersten Gastbeitrag vorstellen. Nadja schreibt selber einen tollen Blog (http://pferdeverstehen.blogspot.de/) und war so lieb auch hier einen Beitrag zu schreiben. Ich lese ihren Blog sehr gern und finde dort immer viele Inspirationen. Wenn auch ihr einen Gastbeitrag schreiben möchtet könnt ihr mir gern eine Nachricht schicken, ich würde mich freuen und so bekommt der Blog mehr Facetten und wird für ale noch interessanter. Aber nun zum Gastbeitrag von Nadja Müller , viel Spass beim lesen:
Nicht gescehimpft ist genug gelobt – warum Loben uns nicht immer weiterbringt

Ich lobe zu viel. Ich lobe in Situationen, in denen ich nicht loben sollte. Ich lobe Verhalten, das kein Lob (mehr) verdient. Wie, werden sich manche jetzt vielleicht fragen, man kann doch gar nicht genug loben! Lob erhält und fördert Motivation, ohne Lob kein Lernen!
Doch. Die wichtigsten Lektionen lernen Pferde ohne Lob.

Situation I:

Ich bin mit einer sehr unsicheren Stute in der Halle. Sie glaubt, ihre letzte Stunde hat geschlagen, weil überall an der Bande neue Wasserflecken vom letzten Sprenkeln des Hallenbodens prangen. Kopf hoch, Augen aufgerissen, Schweif gestellt, Kreuz hohl, so sehr drückt sie sich in den Unterhals. Wir beginnen, an ihren Emotionen zu arbeiten. Annäherung und Rückzug, ich begleite sie, lasse sie ihre Schwellen erkunden. Wenn sie es nicht mehr aushält, die Nähe zu den Flecken und damit der Druck zu groß werden, treten wir den geordneten Rückzug an und bringen wieder etwas Abstand zwischen uns und die Bande. Innerhalb von etwa einer halben Stunde verändert sich der Gemütszustand der Stute von hochalamiert zu tiefenentspannt. Ich habe sie verbal gelobt, häufig, aber das habe ich eher für mich getan, weil ich ein Ventil für meine Freude über die Entwicklung des Tieres gebraucht habe. Für die Stute war Lob in dieser halben Stunde völlig ohne Bedeutung. Für sie ging es um viel mehr, als zu gefallen oder eine vom Menschen gestellte Aufgabe zu bewältigen. Für sie ging es ums Überleben. Da ist für Lob kein Platz. Ihr größter Lohn waren Ruhe, Sicherheit und Entspannung, nicht überschwängliche Worte oder Streicheleinheiten meinerseits.

Situation II:

Ich bin mit einer dominanten Stute wieder in der Halle. Die Stute macht nicht, was ich von ihr will. Ich will, dass sie rückwärts geht, sie drückt nach vorne. Ich will mehr Abstand, sie versucht, mich mit ihrer Brust wegzuschieben. Wir diskutieren. Hier geht es nicht um Motivation, hier geht es um Respekt. Lob aus meinem Mund, etwa dafür, dass sie endlich mal ein paar Schritte zurück gewichen und mir Platz und Luft zum Atmen gelassen hat, hat für sie überhaupt keine Bedeutung. Ich bin nicht wichtig genug, ich habe nicht genug Einfluss auf sie, als dass ich in einer Position wäre, Lob auszusprechen.
Stell dir vor, du diskutierst mit einer Bekannten, es geht ordentlich zur Sache, ihr findet aber immerhin einen kleinen gemeinsamen Nenner, und dann sagt deine Bekannte: „Das hast du aber gut gemacht, dass du endlich auch meine Sicht der Dinge akzeptierst.“ Wie würdest du das finden? Lob setzt voraus, dass Lobender und Gelobter nicht auf Augenhöhe agieren. Es gibt ein Gefälle von Lehrendem zu Lernendem. Solange die dominante Stute mich als gleichwertig oder sogar niedriger in der Hierarchie einstuft, kann sie Lob aus meinem Mund nicht ernst nehmen. Dafür muss sie zuerst mich ernst nehmen. Respekt erhalte ich nicht durch Loben.

