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7 steps of fear

Animiert durch Dr. Stephanie Burns Buch move closer stay longer hab ich mir Gedanken gemacht wie man mit Angst umgehen kann. Ängste beim Reiten begegnen uns immer wieder und oft steht man vor einem eigentlich kleinen Problem völlig gelähmt und tritt auf der Stelle oder man weicht  dem Problem komplett aus. Beliebt sind auch Tricks zu nutzen um die Angst zu überspielen.

Weiter bringt uns aber weder ausweichen, nichts tun oder Tricks, auch das Ändern der Ausrüstung ist meist nur ein Vertuschen des Problems. Die Angst ist da und lässt sich nicht wegdiskutieren und das ist zunächst auch gut so.

Der erste Schritt sollte immer sein es auszusprechen und näher zu betrachten. Was ist es ganz genau? Angst vor Galopp heisst nicht Angst vorm Reiten. Es ist nur die Angst vor einer bestimmten Gangart und sollte uns nicht vom Putzen des Pferdes abhalten. Befasst man sich nicht mit dieser Angst und benennt sie nicht näher heisst es schnell ich habe Angst vorm Reiten – – vorm Putzen — vor Pferden — eine ganz böse Spirale.

Mein zweiter Schritt nach dem ich es erkannt habe ist daran zu arbeiten. Einen Plan von 7 Treppenstufen zu erarbeiten und auf der obersten Treppenstufe liegt mein Ziel. Wenn ich nach oben will muss ich mit der ersten Treppenstufe anfangen. Klingt logisch, also überlege ich was kann ich trainieren was mich etwas weiter bringt sich aber noch sehr gut anfühlt. Genau diese Aufgabe ist meine erste Treppenstufe. Danach kommen weitere Aufgaben 2. – 6. Treppenstufe. Auch die 2. und 3. Stufe sollte mich nur etwas herausfordern (wichtig) Wenn nun die 1. bis 3. Stufe machbar ist habe ich schon einen Plan und einige Aufgaben an denen ich arbeiten kann mir passiert nichts und bildlich bin ich schon fast auf der Hälfte der Treppe angekommen (das sollte doch schon motivieren den Rest auch zu gehen).

Ab der 4. Stufe sollte es etwas mehr Herausforderung sein und ggf. auch schon ‚kribbelig‘ werden. Durch das Training von 1 bis 3 bin ich schon motiviert und auch etwas besser vorbereitet und vielleicht ist es bis zur 4. Stufe garnicht mehr so aufregend wie man es am Anfang gedacht hat. Hat man das geschafft ist man bildlich schon über der Hälfte der gesamten Treppe, jetzt noch umkehren (no way). Stufe 5 und 6 erschienen vielleicht zu Beginn noch besonders kribbelig und sind jetzt nur noch etwas aufregend. Sollte man auf einer der Stufen merken es geht noch nicht ist das nicht schlimm man kann eine Stufe zurückgehen, viel verloren hat man nicht man muss ja nicht wie bei Mensch ärger dich nicht zurück an den Anfang auch das sollte motivieren man bleibt bildlich fast auf gleicher Höhe.

Ist man dann nach den Aufgaben auf der Stufe 6 angekommen ist man schon bei dem kribbeligsten Teil und wenn die Aufgaben wirklich gut durchdacht waren ist man nach erfolgreichem Abschluss so gut vorbereitet das die Stufe 7 die eigentlich definierte Angst es Wert ist es anzugehen und vielleicht nur noch ein Spaziergang da man merkt es ist alles nicht mehr schlimm.

Ich habe eine kleine Grafik vorbereitet wie man sich so einen 7 Stufenplan selber aufbauen kann. Dies ist ein Beispiel aus meinem eigenen Training. Ich komme nicht so häufig dazu mit vielen fremden Pferden zu reiten. Ein Ritt mit fremden Pferden hat mich immer nervös gemacht, wie wird mein Pferd klarkommen was wenn… etc…

Eine Möglichkeit es anzugehen ist unten in der Grafik, die ich dafür gemacht habe.

In der Tabelle mit den 7 Stufen habe ich eine Spalte mit Datum eingebaut. Diese kann benutzt werden um einzutragen wann habe ich welche Stufe abgearbeitet, man könnte aber auch vorher schon Termine eintragen bis wann möchte ich welche Stufe abgearbeitet haben. Dabei sollte man allerdings beachten das sowas auch unter Druck setzten kann. Das muss jeder für sich entscheiden wie  gut er mit Druck umgehen kann. Manch einer benötigt den ‚Tritt in den Allerwertesten‘ um auch wirklich ans Ziel zu kommen, andere brauchen die Zeit die es braucht. Ich finde beides ist ok so lange man wirklich an den Aufgaben arbeitet. Eine gute Idee kann es auch sein nur für Schritt 4 und 7 ein Datum festzulegen oder 3 und 6.

Was kann man machen wenn eine Stufe garnicht klappt?

Zum einen kann man einfach einen Schritt zurück gehen um sicherer zu werden, zum anderen wenn auch das nicht wirklich hilft sich Hilfe zu holen, ich habe mir in einer solchen Situation gezielt für ein ganz bestimmtes Problem eine gute Trainerin der ich vertraue geholt und hab mich durch coachen lassen. Zum einen gibt es Sicherheit und natürlich auch neues Wissen und ein Stück Ausbildung. Ausbildung und Wissen sind die wichtigsten Bestandteile um Fortschritte zu machen.

