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Hut oder Helm oder beides?

Heute freue ich mich Euch einen tollen Gastbeitrag von Kurt Jelinek zu präsentieren. Die Idee eines sicheren Helms der aber wie ein Hut aussieht fand ich gerade für das Wanderreiten schon immer gut. Die meisten „Helm-Hüte“ sahen halt nur wirklich bescheiden aus und boten wenig Sicherheit. Kann diese Geschichte daran etwas ändern? Wie ich finde ja und optisch sieht es auch richtig gut aus.

Viel Spaß mit dem folgenden Gastbeitrag von Kurt:

Die Geschichte hinter dem Hut mit integriertem Kopfschutz – von der Idee bis zur Fertigstellung

Ich bin Wanderreiter. Nirgendwo sonst fühle ich mich so ursprünglich und intensiv mit der Natur verbunden wie auf dem Rücken eines Pferdes.

Hingegen: Das größte Glück der Pferde scheint der Reiter auf der Erde. Das galt zumindest für meine beiden, als ich im letzten Jahr (2019) meine Tour von Halle/S. nach Barcelona nach 500 km wegen Satteldrucks abbrechen musste. Mein neuer Hut mit integriertem Kopfschutz dagegen bestand alle Herausforderungen mit Bravour. Das ist wichtig, denn das kannte ich auch anders.

2017 hatte ich das Wanderreiten erstmals für mich entdeckt, zuerst noch mit einer organisierten Reitgruppe u.a beim Habereder im Bayrischen Wald.

Im April 2017 war ich in Sizilien. Der 180 km lange Trail führte uns quer durch Sizilien vom Landesinneren bis hin zum Ätna. Ich erinnere mich gut: es war April und es war eiskalt. Alle Teilnehmer trugen ordnungsgemäß ihre Reithelme. (bei Veranstaltern obligatorisch)

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Helm ist obligatorisch in Italien. 
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Horde am Hang 
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Kollegen auf der Reittour

Anfangs sah es einfach nur komisch aus, wenn eine Horde Wanderreiter mit kugelrundem Kopf die steilen Hänge queren. Doch nach einem Tag wurden die Reithelme auch unbequem und ausgesprochen unpraktisch. Bei Regen lief einem das Wasser direkt den Rücken hinunter, meistens auch noch durch … und der Sattel quiekte.

Also suchte ich nach einer Alternative. Ein Fahrradhelm wäre möglich gewesen – nun ja, wem die Optik egal ist, mag hiermit zurechtkommen. Für mich war das eher nichts. Noch auf der Reittour probierte ich es daher mit einem Helm aus Polyester, auf den wiederum sich ein Hut stülpen lässt. (https://www.hauptner.ch/de/pferdesport/pferd/westernreiten/zubehoer-western/westernhut-kopfschutz)

Bilder: Original vom Anbieter

Was soll ich sagen? Es war suboptimal. Weder passte der Helm richtig auf meinen Kopf, noch entsprach er der Sicherheitsnorm. Dass der Hut beim Galoppieren aber immer vom Helm flog und sich auch mit einem Band nicht vernünftig fixieren ließ (also ohne mir beim nächsten Windstoß die Luft am Halse abzuschnüren), das war dann doch mehr als nur unangenehm.

Doch das Wanderreiten hatte mich gepackt und ich war nicht gewillt, die Suche nach einem guten Reithelm aufzugeben. Meine Ansprüche waren so groß nicht: Es sollte Helm und Hut in einem sein. Eine gutaussehende, bequeme Kopfbedeckung mit integriertem Kopfschutz. Kann so schwer nicht sein, dachte ich mir. Und doch brachten meine Internetrecherchen zunächst kein Ergebnis.

Monate später habe ich schließlich doch ein amerikanisches Produkt gefunden, das meiner Idee nahekam (https://resistol.com/pages/resistol-ridesafe). Ein Helm mit integriertem Hut. Oder andersherum? Egal. Typisch amerikanisch allemal: groß, mächtig, fast wuchtig. Aus großer Entfernung wirkt das Produkt sehr gutaussehend, perfekt für Westernreiter. Doch schaut man genauer hin, wirken die schwarzen Kinn-Strapse und auch die ausladende Krempe nicht authentisch. Für mich war auch dieses Produkt leider keine echte Alternative.