Wir Menschen sind sehr auf Lob und auf Anerkennung fixiert. Ich glaube, dass beides für Pferde eine deutlich geringere Rolle spielt, als wir allgemein annehmen. Ich arbeite überwiegend mit Ruhe und Pause, wenn ich dem Pferd verdeutlichen will, dass es etwas richtig gemacht hat. Wenn Sicherheits- und Respektsfragen ausdiskutiert sind, und die Motivation des Pferdes in den Vordergrund rückt, dann können wir anfangen, über Lob nachzudenken.

Autor Nadja Müller

Vertrauen

Wie vertraut mein Pferd in kribbeligen Situationen? Was kann ich machen damit wir an einem gruseligen Bagger vorbeikommen?

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Eine Frage mit vielen Gesichtern immer wieder anders. Mal ist es der grosse Trecker, mal der Jogger in der Ferne, mal eine Fahne im Wind oder das Böse gelbe Auto.
Zum einen kann man mit Vertrauensübungen desensibilisieren, das kann Arbeit mit dem Flatterband sein, bunten Stangen, Plane oder Tonnen. Je konstruktiver und abwechslungsreicher man dies gestaltet um so mutiger wird das Pferd.
Trotz allem, man kann nicht jede Situation, die einem auf einem Geländeritt passiert trainieren. Das wichtigste ist das man mit sich selbst im Reinen ist. Ein gelbes Auto, ein Bagger am Straßenrand, ein Fahrradfahrer etc… Ist keine Gefahr und genau mit dieser Einstellung sollte man sein Pferd ehrlich und autentisch am Hindernis vorbei führen. Ruhig in den Bauch atmen, aufrecht sitzen bleiben den Blick auf den Weg und mit leichten Zügel ohne Zug drauf dran vorbei.
Die Zutaten bestehen also aus desensibilisieren, Kommunikation, Ehrlichkeit und einem Versprechen zu führen ohne einzubrechen.

Spektakulär

In diesem Jahr wurde ich häufiger gefragt was ist so spektakulär am Natural Horsemanship. Kann man weiter springen, höher springen, wachsen dem Pferd Einhörner oder kann es plötzlich rechnen?

anja-simonSchwierig, viele machen gerade am Anfang eher Rückschritte, das Pferd hat mehr Freiheit, darf oder besser soll mitdenken, es bekommt ein Mitspracherecht und der Mensch muss eine Menge lernen und statt Zwang und Knebel wird mit Körpersprache , Fokus, und sogar kompeltt Forderungsfreier Zeit gearbeitet.

Oft gibt es nicht viel Spektakuläres zu sehen. Uns fällt es auch später nicht auf, da wir sehr natürlich arbeiten. Aber natürlich ist es schön wenn wir unsere Pferde ohne Halfter freiwillig von der Weide holen da sie Zeit mit uns verbringen wollen. Natürlich ist es schön wenn eine Geste reicht das Pferd zu bitten an die Aufstiegshilfe zu kommen da es keine Angst vor seinem Reiter hat. Spektakulär ist das alles nicht aber es sollte einfach so sein und nicht anders. Kein 2 m Sprung mit Springkandarre, kein eingerolltes Pferd mit einer Bestnote vor dem Richter kann es ersetzten. Die einfache natürlche Beziehung zum Pferd ohne Zwang .

Entscheidet selber wen habt ihr lieber um euch? Den Freund der immer mit euch durch Dick und Dünn geht und auch zuhören kann oder den der immer nur dann da ist wenns nen Schleifchen oder Euros für Spektakuläres gibt. Mir fällt die Antwor da ziemlich leicht…

Black and white

Horsemanship heisst unter anderem auch auf die Bedürfnisse eingehen und Lösungen zu suchen.
Immer wieder stolpern wir Menschen über unser oft engstirniges schwarz / weiss denken. Ist etwas einmal als richtig und gut befunden ist es weiss. Kommt nun jemand daher der eine etwas andere Meinung hat ist es schwarz.
Diese Sichtweise schränkt ein und hindert uns voranzukommen!! Jemand der von vornherein eine andere Sichtweise verwirft bleibt auf seiner stehen und kann sich nur minimal weiterentwickeln.
Schauen wir genauer hin, sehr häufig sind in der Meinung anderer auch gute neue Ideen vorhanden, evntl Ideen die sogar eine Schnittmenge mit unseren Bilden und vielleicht schlechte Ideen.
Würden beide ihren „Sack“ Ideen auspacken und die besten Ideen in einen neuen packen wird der neue „Sack“ vielleicht der bessere, positivere, umfangreichere, klarere Ideensack sein. image

