Archiv der Kategorie: Parelli

Pat Parelli

Suchen und verfeinern lohnt sich

ein grosses Aha Erlebnis hatte ich in diesem Jahr was die Phasen angehen.
Bei bestimmten Aktionen gibt man sich schnell zu frieden wenn etwas 'gut' läuft ohne darüber nachzudenken das es noch viel besser laufen könnte.

Das anhalten z.B. war eigentlich sehr fein, ein Ausatmen und den Zügel leicht anheben und mein Pferd hielt an. Schön da gibt es so viel nicht zu Meckern, wenn mich Mira Geldermann nicht auf einem Kurs darauf aufmerksam gemacht hätte warum ich den Zügel überhaupt anhebe...
mmmpf eh ja warum eigentlich, wenn doch ein entspanntes Ausatmen schon reichen könnte?
Vor allem warum noch feiner machen wenns doch so auch schon 'gut' ist? 
Eigentlich ganz einfach wenn das 'nur Ausatmen' einmal NICHT reichen sollte bleibt mir eine weitere Phase 'Zügel anheben'. Vorher habe ich also eine ganze Phase zu viel weggeschmissen. Wir haben danach etwas dran gearbeitet und siehe da Murphy konnte es schon lange mein deutlich entspanntes ausatmen reicht aus um anzuhalten. Jetzt freue ich mich wahnsinnig darüber
noch feiner und softer zu sein und wenns mal nicht klappt eine weitere ganz leichte Phase zu haben das anheben des Zügels.IMG-20140927-WA0014

Es lohnt also über jede Aktion nachzudenken wie man Ansagen feiner gestaltet um nach hinten mehr Luft zu bekommen und aus einem gut ein sehr gut zu machen.

Mir persönlich hat das die Augen geöffnet danach zu suchen und genau diese Dinge ins Visier zu nehmen, es macht spass und es ändert so viel fürs Pferd.

Kursbericht – mit Mira Geldermann

nach etwas Sommerpause möchte ich euch heute etwas von unserem letzten Tageskurs mit *** Parelli Instrukteurin Mira Geldermann berichten.

Wir waren zu sechst und eine sehr gemischte Gruppe von Horsemanship Einsteigern und schon erfahrenen Teilnehmern, dies stellt doch meist eine Herausforderung für den Trainer da. So begannen wir pünktlich um 9:30 Uhr mit Kaffee und einem Vorgespräch um die Wünsche der Teilnehmer genauer zu schildern und Mira konnte sich ein Bild machen.

Wir haben Simulationen gemacht um zu sehen wie kann ich mich mit universeller Körpersprache dem Pferd mitteilen. Besonders die jüngsten waren eifrig dabei und konnten so ganz ohne Pferd schon einmal die Wirkungsweise des Arbeitsseils, dem Stick und dem Knotenhalfter kennenlernen. Nach wie vor finde ich diese Trockenübungen wichtig um seine Körpersprache zu prüfen und auch mal am anderen Ende des Seils zu sehen wie das Pferd sich fühlt und was genau beim Pferd ankommt.

Später haben wir bei der Bodenarbeit mit den Pferden verschiedene Aufgaben gemeistert und Mira konnte wichtige Tipps geben z.B. warum ich immer diese Schwierigkeiten bei der 8 habe und wie ich das verbessern kann (jetzt sind wir auch wieder mit der 8 auf dem Weg). Führpositionen haben wir behandelt, besonders das Führen aus Pos. 3 und das sanfte anhalten auf Ausatmen.

20150730_165111Ein grosser Spass war das Spiel ‚hunt the jump‘ wo das Pferd lernt selber den Sprung zu suchen und zum mitdenken animiert wird. Am Ende sind die Pferde grosse Tonnen gesprungen und wieder haben alle gelernt wenn das Pferd erst unsere Idee zu seiner gemacht hat geht alles ganz von allein ohne Stress. Danke an Mira für die schöne Idee mit dem hunt the jump spiel.