Bilder von: https://resistol.com/pages/resistol-ridesafe

Ich hatte also die Wahl: aufgeben oder selber machen. Wer mich kennt, weiß, dass ich so schnell nicht den Kopf in den Sand stecke. Also habe ich mich selbst an die Arbeit gemacht. Ich wollte Authentizität pur.

Meine Idee war daher, in Wanderreithüte und Westernhüte bekannter Hutmarken einen Kopfschutz zu integrieren. Gemeinsam mit meinem Partner, einer Manufaktur aus Leipzig, habe ich viele Monate an Konzeption, Design und Umsetzung gearbeitet, bis nach vielen Anläufen schließlich die ersten hochwertigen Hut-Helme fertigstellen konnten. Welche Herausforderungen es auf diesem Weg zu meistern gab, lesen Sie gern hier. (verlinken)

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Kurt unterwegs Richtung Barcelona
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Mein erster Prototyp. Hat spitzenmäßig gedient 500km. Diesen Hut trage ich noch heute
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Kurt beim Stall mit Krümel. Man beachte den Hut mit integriertem Kopfschutz

Der erste Westernhut mit integriertem Kopfschutz laut EN

 

Von der Idee zum Helm: Herausforderung DIN-Norm

Auch wenn die Idee eines „Hut-Helms“ für Reiter nicht ganz neu ist, gibt es bislang keine Produkte, die meine Anforderungen überzeugend erfüllen:

·         Sicherheit, die durch die DIN-Norm für Reithelme vorgegeben ist

·         authentisches Aussehen

·         Tragekomfort (Bequemlichkeit und Wetterschutz)

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Wanderreithüte mit integriertem Kopfschutz

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Kinnriemen mit Einhandbedienung offen
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geschlossen

          

Der Weg von der Idee zum Produkt war lang und lehrreich. Insbesondere die Umsetzung der DIN-Norm war eine große Herausforderung. Für Schutzhelme gelten danach folgende Kriterien:

  • Je nach Sportart muss der Helm eine definierte Festigkeits-Anforderung erfüllen, welche als Schutzklasse bezeichnet wird.
  • Das verwendete Material muss z.B. bei einem Sturz auf einen Stein gewährleisten, dass die Spitze des jeweiligen Gegenstands das Material nicht durchdringt, so dass der Kopf unverletzt bleibt.
  • Der Helm muss durch einen Befestigungsmechanismus fest am Kopf befestigt werden können.
  • Die Lebensdauer des Helms soll bei Unversehrtheit mindestens 48 Monate betragen.
  • Der Kopfschutz soll leicht sein und den Tragekomfort unterstützen.

Die Fahrradhelm-DIN-Norm war recht einfach zu erfüllen, die schaffte mein Hut-Helm schon im ersten Anlauf.

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Mein erster Hut mit integriertem Kopfschutz

Die Hürden für die Reithelm-Norm allerdings lagen etwas höher. So muss beispielsweise der Kinnriemen in allen Lagen mit einer Hand zu öffnen sein. Mir selbst war außerdem wichtig, dass der Riemen einfach verstellbar ist und optisch gut zum Hut passt. So richtig ins Schwitzen kamen wir bei der Ermittlung der passenden Kinnriemenführung. Denn Abgucken war nicht, wir wollten es selbst schaffen und dabei vielleicht ganz neue Wege gehen. Bis der Kinnriemen schließlich saß, wie und wo er sitzen sollte und allen Vorgaben entsprach, haben wir uns unzählige Male getroffen, getüftelt und gewerkelt.

Doch schließlich hat sich die Arbeit gelohnt. Denn neben der Umsetzung der DIN-Norm ist uns das Wichtigste wirklich gut gelungen: man sieht dem Hut nicht an, dass er eigentlich ein Helm ist. Erkennungsmerkmal ist einzig der Kinnriemen. Wanderreiter, Westernreiter, Freizeitreiter: alle können nun einen authentischen Reiterhut mit verlässlichem Kopfschutz tragen. Und darauf bin ich schon ein bisschen stolz.