Genau so gehe ich auch gern ans Pferd, ich biete etwas an und schaue was kann mein Pferd davon nehmen und was bietet es mir an. Wie oft haben wir am Ende einer solchen Diskussion eine totale Bereicherung ohne Stress.
Üben kann man das aber ebend nicht nur am Pferd sondern im täglichen Leben in jeder Diskussion. Also wie so oft etwas Lebensschule die Horsemanship nunmal darstellt.

Was du nicht wirklich willst, wird auch nicht funktionieren

Der Galopp hat nicht geklappt? Der Ritt über eine grosse Brücke hat nicht geklappt oder entlang einer befahrenen Strasse oder oder oder.

Gründe dafür gibt es natürlich viele, einer der wichtigsten ist aber die Frage wollte ich das in der Situation wirklich?

Später denkt man nicht viel drüber nach und vermutlich würde man auch antworten natürlich wollte ich über die Brücke, natürlich wollte ich angaloppieren…

Aber zurück zum Ereignis, hat wirklich alles gepasst? Gab es vielleicht doch etwas was im Weg war? In sehr vielen Fällen ist das so.

Pferde wollen nicht diese 90 % ige Überzeugung das die Brücke sicher ist, sie müssten ja 10% davon dann abdecken, dann entscheiden sie  lieber zu 100 % das sie NICHT sicher ist und diskutieren es aus.

Ich erinner mich an eine meiner eigenen „Geschichten“ mit einer ganz bestimmten Autobahnbrücke, wir konnten andere Autobahnbrücken reiten, diese spezielle aber ebend nicht. Jedes mal musste ich absteigen, vom Boden war ich mir sicher so geht es und das war natürlich auch so. Was kann man daraus lernen? Die Brücke war die gleiche aber meine Einstellung war 100% sicher. Fürs Pferd macht es auch keinen Unterschied ob wir drüber reiten (andere Brücken sind wir ja auch geritten) oder ob ich es vom Boden drüber führe. Aber halbgare Überzeugungen, mulmiges Gefühl im Bauch macht fürs Pferd DEN Unterschied alles in Frage zu stellen.

hwKDMhPsQ26RYk_3QZ8XZ58nAmesmTquXFHASdDsUqxX=w1374-h777-noWenn wir also etwas tun dann so das 100% Überzeugung dahinter steht. Daher halte iches auch für sinnvoll in einer „Situation“ mal abzusteigen und zu führen oder auch einfach mal umzudrehen.

Es gibt sicher noch die Hau drauf Methode, Augen zu und durch. Klar kann auch das funktionieren wenn man das entsprechende Pferd dazu hat, nur führt genau das dann häufig zu Unfällen die man vermeiden kann. Wir verlieren nichts wenn wir rechtzeitig den Plan ändern. Im Gegenteil wir bleiben bei 100 %. Das Pferd weiss nicht das unser Plan A gerade gestrichen wurde. Es nimmt nur unsere sichere Führung wahr.

Wie kommt man zu den 100%?

Im Falle unserer Brücke haben wir zunächst Brücken geritten bei denen ich 100% sicher war.

Die „schwierige“ Brücke habe ich geführt, damit hatten wir eine sichere Annäherung.

Um so öfter ich die anderen Brücken geritten habe um so sicherer wurde ich allgemein in Bezug auf Brücken.

Meine Einstellung zu Brücken  hatte sich verändert und irgendwann kam der Tag wo ich schlicht zu faul zum Absteigen war, wir waren gut vorbereitet, ich wollte nicht absteigen und war 100% sicher das wir das können. Pferd hat das natürlich auch nicht in Frage gestellt.

Und genau so werde ich es auch in Zukunft handhaben, wenn ich nicht wirklich sicher bin lasse ich es ganz und teile die Situation in ein Annäherung / Rückzug Spiel auf bis wir beide nicht nur nah dran sind sondern 100% sicher.