Für die Einsteiger wurden die 7 Spiele gut vermittelt und es gab eine Menge an Theorie wie z.B. die Aufgaben des Menschen und die Aufgaben des Pferdes. Mir ist hier wieder klar geworden wie wichtig diese Dinge sind und man sollte sie einfach verinnerlichen. 20150730_165056

Mein Highlight war dann am Nachmittag das Reiten. Es gibt immer etwas was unbequem ist und vernachlässigt wird und die Quittung hat man schnell. Bei mir sind es die vernachlässigten Patterns, die ich zwar schon geritten bin aber ich gebe zu nie mit einem besonders guten Plan dahinter. Mira hat mir das nochmal verdeutlicht wie wichtig es ist mit einem Plan zum Pferd zu gehen, nicht nur bei der Bodenarbeit auch beim Reiten kann man sehr gute Pläne haben, die mir mitlerweile richtig viel Spass bringen. Ein Pattern wird in 7 Einheiten geritten. Am besten jeden Tag also 7 Tage oder jeden 2. Tag. Ich habe mich für den Anfang für 2 Patterns entschieden, ein Stumpfes (Murphy mag das garnicht) und eins mit viel Abwechslung, diese beiden Patterns reite ich jetzt bis ich 7 mal abgehakt habe und suche dann 2 weitere Patterns raus. Mein Pferd findet das klasse es merkt beim Reiten das ich viel fokussierter bin und einen Plan habe.

Patterns sind Muster, da Pferde in Muster denken können sie diese meist viel schneller lernen als wir Menschen (Pferde lernen etwa 40 mal schneller als wir Menschen).

Ein wichtiger Hinweis waren auch die Selbstbeurteilungslisten von Parelli (Self Assessments) diese unterstützen einen beim Lernen. Man kann auf diese Listen immer wieder zurückgreifen um zu schauen was können wir und was nicht. Wünschenswert wäre wenn man dann irgendwann von L1 bis L4 in allen Savvys alle Punkte abhaken kann und die Dinge sogar miteinander kombinieren kann. Auch für dafür vielen dank an Mira, ich hab den Listen in letzter Zeit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Einige neue Haken können wir seit dem Kurs jetzt schon aufs Konto packen 🙂

Wenn ihr selbst einen Kurs planen wollt oder an einem Kurs von Mira Geldermann teilnehmen wollt schaut doch einfach mal auf ihrer Webseite vorbei Mira-Geldermann.de Das Lernen mit ihr macht extrem viel spass und ich kann Mira wirklich jedem erfahrenen oder auch neugierigen Einsteiger empfehlen.

Wer Mira kennenlernen möchte kann dies auch auf dem Hoffest in Hitzacker am 22. August auf der Reitanlage Pferdeschulze. Infos dazu findet ihr hier im PDF flyer.

Ich führe dich

Immer wieder sehe ich es, das Pferd wird klassich von einer Seite etwa auf Schulter/Kopfhöhe (Zone 2)
des Pferdes geführt. Das hat sehr wohl Vorteile, man hat das Pferd gut im Blick und kann schnell reagieren.

image

Ich möchte mein Pferd aber in gewissen Situationen auch anders führen können.
Ein ganz schmaler Pfad z.B. wo neben dem Pferd kein Platz ist und das Pferd zu dem sehr stürmisch wird, hier
eignet sich Zone 5, also hinter dem Pferd, um das Pferd vor sich her zu schicken (dies ist meist auch die Position des Hengstes in einer Herde).

Eine für mich sehr wichtige Führposition besonders bei Pferden die noch angeritten/eingeritten werden ist Zone 3.
Die Zone 3 befindet sich auf Sattelhöhe, später wird man beim Reiten genau AUF dieser Postion Zone 3 sein. Hier kann
man im Vorfeld schon sehr viel mit dem Pferd erarbeiten.

Auch wichtig ist es sein Pferd nicht nur aus allen Zonen sondern auch von beiden Seiten zu führen. Hier wird häufig deutlich
auf welchem Auge vertraut das Pferd mehr und auf welcher Seite muss ich mir vielleicht meine Position erst verdienen.

In jedem Fall sollte das Pferd mich auf allen Positionen im Auge behalten und verstehen das meine Anweisungen verbindlich sind.

Sitzen die Führpositionen erst einmal kann zusätzlich auch Entfernung hinzukommen und auch das Seil ist nur noch Makulatur denn wenn es auf mich achtet und meine Körpersprache deutlich ist reicht genau das schon aus.