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Die Bilder zeigen etwas aus der Entwicklungsgeschichte. Das authentische Aussehen der Hutform war ein MUSS. In seinen Anfängen ist das nicht immer so gelungen.

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 Link zum Shop: https://hat-line.com/

 

 

 

 

sicher Anbinden mit dem safety clip

Sicher anbinden, ein Problem? Gerade Jungpferde oder auch Zappelpferde haben mit dem „fest“ anbinden häufig Probleme. Steht man allerdings daneben und hält das Pferd fest, fällt schnell etwas auf. Man gibt kurz nach und zack ist Ruhe , Pferd wird aufgefordert wieder einen Schritt nach vorn zu machen und es steht.

Wir haben aus dem Grund einmal den Safety Clip (the safe clip) ausprobiert. Weitere Informationen findet Ihr auch auf der Webseite http://www.the-safe-clip.de/

Der Clip kostet 29,90 (Auf Amazon konnte ich ihn etwas günstiger finden) und ist sein Geld Wert.

Murphy steht eigentlich am Anbinder ist aber schon auch gern mal etwas tappelig , mit ihm habe ich begonnen zu testen. Das Prinzip ist sehr einfach, das Seil wird in gewünschter Länge durch den unteren Teil geführt als Schlaufe und auf der Rückseite wieder um den oberen Teil de Clips nach vorn geführt, dort kann man in der Position eins noch die Länge nachjustieren dann in Pos. 2 legen. Unterhalb der Position 2 ist eine Schraube mit der man justieren kann. Ich kann die Schraube garnicht anziehen und das Pferd kann mit wenig widerstand das Seil etwas ziehen (diese Einstellung eignet sich für Pferde die das Anbinden gerade lernen) , ziehe ich die Schraube schrittweise etwas an wird der Widerstand größer und das Pferd muss sich etwas mehr anstrengen. Meist gibt das Pferd schnell nach und steht wieder ruhig. Auch Kinder können durch die simple Handhabung so sicher anbinden. Auch ist es möglich mit Knotenhalfter anzubinden da durch das Nachgeben eben keine Starre Einwirkung kommt wo sich das Pferd verletzten könnte.

Am Stall haben wir sichere Anbindehaken wo wir anbinden können, aber was macht man im Wald, auf einem Ritt in der Pause. Dazu habe ich mir einen Baumgurt gekauft mit 2 D-Ringen (siehe Video unten) Damit kann ich an einem Baum in gewünschter Höhe sicher anbinden.

Der Clip sieht sehr stabil aus und ist leichter als ich es beim Bestellen vermutete. Unser Fazit, wir können den safety clip empfehlen, Preis Leistung ist gegeben und mitlerweile würde ich nie wieder anders anbinden wollen

Hier noch ein kurzes Video:

Buchtipp Die Wanderreiter-Akademie (Herbert Fischer)

Ich habe gerade das Buch
Die Wanderreiter-Akademie (Herbert Fischer) gelesen.