Wie sieht euer „7 steps of fear plan“ aus? Was wollt ihr vom Tisch haben? Probiert es aus.

7-steps-against-fear

 

 

 

Warum hat mein Pferd Angst vor Wasser ?

ZOE_0015Viele fragen sich, warum hat mein Pferd solche Angst vor Wasser?

Selbst bei einer kleinen Pfütze macht es einen riesen Bogen drum, am Anfang stellte ich mir die Frage warum mein Pferd das tut, ich bin doch da es Braucht doch keine Angst zu haben.

Bis ich mir dir Frage stellte, wie mein Pferd das eigentlich sieht, das Pferd weiß nicht wie tief die Pfütze ist oder geschweige was denn da drinnen ist.

Ich überlegte mir wie ich meinem Pferd das Vertrauenübermitteln kann das es in Zukunft keine Angst mehr vor Wasser haben braucht, sondern das es Spaß machen kann. Ich fing an vom Boden mit ihm zu arbeiten, arbeitete mit Annäherung und Rückzug und versuchte so ihm zu vermitteln das alles gut sei. Es dauerte natürlich einige Zeit, verlangt nicht sofort das Euer Pferd gleich beim ersten oder zweiten mal ohne Bedenken durchs Wasser geht, jedes Pferd ist anders und brauch unterschiedlich viel Zeit und Geduld. Mittlerweile kann ich mit meinem Pferd super viel Spaß im Wasser haben, was jetzt im Sommer besonders viel Spaß macht..          

move closer stay longer

Ich gehe heute nicht Reiten da ich Angst habe. Ein Satz der vielen Reitern häufig begegnet. Angst ist, wenn man die Pferdeforen mal durchläuchtet ein Thema was immer wieder besprochen wird. Nun wir haben es mit Lebewesen zu tun und nicht mit Maschinen daher bleibt natürlich immer das sogenannte Restrisiko. Gerade im Horsemanship hat man Strategien dem Gefühl Angst zu begegnen aber dennoch gibt es diese Tage…

Warum gibt es Angst? Zunächst ist es einfach eine Schutzfunktion, gehe ich das erste mal in eine riskante Hängebrücke wird mich das Gefühl Angst vielleicht beschützen und sagen hey lass das lieber  überprüfe ersteinmal ob das sicher ist mach dich damit vertraut. Also ist Angst grundsätzlich etwas was uns helfen kann.

Warum ist Angst gefährlich? Angst kann uns lähmen und handlungsunfähig machen. Ganz ungünstig in einer Situation wo vielleicht das Pferd durchgeht, denn genau da müssen wir aktiv werden um die Situation zu meistern.

Wie kann man mit der Angst umgehen? Wichtig ist erstmal zu erkennen das man Angst vor etwas hat und die Angst dann auch zu benennen. Wenn man z.B. Angst hat mit dem Pferd über Brücken zu gehen dann macht es wenig Sinn zu sagen ich habe Angst vor dem Reiten, aber genau das kann passieren das die Angst immer mehr die Oberhand gewinnt. Am Ende heisst es dann vielleicht sogar ich habe Angst vor Pferden. Es ist wichtig genau zu wissen wovor man Angst hat.

Es gibt eine tolle Strategie gegen die Angst beim Reiten von Stephanie Burns. In Ihrem Buch move closer stay longer (nur in englisch erhältlich aber wirklich leicht zu lesen) erklärt Stephanie was man tun kann um sich von der Angst zu befreien.


 

Zunächst schreibt man Dinge in 3 Spalten auf:

Die erste Spalte ist die Grüne Spalte, hier schreibt man all die Dinge auf mit denen man gut zurecht kommt das kann Hufe säubern sein, Schritt auf dem Platz reiten, Fell bürsten etc…

Die zweite Spalte ist die gelbe Spalte, hier schreibt man Dinge rein die man machen kann aber wo es schon ein kribbeln in der Magengegend gibt. Das kann Trab im Gelände sein, Springen über Cavalettis etc…

Die dritte Spalte ist die rote Spalte, hier schreibt man die Dinge rein die garnicht gehen. Das kann Rinder jagen sein oder im gestreckten Galopp über Wiesen reiten…

Um nun daran wirklich zu arbeiten ist die 2. Spalte die wichtigste, wir müssen lernen das wir in Aktion kommen. Also sollten wir die Dinge die uns ein wenig kribbeln bereiten häufiger anpacken und so lange es geht ‚aushalten‘. Das Gefühl der Angst wird einen schon bald verlassen. Das schöne daran ist wir können schon bald Dinge aus der 2. Spalte rüberschieben in die 1. Spalte da sie vertraut und sicher geworden sind. Genau das sollte man auch tun, die Tabelle gehört wöchentlich aktualisiert und neu geschrieben damit wir auch sehen hey es hat sich etwas wichtiges getan. ICH BIN MUTIGER UND BESSER geworden. Die neue Sicherheit wird uns mehr Mut geben einzelne Teile aus der Roten Spalte in die gelbe zu schieben und wenn man wirklich an diesem System arbeitet kommt der Tag an dem Angst ein gefühl der Vergangenheit ist und Spass das dominierende Gefühl. Genau das ist es was der Umgang mit unseren Pferden nämlich machen soll: S P A S S

Um das System von Stephanie Burns genauer kennen zu lernen hab ich euch oben im Artikel einen Link zum Buch gepackt. Viele Parelli students werden es sicher auch schon kennen. Ich meine im alten Level System war das Buch sogar mal dabei. Alle anderen können über Amazon bestellen.