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Das „Undenkbare“

Jeder Reiter hat schon drüber nachgedacht oder es ist ihm bereits passiert. Das undenkbare,was wenn es passiert?

Die Folgen eines Reitunfalls können drastisch sein. Von kleineren Blessuren über Knochenbrüche bis zum Tod ist eigentlich alles möglich wenn das Undenkbare passiert. Wir arbeiten mit einem Lebewesen und ist ebend nicht so kalkulierbar wie ein Fahrrad.

Nun fragt man sich was kann man dagegen unternehmen? Kann man überhaupt etwas machen? Ich bin der MeinungIMAG0130 man kann etwas machen. Zumindest kann man die Chancen erhöhen heil und Gesund zu bleiben. Viele Reiter sind der Meinung, ich setze mir einen Helm auf und dann bin ich geschützt. Ganz sicher schützt ein Helm vor Kopfverletzungen und es ist vernünftig einen Helm zu tragen. Eine Sicherheitsweste kann zusätzlich die Rippen und die Wirbelsäule schützen. Feste Schuhe mit einer Stahlkappe schützen den Fuss vor dem Huf und vorm Umknicken. Mitlerweile gibt es sogar Westen mit air-bag System die im Falle eines Sturzes in Millisekunden aufgeblasen werden und sogar eine art Halskrause bereitstellen um den Nacken zu schützen.

Also notieren wir mal:

Punkt 1  – Sichere Ausrüstung beim Reiten (Helm, Schutzweste, sicheren Schuhwerk)

All das nützt oft aber nicht viel, weil trotz allem Situationen entstehen können die ungesund sind. Es hilft auch nichts ein tolles Auto mit esp – abs und Air-bag betrunken mit 200 durch eine geschlossene Ortschaft zu fahren, das endet sicher nicht gut. Also notiere ich weiter:

Punkt 2 – körperliche Fitness und mental vorbereitet aufs Reiten sein

Punkt 3 – Ausbildung. Wer reitet braucht keinen Führerschein trotz allem sollte er Unterricht nehmen und das Reiten lernen. Evntl. auch Falltraining für das ‚Undenkbare‘ dem Sturz trainieren, das erhöht enorm die Chancen einen Sturz besser abzufangen.

Punkt 4 – Kommunikation und Partnerschaft, für mich einer der wichtigsten Punkte. Das erlernen von Kommunikation mit dem Pferd. Zu wissen was es bedeutet ein Fluchttier zu sein. Signale der Ohrstellungen verstehen. Verstehen wie wir uns dem Pferd vorstellen, wie wir dem Pferd etwas mitteilen können damit es uns versteht und natürlich die Bedürfnisse des Pferdes und die Beziehung zum Pferd an erster Stelle führen. Horsemanship hilft uns dabei.

Punkt 5 – Besondere Situationen kennen, verstehen und trainieren. Viele denken die meisten Unfälle passieren im gestreckten Galopp mit durchgehenden Pferden, sicher dort können die schwersten Unfälle passieren. Die meisten Unfälle passieren jedoch bei ‚Standards‘. Beim Führen durch ein Weidetor z.B. immer drauf achten das nach dem durchschreiten die Hinterhand weggeschickt wird dann steht der Pferdekopf zum Tor gerichtet und man kann das Tor in Ruhe schliessen ohne einen Tritt zu bekommen. Beim Aufsteigen sicherstellen das das Pferd IMMER an die Aufstiegshilfe freiwillig herantritt und auch IMMER steht (hier passieren wahnsinnig viele Unfälle durch losstürmende Pferde wärend des Aufsteigens oder auch wärend des Absteigens). Meinen Stand immer prüfen, nie zwischen 2 Pferden stehen wenn diese zusammen geführt werden. Ich glaube wenn man die Standardsituationen, die einem täglich begegnen aufmerksam behandelt und auch gut trainiert mindert man das Unfallrisiko um ein vielfaches.

Punkt  6 –  Check! Bevor man überhaupt dran denkt aufs Pferd zu steigen sollte immer ein Check des Pferdes stattfinden auf Verletzungen, Ausrüstung und der mentalen Einstellung. Sicherstellen das es gut drauf ist. Selbiges gilt natürlich auch für uns wie ich schon im Beitrag pre-ride check vs selfcheck geschrieben habe.

Verhält man sich entsprechend und beherzigt diese Punkte und stellt fairness und Beziehung als primäres Ziel voran sind die chancen gut das man vielleicht nie einen Unfall erleben muss. In dem Sinne wünsche ich euch eine Gesunde und verletzungsfreie Zeit mit eurem Pferd und natürlich tolle Ausritte durch den gerade so tollen Herbst.