wanderreiter_akademie
wanderreiter_akademie

Herbert Fischer ist Autor und auch Gründer der deutschen Wanderreitakademie.
Das Buch ist ein guter Ratgeber für Einsteiger aber auch erfahrene Wanderreiter werden das eine oder andere auf die Reise mitnehmen.
Es ist keine Schritt für Schritt Anleitung (die wird es auch wo anders nicht geben).
Hier werden Packlisten diskutiert oder auch das ideale Wanderreitpferd, die Fischer-Dietz Methode mit 50 Punkten, um ein Pferd zu bewerten (spannend wenn gleich ich einiges anders sehe getreu dem Motto „kein Pferd hat die falsche Farbe“) aber es geht um Sicherheit und Objektivität für den Einsteiger und aus dieser Sicht kann ich die meisten der 50 Punkte sehr gut nachvollziehen.
Herbert Fischer bezeichnet sich im Buch als Generalist und dies wird ihm auch in seinem 2. Leben als Wanderreiter nachgesagt. Er führte vorher ein Unternehmen mit 800 Mitarbeitern und er weiss wovon er redet und kennt Ziele und Methoden. In der Wanderreitakademie sind Ausbildungsstufen bis hin zum Wanderritt Meister vorgesehen wo auch unternehmerische Qualitäten wie Rechnungsewesen Planung eines Wanderreitbetriebs, Menschenführung/Psychologie eine Rolle spielen.
Interessant sind die Ausführungen mit welcher Planungssicherheit große Ritte angegangen werden.
Man merkt schnell wo die eigenen Qualitäten verbessert werden können und müssen.
Sehr schön auch die unterschiedlichen Anekdoten / Geschichten von vergangenen Ritten, bei manchen muss man lachen bei manchen staunen. Und jedes mal nimmt man etwas mit, sei es nur eine neue Idee.
Einziges Manko wenn man es überhaupt so nennen kann ist das Produktplacement bei den Tipps zur Ausrüstung. Schnell merkt man, mit wem Herbert Fischer lange zusammenarbeitet und die Firma ****** kommt immer wieder vor, es fehlen dann Alternativen im Buch. Nun gut er geht von bester Ausrüstung aus und empfiehlt diese so, niemand ist frei davon ich habe gute Erfahrungen mit Ortlieb und kenne und nenne in diesen Bereichen auch keine Alternativen….

Das Buch ist lehrreich, spannend und manchmal auch etwas zum Träumen, mich hat es gepackt und es war an 2 Abenden durchgelesen. Wer etwas über die Wanderreiterei lesen möchte und nebenbei auch etwas lernen möchte ist hier richtig.

Achtung Feder Torgriffe

Wenn ich Produkte teste und hier etwas drüber schreibe dann meist nützliche Dinge von denen ich sehr überzeugt bin. Heute mal etwas anderes was mir wirklich wichtig ist.

Federtorgriff
Federtorgriff

Überall sehe ich diese Torgriffe mit den Spiralfedern, so auch bei uns. Praktisch im handling sind sie ja auf den ersten Blick. Schnell angebracht sind sie auch und beim öffnen eines Durchgangs kann man sie an die Seite hängen ohne das lange Litzen im Weg liegen da sich die Spiralfeder zusammen zieht. Bis hier ging das auch bei uns immer gut und ich hatte nie eine Veranlassung näher drüber nachzudenken. Bis… ja bis dann etwas passiert ist. Mein Pferd stand neben einem solchen Durchgangstor und war mit dem Schweif am schlagen, was besonders in dieser Jahreszeit bei den vielen Insekten häufiger vorkommt. Sein Schweif ist dabei direkt in eine Feder vom Torgriff geraten und hat sich darin verwunden, panisch lief er los und riss das gesamte Konstrukt aus den Befestigungen. Der Torgriff selber hat sich dabei sofort verabschiedet, die Feder sass zusammengezogen im Schweif und so galoppierte er einige Runden auf der Wiese bis er dann entschied doch mal zu mir zu kommen und ich ihm die Feder aus dem Schweif herauswinden konnte. Puhhh nichts passiert aber was wenn sowas passiert wenn niemand da ist… Meine Empfehlung, schnellstens diese Teile austauschen. Das Produkt ist nicht sicher genug.

Kennst du Pfridolin?

Pfridolin Pferd ...und ich dachte reiten kann man lernen...
Pfridolin Pferd …und ich dachte reiten kann man lernen…

Ich möchte euch kurz etwas von einem Pferd namens Pfridolin erzählen. Pfridolin hat zwei tolle Bücher geschrieben und mich zum lachen und manchmal auch zum nachdenken gebracht.

Pfridolin hat eine untalentierte Besitzerin die er liebevoll ‚die Frau‘ nennt. ‚Die Frau‘ hat auch eine Reitlehrerin die meistens auf Pfridolins Seite steht und aufpasst das ‚die Frau‘ nicht am Zügel zerrt und ihr auch ansonsten viele nützliche Dinge beibringt.