Beobachtet man ausgiebig die Pferde unter sich erkennen wir schnell mit wie wenig die Ranghohen Pferde ganz ohne Keks, Seil oder Halfter führen.

Liberty

als liberty bezeichnen wir die freie Arbeit mit dem Pferd. Ja wir kennen alle Parellis Lieblingsspruch
„wenn du das Seil abmachst bleibt nur eins: Die Wahrheit“.

image

Aber nicht alles was ohne Seil und Halfter gemacht wird ist wirklich liberty. Erstaunt? Oder verwirrt?
Viel zu häufig sehe ich Liberty ‚Versuche‘ im round pen. Zirkel ich das Pferd in einem Roundpen hat das Pferd keine Wahl es muss um mich herumlaufen, es kann nicht einfach entscheiden hier ist es mir zu viel Druck ich möchte weg.
Man sieht den Roundpen sehr häufig bei Monty Roberts und Leuten die danach arbeiten aber immer häufiger sehe ich auch bei Parelli Schülern den round pen. Hempfling hat das sehr früh erkannt und hat schon immer lieber im ‚Picadero‘ also einem grossen rechteckigen Platz gearbeitet.
So manch ein round pen Fan wäre erstaunt wie schnell das Pferd weg ist wenn der Platz nur gross genug ist.
Zu Beginn der liberty Arbeit mag der begrenzte Raum eines round pens von Vorteil sein aber letztlich verfälscht dieser nur die Wahrnehmung und man könnte sich auch gleich eingestehen am Seil ist es zur Zeit noch sicherer.
Wenn ich mit Murphy liberty arbeite dann immer auf unserem Reitplatz (30 x 30 m) hier ist genug Raum und mein Pferd kann mir zeigen was es gerade von mir hält, will er zu mir oder habe ich zu viel Druck und er läuft einfach weg bin ich uninteressant etc…
hier sehe ich sehr genau woran ich heute bin. Der ultimative Test ist dann wenn ich den Reitplatz offen lasse und ihm die Wahl gebe bei mir zu bleiben oder zur Herde zurückzulaufen. Bleibt er bei mir merke ich einfach hey so doof kannst du nicht sein 🙂 und das
sind die schönsten und auch ehrlichsten Momente denn diese Momente bekommt man nur mit Ehrlichkeit, Partnership und Fairnis geschenkt.
Ich hoffe auch andere dazu zu ermuntern mehr zu probieren den round pen mal wegzulassen und euch und euer Pferd fair und ehrlich zu testen.

4 Wege der Gerechtigkeit

image

Pferde sind Fluchttiere so wurde es den Reitschülern wohl schon immer erklärt. Fluchtreflex, Oppositionreflex sind bekannte Variablen. Taucht ein Problem auf wird trotz allem oder gerade weil es ein Fluchttier ist mit den gleichen Methoden gearbeitet.
Bei Parelli und auch vielen anderen Horsemen ist das anders. Man analysiert zunächst die Horsenality des Pferdes und passt sein Handeln dem Pferd an um ein gerechteres Lernen für das Pferd zu erreichen.

Ein Problem 4 Pferde – 4 Wege
Beispiel:
Pferd scheut im Gelände und will nicht weiter.

LBE (left brain extrovert)
Dominant hat anderes im Sinn, ist evntl. nur gelangweilt.
Mehr abwechslung einbauen, Slalom reiten, die Füsse bewegen ein Ziel geben – Beschäftigen.

LBI (left brain introvert)
Smart – way tooooooo smart – hat meist auch anderes im Sinn nicht selten ist es Gras.
nicht emotional werden – mal warten – wenig fordern – mehr interessantes bieten. Pausen schon mal einbauen wenn Pferd nicht damit rechnet. Weniger arbeiten als das Pferd.

RBI (right brain introvert)
Angst – emotional nicht erreichbar – kurz vor dem Explodieren.
Runter vom Pferd – warten – Braucht die Zeit die es braucht. Alles mit Ruhe. Sicherheit geben.

RBE (right brain extrovert)
Panisch – Angst – crazy
Füsse bewegen – Aufgaben einbauen – ans Denken bringen. Immer Focus geben, Sicherheit geben und Ausstrahlen
Zeigen wie sehr man sich kümmert. Pferd ist Mittelpunkt.