Kinder und Horsemanship

Geht das überhaupt? Horsemanship ist auch Lebensschule und diese ridekann nicht früh genug beginnen.

Jeder kennt doch den Spruch was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer.
Was mir aber besonders im Training mit Kids auffällt ist das autentische. Kinder sind echt. Ihre Freude am Pferd ist echt, sie können super puzzeln und sind nicht so direkt und plump wie viele Erwachsene.
Sie haben Zeit und nehmen sich die Zeit. Sie sehen so viele kleine Dinge die sie zum lachen bringen. Das färbt ab aufs Pferd. Pferde unterhalten sich gern mit Menschen wenn sie echt, autentisch und voller Freude sind.
Mein Lieblingsspruch ‚Happy people makes happy horses‘ wird mit Kindern ein Kunstwerk welches man betrachten kann.
Beobachtet einmal Kinder die mit Pferden spielen, hier kann man sehr viel lernen.

Was kann ich dagegen machen?

Eine Frage die in vielen Pferdeforen zu hören ist. Aber warum so nIMG-20140803-WA0014egativ anfangen?
Die Fragen sollten lauten:
wie kann ich meinem Pferd helfen?
Was kann ich dafür tun?
Was habe ich übersehen?
wie kann ich besser Fragen ob mein Pferd das für mich tun kann?
etc…

Wir müssen und sollten nichts „gegen“ etwas machen sondern „für“ ein positives lernen und trainieren umdenken.
Im Training merke ich den Unterschied sofort wenn ich nett frage und helfe statt zu befehlen treten wir in einen Dialog und erarbeiten uns die Ziele oder ändern auch unerwünschte Sachen viel schneller.

Du kannst alles ändern

Vorab ein kleines sehr berührendes Video zur Inspiration:
Helden!

Zum einen hat mich das Video sehr berührt aber ebend auch inspiriert. Diese Frauen waren an dem Tag Helden!!!
Die Behörden waren hilflos nachdem über 100 Pferde vom Wasser in die Enge auf einen nur noch sehr kleinen Abschnitt vom Festland
getrennt wurden und dabei schon 18 Pferde starben. Man probierte mit Booten die Pferde zu holen was natürlich bei der Menge aussichtslos war. Es wurde Futter gebracht aber ein Plan zur Rettung war nicht in Sicht.
Dann hatten 7 Frauen mit ihren Privat Pferden die Initiative ergriffen und haben ‚einfach alles geändert‘. Sie ritten unter Einsatz ihres
Lebens in der Kälte durchs Wasser und haben auf die natürlichen Mechanismen des Pferdes gesetzt: „Horses are natural followers“!! Der Plan ging auf und ALLE noch lebenden Pferde wurden gerettet. Für diese Tat hätten sie wohl ein Denkmal verdient.

Warum ist das inspirierend? Es zeigt wenn jemand mit den einfachen mitteln und pferdisch verständlichen gesten einfach macht dann kann man alles ändern,  selbst so schlimme Situationen wie diese in dem Video. Ich möchte Wetten, wenn man die Situation als Training angesetzt hätte ohne die Not dahinter hätten die meisten gesagt, geht nicht, zu kalt, zu hektisch, Angst etc…
Hier haben aber ebend alle auf natürliche art funktioniert sowohl die Pferde als auch die Menschen. Wir sollten also viel häufiger einfach mal machen und die Dinge Ändern. Wie oft hört man ohhh es ist stürmisch da kann ich mit meinem Pferd nicht reiten etc.. in wirklichkeit sind es NUR UNSERE BEDENKEN die uns hindern und oft alles kompliziert werden lassen.

Aufgabentrennung

Ein Problem zwischen Mensch und Pferd ist immer wieder dieIMAG1023 (1) gerechte und sinnvolle Aufteilung der Aufgaben.
Probleme entstehen häufig wenn die Aufgaben gemischt werden, Heute bin ich für dies zuständig und Pferd für das und morgen ist es genau anders herum.  So kann es nicht funktionieren, wir verlieren den Respekt und das Pferd ist Verwirrt.
Es ist wichtig wenn ich etwas vom Pferd möchte zu wissen was ist MEINE Aufgabe dabei und was ist die Aufgabe des Pferdes.