In vielen Kurzgeschichten erzählt uns Pfridolin von den Problemen als Freizeitpferd (Betonung auf Freizeit) mit einer Besitzerin die große Vorstellungen mit kleinem Talent hat. Ausritt mit Tinker ist so ein tolles Beispiel, wo ‚die Frau‘ ein Date zum Ausritt hat und so Sätze von sich gibt, wie z.B. gleich wird es Dunkel (so in 5 Std.) um sich davor zu drücken auch die einzige Wolke am sonst blauen Himmel ist ihr nicht ganz geheuer, ja auch Treckerfahrer fahren manchmal nur so zum Spass am Sonntag…

Zu allem Überfluss hat ‚die Frau‘ ein Faible für die farbe Rosa und allzeit die Schere Parat um dem armen Pfridolin die Mähne in einen 5 Stufen Zickzack Schnitt zu verwandeln, was so garnicht in Pfridolins Vorstellung passt, wäre er doch lieber ein langhaariger feuriger Spanier.

Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und viel gelacht. Das Buch …und ich dachte Reiten kann man lernen.. habe ich bereits gelesen und demnächst möchte ich natürlich auch Pfrdolins Tod im Misthaufen lesen. Für alle die Spaß verstehen und einfach kurzweilige tolle Geschichten zum lachen und auch mal zum selbstreflektieren mögen ist es ganz sicher einen Blick wert. Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen, die Bücher eignen sich auch als tolles Geschenk an die Stallzicken und Barnwitches.

 

 

Vorbereiten auf die Wanderreitsaison

Nachdem es nun ein wirklich schlechter Winter war mit wenig Kälte dafür aber viel Wasser und Matsch freuen wir uns auf den Frühling. Die Tage werden länger das Training für die kommenden längeren Ritte hat begonnen. Manchmal steht man dann da und weiss nicht
so recht was kann ich mit meinem Pferd trainieren?

Ich habe mal eine kleine Liste mit Ideen:

1 Kondition kommt durch die langsam immer grösser werdenden Ritte
2 friendly game in der Mitte auf Autobahnbrücken
3 Reiten durch Wasser (meiner findet es blöd und Simon würde sich am liebsten hinschmeißen und baden)
4 Weg verlassen und Beine heben über Stock und Stein
5 anbinden im Gelände
6 Aufstiegshilfe im Wald (alles kann eine Aufstiegshilfe sein, klappt es so wie auf dem Platz)
7 Reiten mit Ausrüstung (Taschen etc..)
8 Ein Pferd als Handpferd (für den Fall der Fälle)

Taschen am Sattel
Taschen am Sattel

 

 

 

D

 

Diese Liste wird wie unsere Liste „101 things we can do for winter“
101 things we can do for winter
sicher noch fortgesetzt
Wer interesse hat kann unter

Geländetraining

im natural-friends Forum gerne mitlesen oder auch eigene Ideen beisteuern.

In diesem Sinne:
„prior and proper preparation prevents P-poor performance“ (Pat Parelli)

Kringelreiter (Teil1) Schenkelweichen

Als Freizeitreiter tue mich oft schwer mir  Dressur Lektionen vom Ablauf zu merken und muss es mir immer mal wieder anschauen. Dressurlektionen bringen uns und das Pferd zu besserer Gymnastizierung, sauberenTakt und weicheren Bewegungsabläufen und natürlich einem selbst tragenderem Pferd.
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Ich werde von Zeit zu Zeit in der Kategorie Kringelreiter meine Notizen dazu Aufschreiben.
Gern könnt ihr Verbesserungen oder Fragen dazu in die Kommentare schreiben und einem Freizeitreiter
helfen Dressur zu verstehen 🙂

Eine der ersten gerittenen Lektionen ist das

Schenkelweichen

Bewegung:
Vom Prinzip verstehe ich das Schenkelweichen als Seitwärts- Vorwärtsbewegung in einem etwa 45 Grad Winkel. Damit gehört das Schenkelweichen nicht zu den echten Seitengängen.
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Silouette:
Der Kopf des Pferdes zeigt gegen die Laufrichtung und ist leicht gebogen.
Die Beine des Pferdes Kreuzen nicht, das Beinpaar in Bewegungsrichtung geht seitwärts das das andere Beinpaar vorwärts.