My little killer horse

IMAG0131Mein Pferd rast wie blöd, Mein Pferd steigt wenns Kühe sieht, mein Pferd handelt schneller als ich denken kann…. so oder ähnlich hört man viele Pferdebesitzer ihr Leid klagen. Dann kommen die Fragen wie wirds langsam, wie wirds lieb, wie wirds nen Couchpotatoe…

oft sind es left brain extroverts und auch ich kann ein Lied davon singen und es würde den Titel „my little killer horse is a rockstar“ tragen. Was genau erwarten wir eigentlich von solchen Exemplaren? Ich probier es mal anders was würdet ihr von einem Abenteurer erwarten der sein Geld im Actionsport verdient? Soll er sich an einen Bürotisch setzen für den Rest seines Lebens? Vermutlich nicht, sein Traum wird auch keine Häkelstunde bei Mutti sein aber vielleicht kann man gemeinsam die Stadt unsicher machen oder man wird diesem Menschen ebend aus dem Wege gehen.

Also um genau zu sein hat man so ein tolles little killer horse sollte man gewillt sein „mitzuhalten“ seine Launen neutral zu nehmen und auch mal drüber lachen. Ja sie mögen mehr Spass als wir annehmen, sie sind nicht bösartig oder Irre nur ebend mit etwas Zündstoff behaftet. Je mehr man ihre Geschwindigkeit annimmt, je mehr man mal mitmacht und ihnen Abwechslung gibt um so mehr kommen sie auch uns entgegen, werden etwas ruhiger und hören viel besser zu und dann kommen auch diese Momente wo man auf einem Ausritt sagt hey what a cool boy let’s rock together.

Perfektion

IMG_6036Perfection is overrated sagte einmal Pat Parelli. Was hat es damit auf sich? Immer wieder entdecke ich auf YouTube Videos von Roboter Pferden und Menschen die mit viel Ehrgeiz jede Bewegung ihrer Pferde kontrollieren. Ob nun in der Dressur das arme zusammen gezurrte Pferd im Viereck oder im Horsemanship das ewig zirkelnde Pferd spielt dabei keine Rolle. Bei diesen Pferden geht der natürliche Ausdruck verloren, der Ehrgeiz vergiftet die Beziehung zum Pferd und von echter Partnerschaft bleibt nicht viel übrig.
Man kann es schnell übertreiben und verliert auch den Überblick was noch wichtig ist und was nur dem Selbstzweck dient. Am Ende stumpft das Pferd ab und spult sein Programm ab um es hinter sich zu bringen.
Ohne ein Training geht es nicht nur sollte dieses keinem Selbstzweck dienen, vielmehr sollte es Spaß machen und gerecht sein. Partnerschaft und Beziehung zum Pferd sollten im Vordergrund stehen und wenn etwas gut läuft muss man nicht alles noch 10 mal wiederholen und läuft es schlecht muss man auch mal zurück rudern und kleinere Schritte erklären. Es geht dabei nicht um Perfektion sondern immer um eine partnerschaftliche Beziehung zum Pferd in der wir lernen unser Pferd zu verstehen und das Pferd unsere Wünsche lernen kann. Am Ende ist es doch so das es nichts perfekteres gibt als ein zufriedenes Pferd mit einem zufriedenen Menschen und beide eine Sprache sprechen.

pre ride check vs. selfcheck

Bei Parelli lernt man sehr früh sogenannte pre ride checks mit seinem Pferd durchzuführen bevor man reiten geht. Das ist vernünftig und kann Unfälle schon von vornherein vermeiden. Vor Ausritten habe ich mir angewöhnt kurz die 7 Spiele abzufragen und zu schauen wie reagiert mein Pferd auf meine Fragen.

  • Ist es sicher?
  • Ist es mir zugewandt?
  • Ist es interessiert und reagiert?

IMAG0558Stimmen diese Punkte nicht steige ich nicht auf. Nun kann ich es den Tag ganz lassen oder aber einkreisen woran liegt es. Etwas friendly game vom Boden spielen für mehr Sicherheit oder muss ich heute interessanter werden damit mein Pferd interessierter ist etc…

Im laufe der Zeit entwickeln sich diese pre ride checks zu wirklich nebensächlichen Handlungen, schon beim holen des Pferdes achte ich auf die Ohren ob sie zu mir schauen, wir gehen zum Putzplatz dabei achte ich darauf das meine persönliche Zone respektiert wird oder bleibe einfach stehen um zu schauen ob Pferdi aufpasst und ebenfalls stoppt. Ich checke also ganz nebenbei durch kleine Fragen ob alles ok ist.