Ein beliebtes Beispiel ist das ungewollte Grasen:

Wir gehen unbekümmert mit dem Pferd spazieren und bleiben kurz stehen, das Pferd streckt seinen Kopf ins Gras am Wegesrand, danach wird dann gern mal der Kopf mit dem Halfter und dem Seil wieder hochgezerrt und dann nach kurzer Diskussion weitergegangen.
Hier ist schon viel schief gegangen:
1. Aufgabe des Menschen, Zeige die Richtung an, achte auf Feinde und signalisier dieses auch durch die Körpersprache.
2. Aufgabe des Pferdes, Achte auf die Gangart und die vorgegebene Richtung
3. für beide gilt ’stay connected‘

Wenn ich nun stehen bleibe und ’nichts‘ signalisier gibt es fürs Pferd absolut keinen Grund NICHT zu grasen, so weit so gut, ich würde genau das meinem Pferd dann auch immer erlauben, es ist kein Hellseher und kann auch nicht wissen das wir vielleicht nur kurz
gehalten haben und sofort weiter wollen wenn ich es dann nicht ankündige. Es ist vermessen aus dieser Situation am Strick zu zerren, damit nehme ich dem Pferd SEINE Aufgabe nämlich den Kopf zu heben und beginne zu argumentieren, später wird das zum ausgewachsenen Problem. Meine Aufgabe ist es nur mich mit körperspannung und Körpersprache mitzuteilen notfalls auch in Phasen die Hinterhand wegzuschauen
und die Aufmerksamkeit wieder zu bekommen und dann einfach weiterzugehen, das Pferd folgt von allein und ja es wird dann den Kopf auch aus dem Gras nehmen. Gleiches gilt natürlich auch beim Reiten,
den Kopf hochziehen ist nicht unsere Aufgabe es führt nur zu Argumentation und Kampf.

Es lohnt also drüber nachzudenken bei Problemen was ist MEINE Aufgabe und was ist Pferd seine Aufgabe. Man wird schnell feststellen viele Dinge die mal schwer waren werden leicht und harmonisch.

Verstehen

IMAG1016Letztens kam ich an einem Reitplatz vorbei auf dem eine junge Frau verzweifelt mit ihrem Pferd trainierte und mächtig gestikulierte. Es endete immer wieder mit einer kurzen Pause einem streicheln und sie war gewiss keine von denen die bewusst ihr Pferd ärgern oder zusammenstauchen möchte. Sie hatte ein Trainingsziel und wollte es dem Pferd erklären, dabei kam es zu Auseinandersetzungen in denen zum Teil gepiekst und auch sinnfrei am Zügel gezerrt wurde. Sie probierte verschiedene Dinge aus und nichts wollte so richtig klappen…

Wie kommt es zu solchen Reitszenen?

Albert Einstein sagte mal
„Wenn du es nicht erklären kannst, hast du es nicht verstanden“

Ich glaube genau das ist der Punkt, wir denken oft zu direkt und sehen nicht mehr den Weg. Ich versuche es immer einfach zu halten, das Pferd ist kein Atomphysiker und ich kann nicht sagen spring 1,20 m bleib stehen dreh dich um und mach kompliment und wenns
nicht klappt hau ich mit der Gerte drauf zerre am zügel und reisse das Pferd herum und drück es dann irgendwie runter.
Zunächst denke ich nach welche Schritte sind notwendig, was muss das Pferd dazu wissen und was muss ich lernen damit ich jeden Schritt simpel erklären kann. Das wichtigste dabei ist das ich es schon im Vorfeld verstanden habe und zwar auch die Sicht des Pferdes. Genau so und nur so wird ein Schuh draus. Pferde können unglaubliche Dinge für uns tun wenn wir Ihnen die Zeit geben die es braucht und wir es richtig erklären.
Eine Reitlehrerin hat mir mal gesagt alles was schwer geht ist meist falsch, die Dinge sollten leicht gehen. Zerren, ziehen, pieksen, schreien, all das ist nicht leicht sondern zäh und schwer und meist steht dazwischen das Verstehen. Sei also sicher das du es verstanden hast. Es hat keinen Sinn dinge zu erklären die du selbst noch nicht begreifst.