Die Zügel:
Weicht das Pferd dem rechten Schenkel ist der linke Zügel angenommen und fängt die Vorwärtsbewegung ab, der rechte Zügel gibt die Stellung, ist dabei nur leicht angenommen und hilft dem Pferd die richtige Stellung zu finden. (Helfen heisst NICHT ziehen oder zerren).

Die Beine:
Das Bein in der Bewegungsrichtung begrenzt und verhindert ein Ausbrechen der Schulter verwahrend am Gurt das andere Bein gibt eine treibende Hilfe für das Seitwärts.

Der Sitz:
Hier kann man sich streiten und ich finde es hängt davon ab wie bilde ich mein Pferd aus. Klassisch sitzt man leicht nach innen (das Pferd wird „weggeschoben“). Ich halte es aber grundsätzlich auch korrekt aussen zu sitzen (Das Pferd kommt mit und tritt unter den Reiter). Richtig oder falsch denke ich gibt es hier nicht nur wie versteht MEIN Pferd mich besser. Grundsätzlich falsch wird es wenn die eigene Hüfte einknickt, dann verdreht sich die Wirbelsäule und gibt komplett falsche Signale ans Pferd weiter (ich weiss das und muss immer wieder dran arbeiten).

Zweck des Schenkelweichens:

kräftigen der Hinterhand, gebogene Oberlinie, die Schulter frei machen. Damit ist es unter anderem auch eine gute vorbereitende Übung für anspruchsvolle Lektionen wie z.B. Galoppwechseln oder Pirouetten.

Gedanken dazu:
Schon bei dieser einfachen Übung merke ich wie viel man falsch machen kann, im falschen Winkel geritten, Beine kreuzen, Pferd läuft vorn weg, Hinterhand weicht aus, Schulter
bricht aus, Reiterhüfte knickt ein etc… daher ist es mir wichtig alles auf ein minimum an Abläufen zu reduzieren. Ich sehe es immer wieder das wie blöd getrieben und „geklopft“ wird oder am Zügel gezerrt wird, genau das will ich nicht, es bringt mich aus dem Gleichgewicht und stumpft das Pferd ab. Eine der Grundsätze im Horsemanship ist es ja das Micromanagement zu reduzieren, dem Pferd Verantwortung zu geben und es zum Mitdenken zu animieren. Ich kann also am Anfang durchaus etwas mehr treiben und mehr begrenzen um dem Pferd etwas zu zeigen aber wenn mein Pferd das verstanden hat möchte ich das es mitdenkt und ich gebe ihm den richtigen sitz eine leichte Stellung und versuche so wenig wie möglich zu „stören“ und mich eher auf meinen Part zu konzentrieren nämlich den Sitz. Richtung , Gangart halten werden zur Aufgabe des Pferdes. Ein wirklich guter Reiter kann diese Lektion wohl ausschliesslich über den Sitz reiten. Und schon haben wir ein Ziel und ein big picture wie es mal werden soll.

Produkt Test Hufschuh Easyboot RX

Hufschuhe sind eine gute oder sogar bessere Alternative zu Hufeisen. Aber auch für Barhufer die im Gelände sehr Fühlig sind eignen sich Hufschuhe sehr gut, das Pferd kann auf der Weide oder dem Auslauf Barhuf bleiben auch kleinere Ritte als Barhufer machen und auf längeren Ritten oder Ritten mit schwierigem Untergrund wie z.B. Schotter durch die Schuhe geschützt werden. Der Vorteil von Hufschuhen liegt auf der Hand:

  • man kann einen gesunden Barhufer auch als Barhufer erhalten.
  • Der Hufmechanismus wird kaum bis garnicht eingeschränkt
  • Durch einen funktionierenden Hufmechanismus ist die Durchblutung besser
  • Kreislauf und Herzfunktionen werden optimal unterstützt
  • Das Pferd MUSS nicht ständig einen Schutz tragen wie z.B. beim Eisen oder Duplos
  • Ein Hufschuh kann in besonderen Situationen schützen und danach entfernt werden

Ich habe noch relativ wenig Erfahrung mit Hufschuhen da unsere Pferde eigentlich komplett Barhuf laufen und auch auf grösseren Ritten gut klar kommen.