Was aber oft NICHT gefragt wird sind wir selber

Was hilft es wenn auf dem Platz mein Pferd alle pre ride checks besteht ich aber selber unsicher bin und ins Gelände gehe, spätestens 100 m weiter wird mein Pferd die Führung übernehmen.

Das führt mich zu dem Gedanken des selfchecks.

Was erwartet mein Pferd von MIR

  • bin ich sicher
  • kann ich sicherheit geben
  • bin ich mit Herz dabei und nicht um ein Programm abzuspulen
  • Aufmerksam
  • Respektvoll
  • kann ich Verantwortung übernehmen
  • Reagier ich auf fragen

Alles was ich von meinem Pferd erwarte sollte ich doppelt liefern können. Im übrigen scheint es mir so wenn all diese Punkte bei mir stimmen dann ist mein Pferd schon sehr zufrieden.

Also wie so oft

it’s about you

Nicht nur das Pferd muss wachsen und lernen, vor allem wir selber müssen es.

eine Millionen Übergänge

Speziell beim LBE (left brain extrovert) steht man häufig vor einem Problem. Viele mit einem solchen Pferdepartner kennen es nur zu gut.

WIR KÖNNEN ALLES ABER NICHTS

photoMein Pferd Murpy ist ein Paradebeispiel für einen LBE. Er ist verspielt, extrem dominant, lebendig, fordernd, hat ein hohes Charisma und ist zu dem auch noch schnell gelangweilt.

Sie sind die heimlichen Rockstars der Pferdegesellschaft. Sie wollen auf die Bühne aber die Arbeit dafür ist zu langweilig und nicht der Mühe wert. Sie können eh schon alles und sehen auch keinen Grund darin es besser zu machen. Warum auch wenn man sicher ist das es gut ist wie es ist.

Was kann ein solches Pferd überhaupt begeistern? Monotones Training ist es jedenfalls nicht. Gerade zu beginn ist es extrem schwierig mit einem solchen Pferd zu arbeiten. Sie begreifen sehr schnell und tun alles sofort in die Schublade „kann ich jetzt, whats next?“. Da kommt manch ein Zweibeiner nicht hinter her. Ganz nebenher kann man aber auch einen LBE überfordern. Pferde mit viel spirit können zudem auch mal unsicher werden und reagieren dann sogar RBE (right brain extrovert).

Die Medizin, die ich für Murphy gefunden habe ist aus dem PNH System (Parelli natural Horsemanship). Es sind die one million transitions. Nie etwas lange machen, eine Sache anspielen, im Kopf bewerten wie gut es war und weitergehen, next thing. Kombinieren der 7 Spiele, immer wieder anders, immer wieder etwas neues dazu nehmen. Genau drauf achten was lief gut was lief schlecht. Es ist meist kein Problem, die schlecht gelaufenen Sachen später zu wiederholen aber zunächst einen Übergang schaffen, ein Brücke zu etwas anderem. Aus dem circling game wandernde Zirkel machen, Tonnen zum Springen in die Zirkel legen (squeeze game). Immer wieder das ganze Training umdrehen, von beiden Seiten spielen. Beim Reiten einfach mal absteigen und Bodentraining machen, umgekehrt vom Bodentraining einfach mal aufsteigen und reiten.

Es ist anstrengend, oft hat man das Gefühl man kommt nicht weiter, das ist aber nicht so. Es ist einfach nur so das die einzelnen Puzzlesteine verstreut sind und alle gleichzeitig betrachtet werden. Im Laufe der Zeit setzen sie sich aber zusammen. Gibt man diesen Pferden, was sie benötigen sind es Charakterstarke treue Partner mit einer Prise Wahnsinn und einem Fass voll Spaß. Um nichts auf der Welt würde ich dieses anstrengende Pferd tauschen wollen es erinnert mich immer daran meinen allerwertesten hoch zu bekommen, provokativ zu werden und die Welt nicht immer so ernst zu nehmen.