Unsere Lilly die einen Reheschub hatte benötigte nun aber Unterstützung.

Hufschuhe Easyboot Rx
Hufschuhe Easyboot Rx

Wir entschieden uns für den Hufschuh Easyboot RX. Der RX ist ein reiner Kranken und Therapieschuh und so wird er auch angeboten.

Er eignet sich also NICHT zum Reiten, spazierengehen ist damit kein Problem. In der Praxis hat sie den Schuh nicht einmal verloren auch auf sehr matschigen Boden nicht.

Der Easyboot RX hat eine dicke Sohle mit sehr viel Profil und Grip, das Pferd kann damit problemfrei auch auf unebenen Boden laufen und unsere Lilly ist gut zurecht gekommen.  Der Hersteller gibt an das der Schuh bei täglicher Kontrolle 24 Stunden dran bleiben kann, das können wir so auch bestätigen.

Sohle Easyboot Rx
Sohle Easyboot Rx

Im Packungsinhalt ist eine weiche Sohle mitgeliefert die gerade bei Rehe oder Lederhautentzündung eingelegt werden sollte, zusätzlich bietet der Hersteller auch zusätzliche Einlegsohlen in verschiedenen Stärken an. Wir konnten diese aus Styrodor auch selber herstellen.

Die Qualität wirkt nicht nur auf den ersten Blick hochwertig sie ist es auch. Wir hatten keinen nennenswerten Verschleiss in der Akut Rehephase.

Die Passform ist sehr gut und man kann den Schuh super anziehen, dazu öffnet man das Klettsystem und klappt die Hinterseite einfach um dann kann man den Schuh problemfrei über den Huf ziehen und danach einfach wieder hochklappen und das Klettsystem schliessen, fertig. Im Hufschuh ist zusätzlich auch eine Belüftung eingebaut.

Ein Tipp bei Hufrehe: Wir haben den Schuh bewusst eine Nummer grösser gekauft da wir eine Keilförmige Einlage mit einbauen mussten, das ging super und da der Schuh immer noch in gutem Zustand ist können wir ihn weiterverkaufen und nun einen Schuh fürs Laufen kaufen.

Einen Nachteil gibt es allerdings schon, wer diese Schuhe sehr lange braucht muss etwas aufpassen da die Schuhe über den Kronrand ragen und somit kann es auch Scheuerstellen geben das sollte man genau beobachten und ggf. täglich desinfizieren und mit einer Socke oder ähnlichem Unterstützen.

Den Schuh gibt es für folgende Masse:

Hufbreite Huflänge Größe
98–110 mm 106–117 mm 00
111–116 mm 118–124 mm 0
117–123 mm 125–130 mm 1
124–130 mm 131–140 mm 2
131–139 mm 141–150 mm 3
140–150 mm 151–163 mm 4
151–163 mm 164–174 mm 5
164–175 mm 175–188 mm 6
176–192 mm 189–195 mm 7

Mein Fazit als Kranken- und Therapieschuh oder auch für die Umstellung von Eisen auf Barhuf als Übergang ist der Schuh mit 79 Euro sein Geld wert und ich kann ihn weiterempfehlen.

weitere Infos bekommt ihr auch der Seite

Hufschuh coach wo ihr auch ein super Video findet in dem genau erklärt wird wie der Huf gemessen wird.

 

out of the wild

Mark Rashid
Mark Rashid

the hardes part of hitting bottom

is finding a way back up

but every man can

if he keeps his heart open

no matter the past

every good man deserves a second chance

it’s the spirit that keeps that chance alive

by Mark Rashid

 

Ich hab die Bücher von Mark Rashid verschlungen, sie gehören für mich zum Horsemanship dazu wie das Wasser zum Ozean. Nun ist es bald so weit Mark Rashids Buch out of the wild wird verfilmt. Mark ist selber Produzent und das ist mit Sicherheit ein Garant das alles so wird wie er es sich vorstellt.

Es geht in dem Film um Henry MCBride einem Mann der viel Schmerz ertragen musste und mit jedem Drink versucht die Vergangenheit zu vergessen. Mit seinen letzten Dollars landet er schliesslich bei Jessi King einer Frau die eine Gästeranch führt, eigentlich der letzte Ort wo ein richtiger Cowboy hin will. Jessi sieht den heruntergekommenen MCBride aber auch den Schmerz und erkennt die gute Seele in ihm und gibt ihm eine Chance bei ihr zu arbeiten.

Jessi zeigt ihm einen neuen Weg mit einem schwierigen Mustang zu arbeiten der Henry MCBride wohl sehr ähnlich ist und ihn spiegelt. Hier beginnt Henrys Reise in eine neue Zukunft, sich selbst zu entdecken, zu schätzen und zu akzeptieren.

Jessi wusste es wohl das diese beiden verlorenen Seelen sich gegenseitig brauchen und so zeigt der Film den Pfad von Henry und dem Mustang wie sie sich treffen.

Wer Mark kennt weiss worum es geht und ab hier können wir uns jetzt auf einen grossartigen Pferdefilm freuen. Auf facebook sieht man auf der movie Seite schon etwas von den Dreharbeiten und ich hoffe das es bald so weit sein wird. Das Buch kann man auf Amazon schon vorbestellen.


Out of the Wild: A Novel

Einen ersten offiziellen Trailer gibt es auch schon :

Die offizielle Seite zum Film findet ihr hier:

out of the wild movie

umgedrehte Psychologie

Vor kurzem habe ich mit einem Pferd an einem Problem gearbeitet was äusserst unschön ist.
Das Pferd hat die Strategie entwickelt wenn Druck in Zone 5 entsteht also hinter dem Pferd dann weiche nicht dem Druck sondern halte dagegen. Das ganze konnte ich innerhalb der Herde sehen und ebend auch beim Menschen. Das ganze kann extrem gefährlich werden und muss unbedingt bearbeitet werden.

Im Training war schnell festzustellen das schon geringster Druck zu einem opposition Reflex führte. Ich war etwas unsicher wie man hier weiter verfahren kann. Zum einen könnte man nun mit einer Phase 4 sich mal wirklich durchsetzten aber irgendwie wollte ich es von Beginn an nachhaltiger und netter haben.

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Pferde auf der Weide

DasPferd gehört zu den cleveren Pferden ist normalerweise nicht so sehr instinktgesteuert und auch nicht ängstlich, zudem sehr menschenbezogen und hat ordentlich go also ein LBE (left brain extrovert).
Mit dieser Sorte von Pferd ist Streit bekanntlich nicht die klügste Idee, sie diskutieren gern wenn es streit gibt.
Also habe ich umgeschaltet in den Spassmodus. Longlines ans Knoti und darauf geachtet das ich hinter ihm bleibe, zunächst ohne
etwas besonderes zu fordern, nur sanftes anticken und über den Platz gehen auch Richtung war anfangs egal bis meine Idee seiner wurde, er fand das schnell cool das da jemand von hinten mit läuft wir konnten schnell Richtungswechsel, um Tonnen laufen, durch Engpässe gehen etc… und dann wurde er richtig aufmerksam und man konnte immer mal wieder „etwas“ Druck mit einbauen, viel war nicht nötig er hat ja von natur schon go. So konnte ich seine Persönlichkeit ins Training integrieren und plötzlich war Druck von hinten kein Thema und er stellt fest das Druck in Zone 5 nicht gleich blöd ist und es keinen Grund gibt da gegen zu halten.

Im Training wird er jetzt öfters an den Longlines laufen viele Wendungen machen, anhalten, losgehen, feiner werden und von mal
zu mal einfach besser aktzeptieren können das wenn mal Druck von hinten kommt es nicht gleich ein Grund gibt gegenzuhalten.
Wenn Pferde hinten ausschlagen sollte man soetwas sehr Ernst nehmen und das wird nicht in einer Woche erledigt sein aber hier ist jetzt ein Plan entstanden mit dem man sehr sanft und mit Spass spielerisch desensibilieren kann und dann ganz sicher auch zum Erfolg kommen wird.